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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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jemand Geordie Cartwright gesehen hat.«
    »Gut«, sagte er.
    »Ich denke, wir sollten uns trennen. Dann geht’s doppelt so schnell.«
    Er sah mich an: »Du willst doch nicht stiften gehen?«
    »Sehe ich so bescheuert aus?«

    Kaum war ich Finney los, rief ich Laura an. Ihr Handy klingelte eine gefühlte Ewigkeit. Wo war sie? Normalerweise hatte sie sich das Telefon ans Ohr getackert.
    Als ich darauf wartete, dass sie sich meldete, ging ich in Gedanken noch mal die ganze Geschichte mit dem Hotel durch. Laura hatte angeboten, es zu buchen: »Ich mach das, David, du hast dich doch schon um die Flüge gekümmert, die ganzen schönen Restaurants rausgesucht und das Geld gewechselt, also mach ich das jetzt mal.« Ich war ganz gerührt, weil sie meine Bemühungen offenbar zu schätzen wusste, mir helfen wollte und nicht wie selbstverständlich davon ausging, dass ich alles allein erledigte.
    Als jedoch mehrere Wochen ins Land gezogen waren und sie immer noch nicht gebucht hatte, betrachtete ich ihr Angebot allmählich in einem anderen Licht. Alles, was ich zu hören bekam, war: »Ich mach’s später, jetzt bin ich müde.« Als wäre ich nicht müde gewesen. Oder: »Im Büro war diese Woche die Hölle los«, als hätte ich meine Tage damit verbracht, Teenagermädchen für einen Pornodreh zu casten.
    Ich hätte das Telefon in die Hand nehmen oder ins Internet gehen und die Sache innerhalb von Minuten klarmachen können, aber nein, das wollte sie nicht, obwohl ich angeboten hatte, es doch lieber selbst zu machen. Zum Schluss gab es deshalb echte Spannungen zwischen uns. Jeden Abend fing ich mit dem Thema an und jeden Abend auf andere Weise; mal scherzhaft, stichelnd, ungeduldig, genervt, sehr genervt und schließlich auf Alarmstufe Rot. »Warum kannst du das scheiß Hotel nicht endlich buchen?«, brüllte ich sie an, und erst dann blaffte sie zurück.
    »Schon gut, schon gut, hör auf, darauf herumzureiten, du lieber Himmel!«
    »Ich würde ja aufhören, drauf rumzureiten, wenn du einfach mal buchen würdest. Du bist wie ein Teenager, der sein Zimmer nicht aufräumen will!«
    Sie rauschte ab, und zwanzig Minuten später hatte sie es erledigt. Dass sie wieder mit mir sprach, dauerte allerdings sehr viel länger.
    Als Laura meinte, »Ich buche das Hotel«, hatte ich sie ausdrücklich gebeten, unsere beiden Namen anzugeben, und das war jetzt das Problem.

    Als Laura endlich ans Handy ging, sagte ich: »Ich bin’s. Als du das Hotel gebucht hast, hast du da unsere beiden Namen angegeben, so wie ich dich gebeten hatte?«
    »Hm? Äh, ich weiß nicht, ja, glaub schon, wieso?«
    »Glaubst du’s, oder weißt du’s? Es ist wichtig.«
    »Kann mich nicht erinnern«, jammerte sie, »du hast mich angeschrien. Ich weiß es nicht, und ich bin sehr müde. Wo bist du?«
    Ich ignorierte die Frage: »Du weißt es nicht?«
    »Nein, ich weiß es nicht. Welchen Teil davon verstehst du nicht?«
    »Das hätte mich heute Abend mein Leben kosten können, nur weil du nicht getan hast, worum ich dich gebeten habe. Bobby hat mich gesucht und im Hotel angerufen, aber die hatten meinen Namen nicht im Computer. Er ist nicht darauf gekommen, nach einer Laura Collins zu fragen, weil er sich wahrscheinlich nicht mehr an deinen Nachnamen erinnern kann. Gott, manchmal versteh ich dich einfach nicht. Das war das Einzige, worum ich dich gebeten habe!«
    »Ach, halt die Klappe, David«, schrie sie, »hör auf, so zu übertreiben. Dein Boss bringt dich schon nicht um.«
    Mein Gott, wollte sie mich absichtlich verarschen?
    »Hast du vergessen, für wen ich arbeite!«
    »Nein! Hab ich nicht!«, schrie sie. »Und ich hab’s satt, mir das dauernd anhören zu müssen!« Das war ein bisschen dreist, zumal ich jeden Abend sämtliche banalen Details aus ihrem Arbeitsleben vorgekaut bekam, angefangen von dem Moment, in dem sie morgens das Büro betrat.
    »Blöde Kuh!«, schrie ich. Ihre Antwort war eine tote Leitung und ein ausgeschaltetes Handy. »Laura? Laura!?« Ich wusste nicht, weshalb ich sie immer noch anschrie. Sie hatte das Gespräch längst beendet.

    Ich hatte einen scheiß Abend gehabt. Inzwischen waren die frühen Morgenstunden angebrochen, und wir hatten nichts erreicht. Finney und ich hatten mit allen gesprochen, und herausgekommen war null Komma null. Meine Augen brannten vor Müdigkeit. Ich überlegte gerade, ob ich nicht für ein paar Stunden nach Hause fahren, die Augen schließen, den Jetlag abschütteln und am nächsten Morgen in aller Frische neu

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