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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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wahrscheinlich.« So weit stimmte das, allerdings hatte ich an demselben Vormittag außerdem noch Palmer angerufen und ihn ebenfalls darauf angesetzt. Ich wollte nicht, dass Sharp und er sich in die Quere kamen.
    »Du gehst dafür selbst raus auf die Straße?« Er schien aufrichtig erstaunt. »Was hat er ausgefressen?« Ich sagte nichts. »Hey, geht mich ja nichts an, ich denk nur, dass du ihn ziemlich dringend sprechen willst, das ist alles.«
    »So sieht’s aus.«
    »Und bist du sicher, dass ich nicht einfach …«
    »Nicht, bevor ich mit ihm geredet habe«, fuhr ich ihn an, »hast du mich eben gerade nicht verstanden?«
    »Hey, kein Problem, alles cool.«
    Offensichtlich lasse ich nach, denn ich hatte den Polizisten, der von hinten auf den Wagen zukam und an die Scheibe klopfte, nicht gesehen.
    Sharp ließ das elektrische Fenster herunter, und der Uniformierte fragte sarkastisch: »Würdet ihr zwei Turteltäubchen mir verraten, was ihr hier macht?« Er nickte in Richtung des leerstehenden Bürogebäudes gegenüber. »Die Lage auschecken, oder was sonst, meine Herren? Das könnt ihr jetzt vergessen.«
    Sharp hob die Hand ans Fenster und zeigte dem Beamten seinen Dienstausweis. »DS Sharp«, sagte er streng, »Sie haben gerade ein vertrauliches Gespräch mit einem wichtigen Informanten gestört.« Was ich sogar lustig fand, aber ich lachte trotzdem nicht.
    »Tut mir sehr leid, Detective Sergeant.« Plötzlich wirkte der Uniformierte gar nicht mehr so selbstgefällig. »Das konnte ich wirklich nicht wissen …«
    »Verziehen Sie sich«, fiel ihm Sharp ins Wort, »los, verpissen Sie sich, aber schnell.«
    Und genau das tat er.
    »Scheiß Streifenbullen«, sagte Sharp, »die gehen mir echt auf den Zeiger.«
    »Du warst auch mal einer«, erinnerte ich ihn, »früher.«
    »Nicht lange«, sagte er leise, »ich wusste, dass man erst in Zivil richtiges Geld kassiert.«
    »Ich bin neugierig«, sagte ich, »warst du immer schon korrupt, oder bist du erst zur dunklen Seite übergelaufen, als du gemerkt hast, was man sich vom Gehalt eines Polizisten alles nicht leisten kann?«
    Er schmunzelte, ließ die Frage aber unbeantwortet. »Na ja, ich hab Frau und Kinder … eine Geliebte … eine Freundin … und noch zwei oder drei andere Schlampen, wenn die Geliebte und die Freundin gerade keine Zeit haben.«
    »Teuer.«
    »Ja, alle. Glaub mir.«
    »Na gut, dann lass uns aufpassen, dass wir die goldene Gans nicht schlachten. Finde Cartwright für mich und finde ihn schnell.«
    »Ich tu mein Bestes«, versicherte er mir, »da gibt’s noch was, das du wissen solltest.«
    »Ja?«
    »Mein neuer Chef«, sagte er, »der hat Bobby auf dem Kieker.«
    »Wirklich?«
    Er nickte. »Will unbedingt Karriere machen, mein neuer DI. Er weiß, dass man mit einer spektakulären Festnahme am schnellsten aufsteigt. Und hier gibt es keine größere Nummer als Bobby Mahoney.«
    »Stimmt.«
    »Beunruhigt dich das nicht?«
    Doch, aber das wollte ich ihm nicht auf die Nase binden. »Sollte es?«
    »Weiß nicht, der Wichser ist wild entschlossen. Hat ein Bild von Bobby an die Bürowand gepinnt und Pfeile von ihm zu Fotos von Finney, Jerry Lemon und Mickey Hunter gemalt. Das sieht aus wie aus einem Mafiafilm, wo das FBI die ganze Familie hochgehen lassen will.«
    »Ja, ich weiß. Ist auch schon ein Bild von mir dabei?«
    »Nein, ist aber bloß eine Frage der Zeit.«
    Ich hatte Sharp noch nie so reden hören. Er wirkte resigniert. »Du machst dir Sorgen, oder?«
    »Bisschen«, erwiderte er, »der ist schnell, der Kerl. Nicht wie die anderen. Er ist ehrgeizig, weißt du, eines Tages will er Chief Super werden.«
    »Na ja, ist ja nicht der Erste, der’s versucht.«
    »Nein, und er wird auch nicht der Letzte sein.«
    »Wie heißt er?«

6
    A n jenem Nachmittag beschloss ich, die vielen kleinen, unspektakulären Kneipen in Bigg Market und Quayside abzuklappern. So viele gab es nicht mehr, die die Kombination aus anständigem Ale und Achtziger-Jahre-Musik zu bieten hatten, auf die Cartwright stand, aber ich ging überall hinein, fing in Quayside an und arbeitete mich langsam den Hügel hinauf und durch Bigg Market hindurch, bis zum Stadion. Ich fing früh an, kaum dass sie aufmachten, weil heute Spieltag war und es überall proppenvoll sein würde, ehe man es sich versah.
    Soviel ich wusste, hatte Cartwright ein halbes Dutzend Stammkneipen, die alle aussahen, als müssten sie bald dicht- machen – jedenfalls gemessen an der Zahl alter Säcke, die sich hier

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