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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Sex brauchte und bereit war, dafür zu zahlen, konnte man auch welchen bekommen. Und musste nicht in einem Lap-Dance-Club abhängen. Ich schlief nicht mit Bobbys Escort-Mädchen und musste auch nicht für Sex bezahlen, auch nicht bei Laura, aber ich hatte kein Problem mit Leuten, die es taten. Die Typen hier kamen mir allerdings wie Feiglinge vor. Sie wollten Sex, waren aber nicht bereit, es richtig krachen zu lassen. Hier war es sicher und hygienisch – ein Appetithappen, aber nicht mehr. Wenn sie nach Hause gingen, waren sie immer noch frustriert. Wie gesagt, mir wollte das einfach nicht in den Schädel.
    Vincent führte mich durch eine unbeschriftete Stahltür in einen schwach beleuchteten Korridor. Die Tür fiel hinter uns zu, und die Musik wurde dadurch sofort auf ein leises Dröhnen im Hintergrund gedämpft. Bevor er die Tür zum Hinterzimmer öffnete und wir eintraten, sagte er flüsternd: »Wir mussten ihn herbringen. Ich hoffe, das ist in Ordnung. Er war schon ziemlich hinüber, als er hier ankam, wurde laut, hat die anderen Gäste gestört. Ich hab ein Mädchen zu ihm geschickt, damit sie ihm zwei Tänze aufs Haus spendiert, weil er ja nun mal dein Bruder ist, und das hat ihn auch eine Zeitlang beruhigt, aber als sie ihr Top ausgezogen hat, ist er ihr an die Titten gegangen, und sie hat geschrien wie am Spieß.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Der Türsteher kam an, und dein Bruder wurde aggressiv, aber unser Mann hat ihm nicht weh getan. Dafür hab ich schon gesorgt, aber wir konnten ihn nicht da drin lassen. Ich hoffe, das verstehst du.«
    »Natürlich, Vince«, versicherte ich.
    »Wir haben ein bisschen mit ihm geschimpft, ihm einen starken Kaffee gemacht und ihn hier eingeschlossen, damit er wieder runterkommt, dann hab ich dich angerufen. Sonst weiß niemand was davon, und ich hab dem Türsteher gesagt, dass er die Klappe halten soll. Aber natürlich waren auch eine Menge Gäste dabei, deshalb …« Er zuckte mit den Schultern, was bedeuten sollte, wenn ich Pech hatte, würde Bobby trotzdem Wind davon bekommen, und mein Glückstag schien es ja sowieso nicht zu sein.
    »Danke, Vincent, ich weiß das sehr zu schätzen, tut mir wirklich leid, dass du so viel Ärger hattest.« Ich zog zehn Zwanzigpfundscheine aus meiner Brieftasche und drückte sie ihm in die Hand: »Gib das dem Mädchen.«
    Ich wusste, dass Vincent ihr genau so viel geben würde, wie nötig war, damit sie den Mund hielt und nicht herumerzählte, dass ihr mein Bruder öffentlich die Titten begrapscht hatte, und er würde den Rest behalten, und für mich war das auch in Ordnung.
    »Hey, kein Problem«, sagte er und steckte das Geld ein, »ist dein Bruder. Du musst dich nicht entschuldigen. Er ist trotzdem ein scheiß Held. Das hab ich nicht vergessen. Ich weiß, dass er so seine Probleme hatte.«
    Ich klopfte Vincent auf die Schulter, er schloss die Tür auf und ließ mich allein.
    Danny saß auf einem von diesen billigen roten Plastikstühlen, die auch in Schulkantinen herumstehen. Er war immer noch sehr betrunken und schwankte ein bisschen, sein Kaffeebecher stand randvoll auf dem Tisch vor ihm. Sein strähniges Haar hing ihm über die Augen, weil er den Kopf geneigt hielt, aber ich konnte nicht feststellen, ob er sich schämte oder einfach nur im Sitzen eingeschlafen war. Er hörte mich durch die Tür kommen, und sein Kopf schnellte hoch.
    »Oh, tut mir leid, Bruder. Ich bin ein verdammtes Wrack, tut mir echt leid.« Er lallte, aber wenigstens war er nicht mehr auf Krawall gebürstet, und er wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte. Ich war erleichtert. Ich hatte keine Lust, mich mit meinem älteren Bruder zu streiten. Selbst in diesem Zustand hätte er mich noch ohne weiteres windelweich geschlagen.
    »Schon in Ordnung, Danny«, sagte ich, »aber ich möchte bezweifeln, dass sich das Mädchen in absehbarer Zeit auf ein Rendezvous mit dir einlassen wird.«
    Er grinste wie ein Schuljunge. »Die hatte superscharfe Möpse«, sagte er. »Ich konnte nicht widerstehen. Du hättest sie mal sehen sollen, Mann.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich sie nicht gesehen hab?«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Ach ja, hast du wahrscheinlich wirklich, du dreckiger Arsch. Ich wette, du nagelst alle Mädchen aus Bobbys Stall. Weiß Posh Spice Bescheid?« Und er lachte so wie immer, wenn er den Spitznamen verwendete, den er Laura verpasst hatte. Ich glaube nicht, dass er sie je bei ihrem richtigen Namen nannte. Immer nur Posh Spice oder Posh Knickers und

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