Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Straße in Manhattan von West nach Ost verläuft, obwohl ich genau wusste, dass er umgekehrt fließt. Ich hatte keine Lust, den Roman eines Autors zu lesen, der weniger wusste als ich. Als ich mein erstes Buch schrieb, wollte ich es um jeden Preis besser machen und hielt mich unfassbar lange mit solchen Details auf. Ich unterbrach meine Arbeit und recherchierte wie besessen, bis ich endlich herausfand, was auf der Speisekarte bei Lanza’s stand oder was 1968 um acht Uhr abends bei NBC lief. Es war richtig, Details korrekt darstellen zu wollen. Es war falsch, mich davon aufhalten zu lassen.
    Sie haben sicher schon bemerkt, dass ich gern eine klare und unmissverständliche Aussage mache und kurz danach auf das Gegenteil verweise oder mir widerspreche. Ich habe dem Burschen aus Verbier zurückgeschrieben. Wir wurden sehr gute Freunde und verbrachten zusammen die schönsten Skiwochen meines Lebens.
    Detail-Trick Nr.1: Aufschieben
    Vergeuden Sie in Ihrer ersten Fassung nicht zu viel Zeit mit unbedeutenden Details. Wenn Sie nicht sicher sind, wie viele Stockwerke das Empire State Building hat, es auch nicht sofort herausfinden können und es keinen wichtigen Einfluss auf den Plot hat, machen Sie sich eine Notiz inklusive Seitenzahl in einer Datei, die Sie beispielsweise »Noch zu überprüfen« nennen. Wenn Sie etwas gar nicht wissen – und ich meine »gar nicht wissen« im Gegensatz zu »nicht hundertprozentig sicher sein« –, vergessen Sie es. Lassen Sie Ihren Helden in irgendeinem x-beliebigen Wolkenkratzer Nachforschungen betreiben. Zunächst jedenfalls. Wenn diese Einzelheit auch die zweite oder dritte Überarbeitung überlebt hat, dann recherchieren Sie.
    Detail-Trick Nr. 2: Umgehen
    Man kann nicht alles wissen – auch Sie nicht! Diese Erkenntnis kann Sie davon abhalten, an den vielen Bereichen und Themen zu rühren, die Sie an den Rand des gewaltigen Abgrundes Ihrer Unwissenheit führen. Lassen Sie sich nicht davon lähmen.
    Wenn Sie etwas nicht in Erfahrung bringen können, umschreiben Sie. Dinge zu umschreiben ist wichtig, und die Technik lässt sich erlernen.
    Detail-Trick Nr. 3: Nur Mut
    Schreiben Sie etwas Falsches, wenn es nicht anders geht. Dann suchen Sie sich Leute, am besten Spezialisten auf diesem Gebiet, die Ihre vorletzte Fassung lesen. Sie werden die Schwachstellen entdecken und sie, wenn Sie Glück haben, korrigieren. Ein Verteidiger und ein Polizeibeamter, die das Manuskript zu Zahltag für Casella lasen, bemängelten beide, dass eine Figur in dem Buch »wegen einer Bundesgeschichte« ihre Zeit in einem State Prison, also einer Strafanstalt eines Bundesstaates, absaß. Aber »zehn Jahre für den Missbrauch eines Interstate-Telefons zur Planung einer verbrecherischen Verabredung« gefiel mir zu gut, um es fallen zu lassen, und in den Klang von »Dannemora«, dem Gefängnis, und seinem Standort »zwischen nirgendwo, nirgendwo und Kanada« hatte ich mich schlichtweg verliebt. Ich war entschlossen, beides beizubehalten. Deshalb fügte ich den Verstößen von Santino »The Wrecker« Scorsese noch eine Verletzung der Bewährungsauflagen hinzu, so dass er zunächst noch in seinem State Prison festsaß. Nach Ablauf seiner Haftstrafe würde er dann noch ein paar Jährchen in einem Bundesgefängnis einsitzen müssen. Priester waschen weißer schickte ich an Lito Tejada Flores, der exzellent über den Skisport schreibt, und bat ihn, meine Skipassagen zu überprüfen. Er verbesserte mein Französisch und meine Beschreibung von Raureif. Der pensionierte Marineleutnant Colonel Ky L. Thompson korrigierte einige gravierende Fehler, die ich bei militärischen Themen in American Hero gemacht hatte.

18
    THEMEN
    Erklären Sie, wie dieser Abschnitt aus Hamlet die Themen William Shakespeares illustriert .
    Aus einer High School-Examensarbeit
    Diese Themengeschichte ist wahrscheinlich sehr schädlich für angehende Autoren, und ich weiß nicht, wie nützlich sie für Leser ist. Es ist total verkehrt. Bücher sind keine Themen. Bücher bestehen aus konkreten Einzelheiten. Sie sind spezifisch. Themen dagegen sind weitgefasste, schwammige, zähe Verallgemeinerungen. Wenn Sie versuchen, über ein Thema zu schreiben, wird das Ergebnis pompös, vage, nebulös und eine Anhäufung von Gemeinplätzen sein.
    Larry Crews sagt über die Beschreibung, sie solle »Sklave, nicht Meister« sein. Und genau so sollte es mit den Themen sein.
    Themen sollten Werkzeuge sein.
    Wenn ich beispielsweise einen Roman über einen unehrlichen