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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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schwuler Cowboys.«
    »Das ist hier offenbar ihr Gebiet. Für Zivilisten tabu, und Uniformierte lassen sich hier auch nicht blicken.«
    »Gut so, das macht’s meinen Jungs leichter, den Leichnam abzutransportieren. Hier geht niemand mit seinem Hund spazieren.«
    »Es sei denn, er hat Sehnsucht nach dem Tod. Die Western Boyz haben mich angerufen. Das sind gute Jungs, die wissen Bescheid.«
    »Gute Jungs?« Die Beschreibung war durchaus ungewöhnlich.
    »Arschgesichter, die mit Drogen dealen, Leute überfallen und Frauen vergewaltigen«, erwiderte er schulterzuckend. »Ist alles relativ. Aber ich bin schon viel Schlimmeren begegnet, glaub mir.«
    »Die kriegen ihre zweitausend. Ich kümmere mich darum. In einer Stunde ist Cartwrights Leiche hier verschwunden. Erzähl niemandem davon und sag auch den Western Boyz, dass sie die Klappe halten sollen. Wenn die das hinkriegen, können wir vielleicht mal wieder mit ihnen zusammenarbeiten, und sie können ab und zu ein bisschen was abstauben. Würde ihnen das gefallen?«
    »Denke schon.« Wir gingen zu seinem Wagen und stiegen ein. »Was hatte Cartwright mit Bobbys Geld überhaupt vor, und woher wussten die, wen sie sich schnappen müssen?«, fragte er nachdenklich, als würde er keine Antwort erwarten, und um die Wahrheit zu sagen, machte mir genau das im Moment die größte Sorge: Nicht mal Sharp wusste von der Übergabe. Er wusste nicht, wie viel es war und für wen, ganz zu schweigen davon, dass Cartwright und ich dafür zuständig gewesen waren. Nur eine Handvoll Leute in Bobbys Organisation wussten, was es bedeutete, dass es unter uns einen Spitzel gab – und zwar ziemlich weit oben.
    »Sharp?«, rief ich ihm nach, als wir einstiegen. »Erzähl keinem davon. Ich will, dass das begraben wird.«
    »Okay«, sagte er, »was hast du vor?«

    Sobald ich konnte, rief ich Bobby an.
    »Wir haben ein Problem«, sagte ich.
    »Schieß los.«
    »Wir haben unseren Mann gefunden.« Ich redete mit ihm auf die zurückhaltende Art, die er am Telefon bevorzugte. Wir gingen bei jedem Gespräch davon aus, dass es aufgezeichnet oder abgehört wurde. »Wie sich herausstellte, hat er nicht von sich aus gekündigt.«
    Bobby seufzte, als hätte er es die ganze Zeit gewusst, aber nicht wahrhaben wollen.
    »Jemand hat ihn zwangsweise in den Ruhestand versetzt?«
    »Genau.«
    »Okay«, sagte er plötzlich mit einem Anflug von Wut in der Stimme, jetzt, da feststand, dass einer von seinen Leuten getötet worden war. »Finde heraus, wer’s war, und bring das in Ordnung.« Und damit ich es nicht vergaß: »Schließlich bezahle ich dich dafür.« Dann setzte er noch ein einziges Wort hinzu: »Montag«, als hätte ich meine Deadline vergessen können.

    Laura schlief noch, als ich nach Hause kam, aber ich wusste, ich würde nicht zur Ruhe kommen, selbst wenn ich wollte. Die ganze Sache ging mir immer und immer wieder durch den Kopf, aber es lief auf ganz einfache Fragen hinaus. Wer hatte das getan und warum? Ich war bereits alle, die mir einfielen, durchgegangen. Mit den Hauptakteuren aus den umliegenden Städten hatte ich begonnen, mit den Familienbetrieben, die weite Teile von Glasgow, Edinburgh, Manchester und Liverpool kontrollierten, aber die hatten sicher selbst genug zu tun, als dass sie uns unsere Stadt streitig machen und mit uns Krieg anfangen wollten. Ich versetzte mich in ihre Lage, wog nüchtern die Risiken und Vorteile ab, die ein Angriff auf eine rivalisierende Stadt, in der sie sich nicht auskannten, mit sich bringen würde, und kam zu dem Schluss, dass ich es nicht riskieren würde, nicht für Millionen. Es war zu gefährlich, die Bedrohung für ihre bestehenden Imperien zu groß und die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass das Ganze in ein Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Gemetzel ausarten würde, bei dem keine Seite die andere vollständig vernichten konnte. Es würde schmutzig werden, blutig und teuer, und die Polizei bekäme alle Beweise geliefert, die sie brauchte, um sämtliche Beteiligte auf viele Jahre hinter Gitter zu bringen.
    Ich schenkte mir noch ein Bier ein und dachte an die kleineren einheimischen Organisationen, die direkt vor unserer Nase, und oft auch mit unserer ausdrücklichen Genehmigung, operierten, einem stillschweigenden Übereinkommen, dass auch sie das Recht hatten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, solange sie uns nicht auf die Füße traten. War einer der Anführer dieser Organisationen plötzlich zu ehrgeizig geworden? Das war möglich, eigentlich sogar

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