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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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alles sehr unfein und ziemlich aufwendig wieder ins Lot zu bringen, aber zum Schluss schafften wir es. Warum? Wegen der Kohle, und weil niemand, egal, was einem im Kino vorgegaukelt wird, ernsthaft Krieg will. Man will nur, dass Geld wie Wasser in die Kassen strömt.
    »Was Bobby macht, weiß doch jeder«, sagte ich, »die Schwierigkeit besteht darin, es ihm zu beweisen, und das ist bislang niemandem auch nur annähernd gelungen.«
    »Allerdings, und deshalb macht uns dieses neue Interesse auch Sorgen.« Amrein räusperte sich und fuhr fort: »Was haben die? Weshalb verschwenden sie kostbare Arbeitszeit darauf, wo sie es sich doch gar nicht leisten können, Zeit mit aussichtslosen Ermittlungen zu verplempern. Kurz gesagt, was haben die gegen Bobby Mahoney in der Hand?«
    »Sind das rhetorische Fragen?«, fragte ich. »Oder wollen Sie mir sagen, was Sie herausgefunden haben?«
    »Die haben einen Insider«, sagte er. »Jemanden von euch, der über genug Informationen verfügt, um Ermittlungen gegen Mister Mahoney anzustrengen, die zu einer Verhaftung und anschließend zu einer sehr langen Haftstrafe führen.«
    Ich war platt. »In unserer Organisation gibt es nur ein halbes Dutzend Männer, die in Frage kämen.«
    »Ja«, sagte er, »und einer davon sind Sie.« Er sah mir in die Augen und lächelte. »Sie sind doch für Mister Mahoneys Sicherheit zuständig, oder nicht?« Ich nickte. »Dann haben Sie jetzt Arbeit vor sich, wenn Sie ihn davor bewahren wollen, im Gefängnis zu sterben.«
    »Wir zahlen nicht schlecht für diese Art von Informationen«, erinnerte ich ihn. »Ist das alles, was Sie für mich haben? Wie sieht’s mit einem Namen aus?«
    »Wir arbeiten daran, das kann ich Ihnen versichern.« Und nun war es an mir, mich unbeeindruckt zu zeigen. »Wir haben jetzt seit einiger Zeit versucht, die SOCA zu infiltrieren«, fuhr er fort, »kürzlich ist es uns gelungen, einen Mann in die HUMINT, die Abteilung für verdeckte Ermittlungen, einzuschleusen.«
    »Ich weiß, was das ist. Die drehen Leute um und zapfen sie an.« Mit anderen Worten, dort wurden Ratten rekrutiert, manchmal für Geld, manchmal für das Versprechen auf einen Platz im Zeugenschutzprogramm. Genau wie DI Clifford erzählt hatte. Die meisten Männer sagten gegen ihre Chefs aus, weil sie bei einer Straftat erwischt worden waren, für die sie allein schon zwanzig Jahre bekommen hätten. Sie standen vor einer ganz einfachen Wahl: den Rest ihres Lebens in den Knast zu wandern oder den eigenen Boss zu verpfeifen. Wenn man zum Verräter wird, hat man nur das Problem, dass der Boss möglicherweise davon Wind bekommt und einem für immer das Maul stopft, bevor man auch nur in die Nähe eines Gerichtsgebäudes gelangt. »Wenn Sie herausgefunden haben, dass es einen Verräter gibt, wieso haben Sie dann keinen Namen für mich?«
    »So einfach ist das nicht, wie Sie wissen dürften. Unser Mann muss sich vorsichtig bewegen. Er kann nicht einfach eine Computerdatei mit dem Titel ›Informanten‹ öffnen und nach bekannten Namen Ausschau halten. Wenn er eine Datei öffnet, die Informationen über Bobby Mahoney enthält, wird sofort verzeichnet, dass er sich Zugang verschafft hat, und dann wird er enttarnt. Er muss behutsamer vorgehen.«
    »Was, wenn dieses behutsame Vorgehen zu viel Zeit in Anspruch nimmt? Was, wenn sich unser Verräter nächste Woche ins Zeugenschutzprogramm verabschiedet und Bobby am Tag darauf verhaftet wird?«
    Dann sind wir alle gearscht, und ich auch. Das ist dann.
    »Ich fürchte, mit diesem Risiko müssen Sie vorläufig leben.«
    »Sie haben leicht reden«, sagte ich.
    Wir waren an eine Lichtung gelangt, und mir fiel zum ersten Mal das kleine Sommerhäuschen ganz hinten an der Gartenmauer auf. Es hatte Glasfenster und eine aufwendig mit Schnitzereien verzierte Tür sowie ein Holzdach. Es sah alt aus, musste vor langer Zeit von einem pflichtbewussten Familienmenschen errichtet worden sein, damit seine Frau und seine Kinder ihren Nachmittagstee mit Blick auf den Rasen genießen konnten. Schwer vorstellbar, dass eine so vornehme Welt je existiert hatte.
    »Schön, nicht wahr?« Amrein hatte bemerkt, dass ich das Sommerhäuschen betrachtete. »Und so idyllisch, finden Sie nicht? Das Produkt einer unschuldigeren Zeit. Ich denke, das gefällt mir so daran.« Wir blieben beide einen Augenblick lang schweigend vor dem kostbaren kleinen Bauwerk stehen, dann sagte er: »Danke, dass Sie hergekommen sind«, und streckte mir seine Hand entgegen, die

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