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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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blieb mein Erstaunen nicht verborgen, und er kam zu mir herüber. »Hast wieder einen Stein bei mir im Brett, Kleiner«, sagte er und schlug mir mit seiner Riesenhand auf die Schulter, »vorläufig jedenfalls.«
    »Wirklich?«, fragte ich und versuchte, möglichst nicht zu gerührt und dankbar zu erscheinen. »Und warum?«
    »Der kleine Tipp, den du mir neulich gegeben hast«, sagte er.
    »Was?«, fragte ich erstaunt. »Wo du meintest, das sei ein lahmer Gaul?«
    »Genau der« – er nickte mir zu und zwinkerte sogar –, »na ja, er hat gewonnen, und die Quote war ziemlich hoch.« Er lächelte ein verzücktes Lächeln, bevor er noch einmal wiederholte: »Sehr hoch.« Dann klopfte er mir auf die Schulter: »Hier, trink einen Geordie-Champagner.« Er drückte mir eine kalte Flasche Brown in die Hand, und obwohl ich das Zeug normalerweise nicht anrühre, schon gar nicht so früh am Tag, nahm ich einen tiefen Schluck.
    Ich nehme an, ich hätte hocherfreut sein sollen, tatsächlich aber plagten mich gemischte Gefühle. Auf der einen Seite war ich froh, dass ein Plan, den ich für Bobby ausgeheckt hatte, funktioniert und er ein Casino ausgeraubt hatte, das längst nicht so gut gesichert war, wie es hätte sein sollen. Es befand sich am Stadtrand in einer Seitenstraße mit wenigen Passanten, und wir wussten, dass dort regelmäßig zu viel Bargeld aufbewahrt wurde. Entscheidend aber war, dass die Idioten kein Schutzgeld an uns oder sonst jemanden abdrückten. Ich fand, es war höchste Zeit, dass der Laden am Ende eines ertragreichen Abends ausgenommen wurde. Wir hatten bereits ziemlich viel Aufwand in die Überwachung gesteckt, aber als ich zu Bobby ging und ihm den Plan unterbreitete, lehnte er ihn ab.
    Er musste dringend Geld gebraucht haben, um das verschwundene zu ersetzen, so dass er jetzt doch bereit war, ein – wie er damals fand – zu großes Risiko einzugehen. Bobbys Worten war zu entnehmen, dass die Dividende sogar noch besser war als ursprünglich angenommen. Nichts geht über einen geglückten Coup, wenn man sich bei seinem Boss beliebt machen möchte, und jetzt grinste er übers ganze Gesicht – und der Rest der Mannschaft konnte sich vielleicht sogar wieder daran erinnern, warum ich überhaupt auf der Gehaltsliste stand, denn jetzt hatten sie wegen mir wieder Geld in den Taschen. Ich war ein Mann der Ideen, und nicht einer von ihnen hatte jemals im Leben Ideen – von Bobby mal abgesehen.
    Die Sache war nur die: Obwohl er meinem Plan grünes Licht erteilt und seine besten Leute darauf angesetzt hatte, hatte er mir nichts davon gesagt, und das bedeutete, dass er mir noch immer nicht wieder vollkommen vertraute. Das machte mir nach wie vor Sorgen, auch noch, als ich mein Bier trank und mit den Jungs mitlachte.
    »Ich steh drauf, wenn’s auf der Rennbahn gut läuft.« Bobby grinste.
    »Ja«, sagte Hunter, »ich trinke auf den König aller Tippgeber.« Und sie stießen auf mich an.
    Ich musste mich damit zufriedengeben, dass sich mein Plan erfolgreich hatte umsetzen lassen, ohne Verletzte oder Festnahmen. Perfekt war das nicht, aber für den Moment musste es genügen.
    Schließlich fragte mich Bobby leise nach dem vermissten Geld, und ich antwortete ihm ehrlich: »Bis jetzt noch nichts Konkretes, aber wir drehen jeden Stein einzeln um, glaub mir.« Er nickte nur, sagte aber kein weiteres Wort.

    An jenem Tag trank ich ein bisschen was, mehr als ein bisschen, wenn ich ehrlich bin, wanderte von Kneipe zu Kneipe und versuchte, mir darüber klarzuwerden, was um mich herum passierte. Ich ließ mich von einem unserer Jungs unter dem Vorwand kutschieren, ich wolle ein paar Spuren verfolgen, aber tatsächlich war das nur eine Ausrede, um Bobby, Finney und die anderen allein weiterfeiern zu lassen und mich so schnell wie möglich zu verdrücken.
    Als ich an dem Abend schließlich nach Hause kam, hatte Laura wie gewöhnlich bereits eine Flasche Weißwein aufgemacht. Bevor ich sie kennenlernte, trank ich immer nur Bier, inzwischen aber war es für uns zum gemeinsamen abendlichen Ritual geworden, unseren Stress in einer Flasche Pinot Grigio zu ertränken. Ich wählte eines unserer großen Weingläser und schenkte es mir fast bis zum Rand voll, ließ mich schwer auf die Couch fallen.
    »Macht dir Bobby immer noch das Leben schwer?«, fragte sie gut gelaunt, als hätte Newcastle gerade wieder verloren; noch etwas, dessen Ernst sie offensichtlich nicht richtig begriff.
    »Kann man wohl sagen.«
    Laura beugte sich auf

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