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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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bereitgestellt werden, die jeden Abend Streife laufen und Einbrecher schnappen, die mit als »Diebesgut« kenntlich gemachten Säcken über den Schultern Abflussrohre herunterrutschen. Er wird ganz aufrichtig glauben, es sei kein Problem, dem alten Knaben ein bisschen gefällig zu sein, wenn dafür eine Viertelmillion im Parteisafe landet.
    Ein diskretes Schreiben wird an den Chief Constable der Northumbria Police Force herausgehen, in dem ihm mitgeteilt wird, dass das Innenministerium eine Steigerung der Aufklärungsrate bei Einbrüchen erwartet. Vielleicht gibt es anschließend noch ein Telefonat, in dessen Verlauf angedeutet wird, dass der Chief Constable ganz oben auf der Liste der Spitzenanwärter steht, wenn der Chef der Metropolitan Police mal wieder abgeschossen und seine Stelle frei wird. Über Nacht verschiebt sich der Schwerpunkt der Ermittlungen. Beamte, die zuvor dafür eingeteilt waren, die Vertriebswege von Koks und Ecstasy in Nachtclubs zu verfolgen, werden jetzt abgezogen und auf Diebesbanden angesetzt. Nach ein paar Monaten wird eine berüchtigte Bande von Einbrechern festgenommen, vor Gericht gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der Police Commissioner wird sogar im Fernsehen auftreten und mit dem Erfolg seiner Leute im Kampf gegen das Verbrechen prahlen, das er selbst für absolut verabscheuungswürdig erklärt. Er wird dann alles tun, was in seiner Macht steht, um dafür zu sorgen, dass ein Mitschnitt dieses Interviews dem zuständigen Minister in Whitehall zur Kenntnis gelangt. Alles absolut legal, und alle Beteiligten können sich einreden, sie würden lediglich einem öffentlichen Bedürfnis entsprechen. Währenddessen verdienen wir größtenteils unbehelligt unseren Lebensunterhalt.
    Vielleicht glauben Sie nicht, dass es so funktioniert, aber ich sage Ihnen, das tut es. Was glauben Sie, wie es Leuten wie Bobby Mahoney sonst gelungen ist, seinen Geschäften über so lange Zeit nachzugehen, obwohl alle da draußen genau wissen, wer er ist?
    Wir parkten unten am Fluss neben einem kleinen Hotel, in dem ich schon mal übernachtet hatte. Heute allerdings nicht. Ich wollte die Sache so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Wir gingen zu Fuß durch Shepperton. Eine kleine Ortschaft mit nur wenigen Pubs und Restaurants, einem Hotel und ein paar Häusern, die sich normale Menschen nicht leisten können. Es war nicht viel los hier, aber hübsch war’s schon. Der ganze Ort schien nur deshalb zu existieren, damit wohlhabende Menschen aus dem Süden sich in einer anständigen Gegend zur Ruhe setzen konnten.
    »Ganz schön wenig los hier«, sagte Finney und betrachtete die Bäume um sich herum, die den Weg zwischen dem Zentrum und Amreins Anwesen säumten.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich mit Blick auf die alten Häuser, die in ein Sonnenlicht getaucht waren, wie man es so hoch im Norden selten zu sehen bekommt, »mir gefällt’s ganz gut.«
    Verzeihlicherweise werden Sie davon ausgehen, dass ein Ort wie Shepperton mit Drogen und Schutzgeldern denkbar wenig zu tun hat, zumindest auf den ersten Blick, und das ist der Grund, weshalb die Übergabe hier stattfindet. Was wäre die Alternative? Stillgelegte Fabriken oder das oberste Stockwerk eines Parkhauses nach Einbruch der Dunkelheit? Das gibt es nur im Film. Meistens wimmelt es dort vor Überwachungskameras, und Junkies knallen sich die Venen voll. Nicht gerade der ideale Schauplatz, um auf sichere Art und Weise einen Batzen Bares zu übergeben.
    Hier wird die Bevölkerung am Wochenende durch Hobbyschiffer verstärkt, die auf der Themse ihr Unwesen treiben, aber unter der Woche ist es ruhig. Ein Ort, in dem der Pfarrer Fremde noch als solche erkennt und ihnen einen guten Morgen wünscht. Irgendwo wird am Sonntag immer Kricket gespielt. Ich musste mir erst mal wieder bewusst machen, dass wir auf dem Weg zu einem Treffen mit dem gefährlichsten Mann waren, den ich kannte.

17
    A mreins Haus befand sich am Fuß einer schmalen Landstraße. Alle Häuser hier standen diskret ein Stück abseits der öffentlichen Straße, und wir mussten am Tor klingeln. Ich schaute direkt in die Überwachungskamera, damit sie mein Gesicht gut sehen konnten, runzelte ungeduldig die Stirn, als handelte es sich um einen Routinebesuch und als hätte ich keine Zeit zu verschwenden. Ein lautes Summen ertönte, und das Tor klickte und schwang auf. Wir gingen die lange Kiesauffahrt hinauf, und Finney ließ den Blick über die weiten, super gepflegten

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