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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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nicht leisten konnte.«
    »Also war er im Arsch«, sagte ich, »es sei denn, er würde irgendwo Geld auftreiben, und die einzig verfügbare Kohle war das Übergabegeld – und als ich im Urlaub war, hat er seine Chance gewittert, sich mit dem Geld aus dem Staub zu machen.«
    »Du zählst zwei und zwei zusammen und kommst bei fünf raus. Ich glaub das immer noch nicht. Er hätte sich nicht einfach verpisst und Mandy verlassen. Ohne sie ist er aufgeschmissen, wie ein kleiner Junge.« Er schüttelte den Kopf, um seine Behauptung zu unterstreichen. »Die haben einen Sohn zusammen, der ist inzwischen zwar erwachsen, aber Geordie ist einfach nicht der Typ, der seine Familie im Stich lässt. Er würde Mandy nicht mit den Schulden und ohne Dach über dem Kopf sitzenlassen. Hör auf.«
    »Vielleicht hast du recht, aber irgendwas ist passiert. Vielleicht hat sich Geordie Cartwright ja gar nicht abgesetzt, aber auch das soll vorkommen. Jeden Tag gehen Leute, von denen man es niemals erwartet hätte, einfach zur Tür hinaus und kommen nie wieder, und die Familie fragt sich, was passiert ist.«
    Der Tisch wackelte, als ein junger Mann, der ein paar über den Durst getrunken hatte, neben uns aufstand und auf dem Weg zum Klo dagegen rannte. Ein bisschen was von meinem Bier schwappte auf den Tisch, und Millers Cola hätte es komplett erwischt, wenn er das Glas nicht kurz vor dem Umfallen noch festgehalten hätte. Der junge Mann dachte nicht daran, sich zu entschuldigen. Millers friedfertige Ausstrahlung blieb dieselbe, aber ich sah, dass sich etwas an ihm veränderte. Er runzelte die Stirn und schaute den rüpelhaften Teenager an. »Vorsicht, Kleiner«, war alles, was er sagte. Er sagte es sanft, aber sein selbstbewusster Blick genügte, damit dem jungen Kerl das Grinsen verging. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, Angst in Millers Augen zu entdecken, und nicht die Selbstsicherheit eines Mannes, der sich seit dreißig Jahren in einem Umfeld von Gangstern behauptete.
    »Tut mir leid, Alter«, sagte der Teenager und wirkte besorgt. Miller nahm die Entschuldigung mit einem angedeuteten Nicken an und ließ ihn gehen.
    »Kleine Jungs, die einen auf Männer machen«, sagte er zu mir und sah zu, wie sich der Junge verdrückte, »einmal an der Schürze der Barfrau geschnuppert, und schon kommen sie nicht mehr klar.«
    Als er sich wieder zu mir umdrehte, sagte er: »Tut mir leid, ich weiß, ich hätte schon früher was wegen Geordie und seiner Wettleidenschaft sagen sollen, aber ich dachte, du würdest dann davon ausgehen, dass er das Übergabegeld geklaut hat, und ich glaube wirklich nicht, dass er so dumm gewesen ist.«
    »Nein, aber er ist dumm genug, mehr als zweihunderttausend Pfund mit Aktien in den Sand zu setzen, von denen er überhaupt nichts versteht. Immerhin hast du’s mir jetzt erzählt, das ist das Wichtigste.«
    »Was willst du machen?«
    »Weiter nach ihm suchen. Ich muss mit Finney die Runde drehen, bis wir die ganze Geschichte erfahren und den Mann gefunden haben.«
    »Mit Finney?«, fragte er ungläubig.
    »Was soll das heißen?«, fragte ich zurück, aber er wollte es nicht sagen. »Komm schon, raus damit.«
    »Sei einfach vorsichtig, Mann«, warnte er mich, »du hast selbst gesagt, dass dich Typen wie Finney und Jerry Lemon nicht ausstehen können. Ich wette, die würden keine Sekunde zögern, dich ans Messer zu liefern. Sei einfach tierisch auf der Hut, wenn Männer wie die auf Bobby einreden. Pass auf dich auf, das ist alles.«
    Ich fragte mich, ob er schon von meinem Zusammenstoß mit Jerry Lemon gehört hatte. Lange war’s ja noch nicht her, aber schlechte Nachrichten verbreiteten sich in dieser Stadt sehr schnell.
    »Danke, mein Freund, ich weiß das zu schätzen«, sagte ich, »aber ich kann schon auf mich aufpassen.«

    Ich holte mir etwas zum Mitnehmen beim Inder und stieg am Stand vor dem Akenside Traders in ein Taxi. Es schlängelte sich durch Quayside, aber erst, nachdem der Fahrer auf die Bremse getreten war, um eine Gruppe Mädchen über die Straße gehen zu lassen, die offensichtlich einen Junggesellinnenabschied feierten. Von der Sorte hatte ich an dem Abend schon mindestens ein halbes Dutzend gesehen; kleine Gruppen von Mädchen, die sich als Soldaten, Polizistinnen oder Cowgirls mit pinkfarbenen Stetsons auf den Köpfen verkleidet hatten; die Mädchen hier waren angezogen wie Varietétänzerinnen aus dem Moulin Rouge, allesamt mit Netzstrümpfen und roten Baskenmützen, dazu ließen sie ihre

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