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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Mir war klar, dass das Gespräch damit eskaliert wäre. Laura vermieste mir den Streit, und es war ein bisschen traurig, dass wir gerade mal vierundzwanzig Stunden nach einem so wunderbaren Urlaub schon wieder in unsere alten zänkischen Gewohnheiten verfielen. Trotzdem war dies im Moment meine geringste Sorge.
    »Hör mal, es ist gerade kompliziert. Ich war nicht mit den Jungs trinken. Ich hab ein Problem.«
    »Was für ein Problem?« Das ist die Art von dummer Frage, die ich von Laura nicht erwartet hätte. Ich sagte nichts, sondern atmete nur erschöpft ins Telefon. »Okay, schon klar, ich weiß, dass du’s mir nicht sagen kannst«, maulte sie.
    »Das willst du gar nicht wissen, glaub mir. Es geht nicht darum, dich außen vor zu lassen, dich auszuschließen, oder darum, dass ich dir nicht vertraue oder so ein Scheiß, ich kann’s dir nur einfach nicht sagen.«
    »Okay, okay«, sagte sie, wobei es nach dem genauen Gegenteil dessen klang, was die Worte bedeuteten. »Schon gut«, noch eine Lüge. »Schon gut« heißt bei einer Frau niemals, dass etwas »schon gut« ist. »Dann bis später zu Hause.« Sie legte auf, noch bevor ich etwas sagen konnte.
    »Blöde Zicke«, zischte ich ins Telefon, obwohl oder vielleicht sogar weil ich wusste, dass sie mich nicht hören konnte. Gott, hatte das Mädchen keine Phantasie? Sie wusste, in welchen Kreisen ich mich bewegte. Die Tatsache, dass ich ihr überhaupt sagte, dass es ein Problem gab, hätte eigentlich sämtliche hochgebildeten Hirnzellen bei ihr in Alarmbereitschaft versetzen und ihr verdeutlichen müssen, dass ich tief, sehr tief in der Scheiße steckte. Jeden Abend kommen Frauen nach Hause und gehen ihren kompletten Tag noch mal durch, erzählen ihren Männern von jedem trivialen scheiß Problem, mit dem sie sich im Lauf des Tages herumschlagen mussten, nur um eine Art kathartische Reinigung zu durchlaufen, indem sie die ganze verdammte Scheiße noch einmal durchkauen. Männer sind nicht so. Wir schalten gerne ab und vergessen unsere Sorgen. Wenn ich also sage: »Laura, ich hab ein Problem«, dann ist das so, als würde man einen Ertrinkenden wie wild mit beiden Armen fuchteln sehen. Ich fand, eigentlich war das ein Zeichen, das sie hätte wahrnehmen können.

    Ich lud meinen Bruder zu einem üppigen gebratenen Frühstück in einem schmierigen Imbiss in der Nähe des Bahnhofs ein. Danach steckte ich ihm ein paar Pfund zu und ließ ihn allein, wobei ich wusste, dass er noch einige Stunden in den Pubs dort in der Gegend verbringen würde, aber ich hoffte, er würde nicht wieder Ärger machen. Dann rief ich Sharp an.
    Er holte mich draußen vor dem Royal Station Hotel ab, und ich stieg rasch in seinen alten VW. Ich hatte mich ein bisschen in den Ecken herumgedrückt, war auf Nummer sicher gegangen, damit uns niemand zusammen entdeckte.
    Sharp war knapp über dreißig, aber er sah älter aus, vor allem, weil er der einzige Mann in meinem Bekanntenkreis war, der einen Schnurrbart noch für eine vernünftige Entscheidung hielt. Wir fuhren eine Weile Richtung stadtauswärts, sagten nicht viel, bis er in einem kleinen Gewerbegebiet anhielt, das an diesem Samstagvormittag wie ausgestorben wirkte.
    »Also«, sagte er, »muss was Ernstes sein, damit ich’s riskiere, dich am helllichten Tag in der City abzuholen, noch dazu an einem Spieltag.« Er wirkte ein bisschen angefressen, aber das kam mir nicht in die Tüte.
    »Für das Geld, das du kriegst, kannst du ruhig auch mal am Wochenende arbeiten.«
    Er streckte mir die Hand entgegen: »Ich beschwere mich ja gar nicht. Was kann ich für dich tun, Boss?«
    »Ich hab ein Problem«, sagte ich, »ein Vermisster.« Ich erzählte, dass sich Cartwright unerlaubt von der Truppe entfernt hatte, wobei ich das mit dem verschwundenen Übergabegeld ausließ. Je weniger Leute davon wussten, desto besser.
    »Soll ich ihn suchen?«
    »So was kannst du doch richtig gut, oder?«
    Er nickte. »Unter anderem.« Dann dachte er einen Augenblick nach. »Und wenn ich ihn finde? Soll ich dich anrufen oder mich selbst darum kümmern?«
    »Mich anrufen. Ich muss mit ihm reden, bevor über die Zukunft des Mannes entschieden wird.«
    »Okay.«
    Die darauffolgenden fünfzehn Minuten verbrachte ich damit, ihm alles über Cartwright zu erzählen, das ich wusste und das ihm helfen konnte, den Kerl aufzuspüren. »Ich werde jedenfalls auch weiter nach ihm Ausschau halten. Wenn du hörst, dass sich jemand nach Cartwright erkundigt, dann war ich das

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