Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben
Staatsdiener schreibe, könnte Korruption mein Thema sein. Wenn ich meine Figuren entworfen habe, könnte ich mich fragen: »Inwiefern ist diese Person korrupt?« und »In welcher Situation würde diese Person korrupt werden? Oder widerstehen?« Dies würde der Sache eine neue Dimension hinzufügen. Damit hätte ich ein Zentrum, um das ich die Ereignisse gruppieren könnte. Aber nicht alle Ereignisse, nur einige.
Ein Thema kann ein sehr nützliches Instrument sein.
Das Thema zu bestimmen, war eine wichtige Voraussetzung für Gillian Farrell, als sie ihr erstes Buch Für immer und ewig schrieb. Wie ich bereits in dem Kapitel über Charakter erwähnte, wurde ihr Leben als Schauspielerin und Detektivin zu einem Drehbuch verarbeitet. Sie war der Meinung, dass aus diesem Drehbuch deswegen kein guter Film werden konnte, weil man das falsche Thema gewählt hatte. Das Drehbuch konzentrierte sich auf ihre Detektivarbeit. Ihre Story dagegen handelte von der Schauspielerei. Deshalb ließ sie sich einen Plot und zusätzliche Figuren einfallen, die sich auf diesen Punkt konzentrieren. Allerdings hatte sie eine Gruppe starker Charaktere, die nichts mit der Schauspielerei zu tun hatten, so dass die ganze Geschichte thematisch nicht zu eingeengt war.
American Hero war als ein Roman über den Golfkrieg als Vorlage für einen Fernsehfilm konzipiert worden. Es steckten mehrere andere Themen darin: Zunächst ging es um Krieg an sich, dann um das Bild, das die Medien vom Krieg zeichnen und schließlich um Illusion. Der letzte Gedanke beeinflusste, wie ich über Sex und Beziehungen schrieb. Ich hätte anders darüber geschrieben, wenn es ein anderes Thema gewesen wäre.
Sie können Ihre Themen benutzen, um Eigenschaften der Figuren, die Sie eingeführt haben, darzustellen. Themen können Sie dazu bringen, extra Ereignisse dafür zu erfinden, sie darauf auszurichten oder besondere Einzelheiten hinzuzufügen.
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ERSTE PERSON, DRITTE PERSON
I m Allgemeinen unterscheidet man zwei Erzählperspektiven: Ein Roman wird entweder in der ersten Person (»Ich saß an meinem kugelsicheren Schreibtisch und mir stand der Sinn überhaupt nicht nach einem neuen Auftrag, als …«) oder aber in der dritten Person (»George empfand wahre Verzweiflung in fleischlicher Hinsicht, aber Sally wollte, halsstarrig wie sie war, nichts als seine Freundlichkeit wahrnehmen.«) geschrieben. Die dritte Person wird auch der allwissende Erzähler – die Stimme Gottes, der alles sieht und überall gegenwärtig ist – genannt. Tatsächlich haben Schriftsteller darüber hinaus eine ganze Skala von Erzählerstimmen:
Die Ich-Erzählung
Gelegentlich mit einer Szene in der dritten Person (wobei es sich in den meisten Fällen nur um eine einzige Szene handelt, die direkt am Anfang des Buches steht).
Erste als dritte Person getarnt:
Der Autor schreibt zwar alles in der dritten Person, doch nichts geschieht, ohne dass der Held anwesend ist. Erzähler und Held haben identische Einstellungen, und der Erzähler kann nur in den Kopf des Helden blicken. Alle anderen Figuren werden so dargestellt wie in einer Standard-Ich-Erzählung. Alan Dershowitz schrieb seinen Gerichtskrimi Ein Spiel mit dem Teufel in dieser Manier.
Zweite Person:
Das ist Dr. Watson, der Gehilfe, der von den Abenteuern des Helden berichtet.
Dritte Person in einem Team:
Ich kenne nur einen Autor, der auf diese Art schreibt – John Le Carré. Wahrscheinlich gibt es aber mehr. In der Smiley-Trilogie Dame, König, As, Spion, Eine Art Held und Smiley’s Leute wird aus der Perspektive eines Insiders berichtet, jemand, der sehr engen Kontakt zu allen Beteiligten auf seiner Seite hat. In jeder Szene behält der Insider den Überblick, erzählt aber hauptsächlich aus der Sicht einer Person der jeweiligen Szene – der Leser erfährt hauptsächlich ihre Gedanken. Taucht dieselbe Person in einer Szene auf, die beispielsweise der anderen Seite »gehört«, erfahren wir nichts von ihren Gedanken. Szenenwechsel – Personenwechsel. Die Leute, deren Innenleben uns enthüllt wird, gehören ausschließlich zu Smileys Team – was die Gegenseite denkt , bleibt uns verschlossen.
Wechselnde Personen:
Eine Szene, eine Person. Alle Parteien. Sehr nützlich bei Plots, die eine Wettstreit-Struktur besitzen.
Dritte Person:
Der allwissende Erzähler. Wir sehen bis ins Herz jeder Person, wie es die Erzählung und der Plot verlangen.
Die Kamera:
Wir können ins Herz sehen. Die Perspektive ist die eines unbeteiligten
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