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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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unangenehm und läuft uns nicht weg.«
    »Verstanden Sir. Ich hab noch ein paar offene Fragen zu klären, aber gegen Abend müsste ich wieder da sein.«
    Fenwick legte seinen überarbeiteten Bericht auf MacIntyres Schreibtisch und machte sich dann wieder an ein ausgedehntes Aktenstudium. Während der Vormittag verstrich, beschlich ihn eine so starke Unruhe, dass er seine Haushälterin anrief, die ihm aber versicherte, den Kindern gehe es gut.
    Als Nächstes rief er Cooper an, doch der Sergeant hatte nichts Neues von Nightingale gehört. Gegen Mittag war er in Schweiß gebadet und konnte sich kaum noch konzentrieren. MacIntyre fragte, ob er an einem Gespräch mit der Psychologin aus dem Innenministerium teilnehmen wolle, und er nahm das Angebot dankbar an. Alles war besser, als in seinem Büro zu sitzen und von diesem Gefühl bedrängt zu werden, dass sich etwas Unheilvolles zusammenbraute.
     
    Constable Knots war in Hochstimmung. Er hatte dem Chief Inspector gute Ergebnisse melden können, was ihn sogar selbst überraschte und, so vermutete er, seinen Vorgesetzten ebenso. Fenwick war ein strenger Chef, aber er war auch jemand, dessen Anerkennung man suchte. Knots hatte einen Anflug von schlechtem Gewissen, weil er ihm bei seinem Anruf nicht alles gesagt hatte. War das mit den paar offenen Fragen eine Notlüge gewesen? Eigentlich nicht, und vielleicht kam ja auch nichts dabei heraus. Er wollte nicht wieder dumm dastehen, wo er gerade angefangen hatte, einen guten Eindruck zu machen.
    Es war purer Zufall gewesen, dass er Miss Wallace noch gefragt hatte, ob sie vielleicht eine Ahnung hätte, wo die Smiths ihre Ferien verbracht hatten, aber er wusste, dass Fenwick etwas dagegen hatte, Fragen offen zu lassen. Und Miss Wallace hatte nicht nur eine Ahnung, sie hatte die Familie Smith zwei Wochen später beim Wandern in den Bergen getroffen. Sie hatte sich mit Smith senior unterhalten, und er hatte ihr von dem Ferienhäuschen erzählt, das sie sich von einem Gewinn beim Prämiensparen geleistet hatten. Miss Wallace hatte selbst überlegt, sich in dieser Gegend etwas zu mieten, deshalb hatte sie das besonders interessiert.
    Sie hatte Knotty die Gegend beschrieben, wo sie die Smiths getroffen hatte, und ihm erklärt, wie er am besten dorthin kam. Er konnte sein Glück kaum fassen. Er schaute auf die Uhr, fünf vor elf. Gerade noch Zeit, um hinzufahren, sich ein bisschen umzuschauen, und, falls nichts dabei herauskam, rechtzeitig zurück zu sein, um den Zwei-Uhr-Zug noch zu erwischen. Aber falls er Smiths Cottage fand, wäre er ein Held. Im Auto stellte er sich vor, wie er die verblüfften Kollegen anrufen und die Spurensicherung anfordern würde. Er lächelte vor sich hin.
     
    Die Adresse des Cafés zu finden, in dem die Polizistin ins Internet gegangen war, hatte länger gedauert, als er gedacht hatte, aber es war noch keine elf Uhr, als er alle nötigen Informationen beisammen hatte. Damit blieb ihm eine Stunde, um sein Geschenk für Griffiths fertig zu machen. Im Laufe der Nacht hatte er beschlossen, dass sein ehemaliger Gefährte sterben musste, denn es war nicht auszuschließen, dass er irgendwann auf die Idee kam zu singen. Die Suche nach einer guten Methode war schwierig gewesen, doch dann war ihm eingefallen, dass die Gefängnisinsassen Lebensmittel geschickt bekommen durften. Er würde ihm einen Kuchen schicken.
    Einen ganz besonderen Kuchen nach seinem eigenen Rezept. Er hatte noch einen verpackten Biskuitkuchen im Schrank, und er kannte eine Stelle am Waldrand, wo Eiben wuchsen. Er schnitt große Mengen Jungtriebe ab, brachte sie ins Cottage und machte daraus einen Aufguss. Während die Flüssigkeit abkühlte, rührte er reichlich Zucker hinein und stach den Kuchen überall ein, damit der Biskuitteig die aufgeträufelte Mixtur besser aufsaugte. Er wiederholte den Vorgang etliche Male, bis der ganze Kuchen gut durchtränkt war, dann machte er sauber.
    Als der Kuchen gut abgetropft war, packte er ihn wieder ein und befestigte ein Briefchen von Agnes an der Verpackung. Er verstaute das Geschenk in einer Schachtel, adressierte sie an Wayne im Gefängnis und wusch sich dann sorgfältig die Hände, bevor er eine Kleinigkeit zu Mittag aß. Er würde seine Kräfte am Nachmittag brauchen, weil er vorhatte, zu Fuß nach Telford und wieder zurück zu gehen. Es war damit zu rechnen, dass die Polizei die Leiche des Taxi-Mädchens rasch entdecken und sofort Straßensperren errichten würde, deshalb würde er querfeldein

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