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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Rasenflächen auf beiden Seiten schweifen.
    »Du liebe Güte«, zischte er, »Wahnsinn, wie die oberen Zehntausend leben. Auf dem Rasen hätte ein komplettes Fußballfeld Platz.«
    »Ich finde, das solltest du ihm vorschlagen«, sagte ich.
    Unser Ziel war ein riesiges, weißgestrichenes Haus am Ende der Auffahrt. Es stand gerade weit genug hinter einer Biegung, so dass es von der Straße aus nicht gesehen werden konnte. Gott weiß, wie viele Zimmer Amrein hatte. Er ließ es sich ganz eindeutig gutgehen, auf unserem und dem Rücken anderer.
    Zwei von Amreins Männern kamen uns an der Tür entgegen und klopften uns schnell und professionell ab. Sie nahmen uns die Schlüssel, die Autoschlüssel, die Brieftaschen und meinen silbernen Cross-Kugelschreiber ab und ließen uns nichts, das auch nur im Entferntesten als Waffe verwendet werden konnte. Das Einzige, das sie nicht anfassten, war der Koffer, den Finney trug. Er ließ ihn nicht los, bis er direkt vor Amrein stand.
    Wir wurden in ein großes Esszimmer mit einem auf Hochglanz polierten Tisch geführt, an dem bequem ein Dutzend Menschen zum Essen Platz gehabt hätten. Sonnenlicht schien durch die riesigen französischen Fenster am anderen Ende und ließ winzige Staubpartikel in der Luft sichtbar werden.
    »Mister Amrein wird in Kürze hier sein, Mister Blake«, sagte einer der Männer, die uns abgeklopft hatten. Wir blieben stehen, und tatsächlich, wenige Augenblicke später traf Amrein höchstpersönlich mit einem weiteren Leibwächter und einem dritten Kerl ein, der nicht nach Muskelpaket aussah. Amrein war ein kleiner Mann Ende fünfzig. Sein Haar schwand, was sich in hohen Geheimratsecken bemerkbar machte, und er trug eine Brille mit Metallgestell auf der langen kantigen Nase. Seine dünnen, blutleeren Lippen presste er verbissen aufeinander. Amrein wirkte eher wie ein Banker denn als ein Verbrecher. Manchmal denke ich, die ganze Welt wird von kleinen Männern mit Metallgestellbrillen regiert.
    Hände wurden geschüttelt, und ich stellte Finney vor. Falls Amrein die Anwesenheit von Bobbys furchterregendem Mitarbeiter sauer aufgestoßen sein sollte, so ließ er es sich nicht anmerken.
    »Gentlemen, bitte«, sagte er freundlich und streckte eine Hand aus, um anzuzeigen, dass wir am Tisch Platz nehmen sollten. Amreins Englisch war makellos, ohne die Spur eines Akzents. Er hatte irgendeine sehr teure Schule besucht, sah aber immer noch aus wie ein Ausländer. War er Schweizer, Belgier oder irgendwas Skandinavisches? Das ließ sich unmöglich lokalisieren. Amrein setzte sich zu uns, während der Leibwächter hinter ihm stehen blieb. Finney übergab den Koffer und überließ das Reden mir.
    »Danke«, sagte er und reichte den Koffer unverzüglich dem Leibwächter weiter, der ihn an einen dritten Mann übergab. Dieser öffnete ihn auf einem kleinen Tisch und begann schweigend, den Inhalt nachzuzählen, blätterte geübt die Scheine mit den Fingerspitzen durch.
    Amrein lächelte milde, als hätte ich ihm gerade ein verspätetes Geburtstagsgeschenk überreicht. »Ich muss natürlich nicht extra erwähnen, dass die Übergabe zu spät kommt.«
    »Eine Woche zu spät«, gab ich zu, »wir hatten ein Problem.« Ich hatte nicht vor, noch sehr viel mehr einzugestehen. »Deshalb werden Sie auch einen höheren Betrag vorfinden«, versicherte ich ihm.
    »Sehr großzügig.« Er nickte kurz anerkennend mit dem Kopf, »aber ich fürchte, die Angelegenheit ist komplizierter und mit einer kleinen …« – er schien nach dem richtigen Wort zu suchen – »… Zinszahlung nicht beigelegt. Das Geld war für einen bestimmten Zweck vorgesehen«, erklärte er, »und an anderer Stelle gebunden. Durch die verspätete Zahlung sind mir beträchtliche Unannehmlichkeiten entstanden. Was …« – wieder dachte er eine Weile nach, wählte seine Worte sorgfältig – »… Bestürzung auslöste.« Er öffnete die Hände und vermittelte mit einer einzigen Geste, dass er ein vernünftiger Mann war, der in eine ganz und gar unvernünftige Lage geraten war. Ich wusste, dass ich mich auf dem schmalen Grat bewegen musste, ihn einerseits für uns zu gewinnen und andererseits den Eindruck zu erwecken, wir würden nach seiner Pfeife tanzen.
    »Mister Mahoney ist sich darüber im Klaren, dass ein Liquiditätsproblem aufgetreten ist und in welche Lage Sie das gebracht hat, was er zu entschuldigen bittet. Darüber hinaus hofft er, mit einer großzügigen Sonderzahlung die entstandenen Unannehmlichkeiten

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