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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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zwei Quellen. Cartwright war definitiv von zwei Leuten in einem Pub gesehen worden, wie er mit einem Ausländer Geschäftliches besprochen hatte. Was war da los? Was, zum Teufel, hatte Geordie Cartwright mit einem Russen in Bigg Market zu schaffen gehabt?

13
    H at er mich erwähnt?«, fragte Finney, als ich wieder in den Wagen stieg.
    »Nein.«
    »Ist auch besser so«, sagte er, drehte den Schlüssel im Schloss und ließ den Motor aus keinem besonderen Grund erst mal aufheulen. »Wohin jetzt?«
    »Zum Buchhalter.«
    »Ich hasse dieses schmierige Arschloch.«
    »Ich auch«, sagte ich.
    »Der tut, als würde seine Scheiße nicht stinken.«
    »In dem Punkt sind wir uns einig.« Er grunzte zustimmend.

    »Kaffee, Gentlemen?«, fragte die Rezeptionistin mit einer Stimme, mit der man Glas hätte schneiden können. Sie benahm sich, als wäre Finney ein angesehener Vertreter der Mittelschichtsklientel, die sie für gewöhnlich hier begrüßte, und nicht der zwielichtige, brutale Abschaum, der er ganz augenscheinlich war.
    »Nein danke«, sagte ich, und Finney schüttelte den Kopf.
    »Noch eine Tasse, Mister Northam?«, erkundigte sie sich.
    »Nein danke, Barbara.« Er hielt die Hand über seine leere Tasse. »Ich hatte bereits genug.« Finney sah Northam an, als hätte er den Buchhalter in flagranti dabei erwischt, wie er einen Minderjährigen in den Arsch fickte.
    Alexander Northams kleines Steuerbüro befand sich im zweiten Stock über einem Immobilienmakler in der Grainger Street, mitten im Stadtzentrum. Er war nicht komplett bestechlich, er hatte auch legale Klienten, aber keiner von denen ließ so viel Geld über ihn laufen wie wir. Trotzdem hatte er das Gebaren eines City-Bankers und betrachtete uns normalerweise wie etwas, das er unter seinen Schuhsohlen hereingeschleppt hatte.
    »Verzeihen Sie, Gentlemen«, sagte sie und benutzte erneut das Wort. Finney warf ihr einen Blick zu, als wollte sie sich über uns lustig machen, aber sie bekam gar nichts davon mit. Sie strich sich lediglich mit flachen Händen den Rock glatt und beugte sich vor, um die Tasse abzuräumen. »Ich bin draußen, wenn Sie mich brauchen, Mister Northam.« Und damit ließ sie uns allein.
    »Kennt sie deinen Vornamen nicht?«, fragte ich. Er warf mir einen vernichtenden Blick zu und ignorierte mich anschließend. »Hübsches Sofa«, sagte ich, »muss ’ne Stange Geld gekostet haben.« Ich tätschelte das weiche italienische Leder, und wir setzten uns unaufgefordert darauf. Wie gewöhnlich wirkte Northam nicht allzu erfreut, uns zu sehen. Finney in seinem eleganten Büro, das ganz mit Teakholz und Leder ausstaffiert war, ließ sich höchstens mit einer nackten Nutte bei einer Geschäftsbesprechung in den allerbesten Kreisen vergleichen.
    »Ja, na ja, das hat es, aber man muss schließlich auch den schönen Schein des Wohlstands aufrechterhalten, auch in diesen ökonomisch harten Zeiten. Es gibt eine Vertrauenskrise da draußen – oder liest du keine Zeitung?«
    »Ich lese Zeitung«, versicherte ich, »alle. Und du glaubst, ein Ledersofa und ein paar alte Bücher werden die Leute blenden und davon überzeugen, dass du weißt, was du mit ihrem Geld machst?«
    »Du bist doch nicht hergekommen, um dich mit mir über mein neues Sofa zu unterhalten?«, fragte er gereizt. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Er war gebürtiger Geordie und auch hier aufgewachsen, aber das passte ihm nicht. Er hatte sein Leben lang versucht, den Akzent loszuwerden. Er verschränkte die Arme, wodurch er aussah, als würde er eine Zwangsjacke aus Harris-Tweed tragen. Northam war ein Mann Ende fünfzig mit starkem Haarausfall, der einfach nicht den Mut aufbrachte, die letzte dürre Strähne quer gekämmter roter Haare abzurasieren, die stattdessen wie ein alter Spülschwamm auf seinem Kopf lagen.
    »Ich bin hier, weil ich mit dir über die Übergabe reden möchte«, teilte ich ihm mit.
    »Hab ich mir schon gedacht.« Sein Gesichtsausdruck wurde zu einem fast spöttischen Grinsen. »Hast ein kleines Problem mit dem Boss, was? Nicht unbedingt deine erfolgreichste Phase, wie?« Er beugte sich vor und schenkte mir das Lächeln eines Bestattungsunternehmers. »Hab gehört, dein Bruder hat sich neulich im Privado unbeliebt gemacht. Weiß Bobby schon davon? Mir ist klar, dass er in Goose Green war, aber der Konflikt auf den Falklandinseln ist lange her und darf ja wohl nicht als Freifahrtschein dienen.«
    »Sehr lange her«, stimmte ich zu, »ich frage mich, wo du warst, als

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