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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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lassen. Jederzeit, wann es ihm beliebt. Er muss nur rauskommen und Bescheid sagen.«
    »Ich bezweifle nicht, dass du das tun würdest, und deshalb bleibst du im Auto sitzen. Wir haben jetzt keine Zeit für die Machoscheiße. Wir sind hier, weil wir rausfinden müssen, wer Cartwright umgebracht hat, das ist alles.« Er war genervt von mir und suchte unbedingt einen Vorwand, um Kinane ein paar in die Fresse zu hauen, aber nicht mit mir.

    Ich war noch nie im Cronk gewesen. Es war ein echter Tiefschlag. Von wegen kein Schnickschnack. Der Eingang war völlig schmucklos, abgesehen von einem einzigen gerahmten Bild an der Wand, das vor ungefähr zwanzig Jahren aufgenommen worden sein musste und so was wie die Hall of Fame des Centers darstellte. Ein vierundzwanzigjähriger Boxer mit freiem Oberkörper und einem IBF-Gürtel im Cruisergewicht um die Taille. Glenn McCrory ist immer noch der einzige Boxweltmeister, den der Nordosten je hervorgebracht hat, unsere große weiße Hoffnung.
    Ansonsten zierte nur ein faustgroßes Loch die Wände des Cronk, dort, wo jemand seinen Frust am Rigips ausgelassen hatte. Ich ging an McCrory vorbei und durch eine Tür, die mich in die Haupthalle führte.
    Kaum war ich eingetreten, stieg mir der Geruch von Schweiß in die Nase. Es war ein großer offener Raum mit Wänden aus Betonstein und einem staubigen Holzboden. Acht oder neun derb aussehende Männer stemmten dort Eisen oder trainierten Schattenboxen. Durch eine Reihe alter Fenster sehr hoch an den Wänden schien Licht herein. Ich wusste, dass Kinane drei erwachsene Söhne hatte, und ein paar von den Jungs hier sahen aus wie er, nur jünger und ein bisschen kleiner. Trotzdem waren sie aufgepumpt, als würden sie Muskeltraining als Vollzeitjob betrachten.
    Hier gab es keine schicken Details, keine modernen Geräte, sondern einfach nur Gewichte, alles andere kam anscheinend einem Affront gegen die Männlichkeit gleich. Ein großer Kerl stemmte über dreihundert Pfund, und die Venen an seinem Hals und in seinem Gesicht traten vor Anstrengung hervor. Er machte ein Geräusch, als hätte er Mühe, zu kacken. Er vollendete die Übung, indem er die Gewichte an den Brustkorb hob und dann über den Kopf stemmte, bevor er sie mit einem Riesenknall auf den Boden donnern ließ. Ich spürte, wie es unter meinen Füßen vibrierte, obwohl ich meterweit entfernt stand.
    Joe Kinane war nicht schwer auszumachen. Auch er war riesig, knapp unter zwei Meter, mit Händen wie Schaufeln und einem Brustkorb, der der Kühlerhaube eines Ford Transit ähnelte. Er stand im Ring und betreute ein muskulöses Schwergewicht, das auf einen Sack einschlug, den ihm ein kleiner Typ Mitte sechzig hinhielt. Jeder Schlag traf mit solcher Wucht, dass er den alten Trainer von den Füßen zu reißen drohte. Ich zuckte beim bloßen Zusehen zusammen. Kinane sah mich finster an, als ich in die Halle kam. Er wandte sich von seinem Boxer ab, kletterte aus dem Ring und lief mir entgegen.
    »Was, zum Teufel, willst du hier?«
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen, Joe«, sagte ich. »Ich muss mit dir sprechen, wenn du eine Minute deiner kostbaren Zeit für mich erübrigen kannst.«
    Er sagte nichts zu mir, sondern wandte sich an den jungen Boxer. »Mach Pause«, bevor er hinzufügte: »Fünf Minuten.« Der Große widersprach nicht, und der Alte wirkte enorm erleichtert.
    Wir gingen in ein kleines Büro mit einer Holz- und Glasfassade, die offenbar nachträglich eingebaut worden war.
    »Sieht ganz brauchbar aus«, meinte ich.
    »Kennst du dich mit Boxern aus?«, fragte Kinane, der wusste, dass ich keine Ahnung hatte.
    »Nein«, gab ich zu, »aber sogar ich kann sehen, mit welcher Wucht er den Sandsack verprügelt hat.«
    »Der Junge wird eines Tages britischer Meister«, erklärte er, als sei das eine unbestrittene Tatsache.
    Wir setzten uns auf fleckige Bürostühle, die aussahen, als stammten sie aus einem Räumungsverkauf oder dem Polizeifundus für sichergestelltes Diebesgut. Es war feucht, und ich sah Kinane an, dass ihm das bewusst war und missfiel, jetzt, wo ich da war.
    »Ich nehme an, du arbeitest immer noch für das alte Arschloch.«
    Hätte jemand anders das gesagt, hätte ich ihm schon aus Prinzip von Finney den Arm brechen lassen, aber Kinane war ein besonderer Fall, und deshalb bestätigte ich, dass ich immer noch »für das alte Arschloch« arbeitete. »Das weißt du doch.«
    Er nickte langsam. »Also, was führt dich her? Keines meiner Geschäfte hat irgendwas mit ihm zu

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