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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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dachte, wie ansteckend der Mann war.
    »Das ist eine Virusgrippe«, sagte Sergeant Wicklow wissend, während er zusah, wie Adams Blite den Puls fühlte und dann den Rettungswagen rief. »Meinen Nachbarn hat’s auch erwischt. Dem geht’s richtig dreckig. Seit einer Woche im Bett, und der Arzt kommt alle zwei Tage.« Er deutete mit der Hand auf den Mann, der bewusstlos auf dem Boden lag.
    »Hätte zu Hause bleiben sollen. Hat uns nur die Viren hier reingeschleppt.«

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    Adams war zwar kein Fan von Blite, doch dass der Mann schwer krank war, daran bestand kein Zweifel.
    »Könnte eine Lungenentzündung sein. Ein bisschen mehr Mitgefühl, dem armen Kerl geht’s beschissen.«
    Wicklow schniefte mitleidslos und widmete sich wieder seiner Arbeit. Zuallererst galt es, den Superintendent darüber zu informieren, dass sein Einsatzleiter außer Gefecht war.
    Quinlans Reaktion war vorhersehbar.
    »Fenwick verständigen, sofort.«
    Der Chief Inspector wurde bei einer weiteren endlosen Besprechung über neue Ermittlungsmethoden aufgespürt, die ihm der Superintendent aufgehalst hatte. Er lauschte aufmerksam und beriet sich dann mit Cooper. Trotz der gespielten Neutralität des Sergeants teilte Fenwick nach nicht einmal fünf Minuten dessen Sorge, dass nicht genug Leute mit der Überwachung betraut waren. Er schluckte eine spitze Bemerkung herunter, die seine schlechte Meinung von Blite verraten hätte, und machte sich auf den Weg zu Quinlans Büro. Unterwegs erkundigte er sich bei Cooper, der auf der Treppe kaum mitkam, wie die Bande normalerweise vorging.
    »Sind sie bewaffnet?«
    »Mit Baseballschlägern. Bisher weder Schusswaffen noch Messer.« Cooper blieb auf einem Treppenabsatz kurz stehen, um zu verschnaufen.
    »Baseballschläger sind schlimm genug. Wie viel Verstärkung haben wir?«
    »Das Minimum. Für den Notfall gibt’s eine Alarmbereit-schaft.«
    »Dieser dämliche, knauserige Scheißkerl.«
    »Wie meinen, Sir?«
    »Nichts. Bis gleich.«

    129

    Und er eilte voraus.
    Kaum war er durch die Tür von Quinlans Büro: »Wir brauchen mehr Leute, Sir.«
    »Das ging aber schnell!« Quinlan lachte. »Ich hatte mit ...«, er tat so, als würde er auf seine Uhr schauen, »mindestens einer Stunde bis zu dieser Bitte gerechnet.«
    »Ich meine es ernst. Ich glaube, der Einsatz steuert auf eine Katastrophe zu. Wenn wir Glück haben, scheitert er, wenn wir Pech haben, wird jemand verletzt.«
    »Wie viele brauchen Sie?«
    »Acht, mindestens sechs, bloß für den Rest des Tages.
    Dann muss ich neu überlegen.«
    Es klopfte zögerlich an der Tür, und Cooper kam herein.
    »Bob, helfen Sie Andrew, sechs Leute aufzutreiben. Ich bewillige das. Und ich nehme an, Sie fahren sofort raus.«
    »Selbstverständlich.«

    Schweiß tropfte von Nightingales Kinn auf das nackte Holz der Fensterbank, wo er binnen dreißig Sekunden im Sonnenlicht verdunstete. Sie schaute fasziniert, fast wie hypnotisiert zu, wie der dunkle Klecks schrumpfte, bis nichts mehr von ihm zu sehen war. Die Einsatzleitung hatte ihr gesagt, sie solle sich nicht von der Stelle rühren, bis jemand sie ablösen kam.
    Sie zählte die Sekunden nicht mehr, maß die Zeit nur noch daran, wie oft sie in der Minute nieste. Der bisherige Rekord lag bei sechs Mal.
    Jedes Gelenk in ihrem Körper tat weh, sogar die Knöchel in den Fingern und Zehen pochten. Gelegentlich verschwamm ihr alles vor den Augen, nichts Dramatisches, bloß eine leichte Trübung an den Rändern des Gesichtsfeldes. Was für ein Virus sie sich bei Blite auch eingefangen hatte, es schien sich rasend schnell in ihrem Körper auszubreiten, und 130

    ihre Kräfte schwanden rasch. Um ein Uhr trank sie den letzten Rest von ihrem Wasser und versuchte, einen Apfel zu essen, den sie mitgebracht hatte. Nach einigen halbherzigen Versuchen hineinzubeißen, warf sie ihn weg. Rike war nicht zurück in die Wohnung gekommen, und er hatte noch immer ihr Funkgerät.
    Von draußen kam ein Geräusch, nicht beunruhigend, bloß ungewöhnlich. Sie spähte zum Fenster hinaus, und Richards Kopf tauchte über einer Mauer auf, aber weder er noch sie konnte irgendetwas entdecken.
    Sie hörte wieder ein Geräusch, diesmal eindeutig ein lautes Rufen, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Auf der anderen Seite des Platzes, zirka zweihundert Meter entfernt, sah sie zwei Gestalten um die Ecke schleichen. Junge Burschen, einer höchstens sechzehn, der andere noch jünger. Sie versteckten sich, dermaßen angespannt, dass Nightingale es

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