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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Geld zu finden, bis Montag, war’s nicht so?«
    »Jerry« – ich sprach seinen Namen wie eine Warnung aus –
    »Versuch bloß nicht, mir in meinem eigenen Laden den Mund zu verbieten«, sagte er, richtete sich auf und zeigte mit dem Queue auf mich. »Du hast keine Chance. Du weißt nicht, was du tust, hast es nie gewusst. Wenn du’s wüsstest, dann wärst du nicht hier und würdest nicht meine Zeit verplempern, du wärst da draußen und würdest den wahren Schuldigen suchen.«
    »Ich weiß, dass du heutzutage nicht viel für mich übrighast, Jerry, aber können wir das mal beiseitelassen und versuchen, Cartwright zu finden?«
    »Kleine Korrektur«, erklärte er, »ich hab dich noch nie leiden können. Ich weiß überhaupt nicht, wer du bist.«
    »Du kennst mich seit Jahren.«
    »Was weiß ich denn? Du bist eines Tages aus heiterem Himmel aufgetaucht, und noch bevor ich’s richtig mitbekommen habe, hast du schon zur Crew gehört. Hast dich eingeschlichen, als wir nicht aufgepasst haben. Hast dich bei Bobby eingeschleimt und bist plötzlich aufgestiegen, während bessere Männer auf die harte Tour ihr Geld verdienen mussten, an den Türen von Bobbys Clubs. Überflieger wie dich können wir hier nicht gebrauchen. Cartwright ist spurlos verschwunden? Pech, dafür bist du verantwortlich, finde ihn. Das Übergabegeld ist weg? Pech, das ist deine Schuld, und du wirst den Arsch dafür hinhalten, und wenn Bobby endlich kapiert, dass du bloß eine große Klappe hast, aber nichts dahintersteckt, dann wird er noch lauter lachen als ich. Du bist ein Möchtegerngangster und kriegst, was du verdienst. Deine geschwollenen Worte und dein ganzer Blödsinn werden dir nicht helfen. Du scheißt dir in die Hose, stimmt’s? Solltest du auch, du eingebildetes kleines Arschloch. Du wirst schon noch lernen, was es bedeutet, in dieser Stadt jemand zu sein. Das bedeutet nämlich nicht nur, dass man einen eleganten Anzug trägt und im Restaurant den besten Tisch bekommt. Ich wette, Finney hier kann’s kaum erwarten, dich fertigzumachen. Hab ich recht, Finney?«
    Mir wäre lieber gewesen, wenn Finney an diesem Punkt etwas gesagt hätte, irgendwas – wobei ich eigentlich sogar hoffte, er würde Jerry Lemon sagen, er solle sein dummes Maul halten –, aber das passierte nicht. Sein Schweigen verriet mir alles, was ich über Jerrys Prophezeiung wissen musste. Alle warteten nur darauf, dass Bobbys großspuriger kleiner Schützling unsanft von seinem hohen Ross heruntergeholt wurde.
    »Danke, Jerry«, sagte ich leise, »du warst mir eine große Hilfe.« Dann ging ich zum Ausgang, wobei ich mich unterwegs fragte, ob er mir seinen Queue überziehen würde. Finney schlenderte mir nach. Das muss ausgesehen haben, als wäre der Sensenmann hinter mir her.
    An der Tür drehte ich mich noch einmal um. Jerry Lemon behielt mich unverändert im Blick, alle Augen im Raum ruhten auf mir. Ich schenkte ihm ein Lächeln, das, wie ich hoffte, belustigt-bemüht aussah.
    »Freut mich, dass dir mein Anzug gefällt, Jerry.«

8
    E ndlich ließ Finney mich allein. Ich ging auf ein paar Drinks ins Akenside Traders, direkt unten am Hügel in Quayside. Miller saß schon am Tisch, als ich eintrat. Hätte Zufall sein können, aber er wusste, dass ich dort manchmal etwas trinken ging, hauptsächlich deshalb, weil wir mit dem Laden nichts zu tun hatten. Ich fragte mich, ob er gehofft hatte, mich hier zu treffen. Vielleicht hatte er mir noch etwas zu sagen?
    Ich ging an die lange Bar, bestellte mir ein Bier und die übliche Cola light für ihn und setzte mich zu ihm. Es war ziemlich voll, und die Leute waren eher jung, aber wir hatten einen ruhigen Tisch in einer Ecke. »Ich weiß nicht, wie du’s fertigbringst, in eine Kneipe zu gehen und nicht zu trinken«, sagte ich.
    »Man gewöhnt sich daran«, sagte er ruhig. »Ich mag die Geselligkeit in Pubs, aber irgendwann bin ich an einen Punkt gekommen, wo mir nicht mehr gefallen hat, was der Alkohol mit mir macht. Ich bin davon wütend geworden, also hab ich aufgehört.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so«, bestätigte er. Ich bewunderte ihn, weil er sich bestimmt jede Menge Scheiß von den Jungs hatte anhören müssen, wenn er Limonade im Pub bestellte, aber er hatte sich nicht davon abbringen lassen.
    »Sind jetzt vier Jahre.«
    »Darauf trinke ich«, sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Bitter.
    »Was führt dich in die Stadt?« Ich nickte in Richtung einer Gruppe von zwanzigjährigen Mädchen, die unterwegs waren

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