Crime Machine: Thriller (German Edition)
sie und unterstellte damit, ich werde schändlich vernachlässigt.
»Da ich auch sehr viel zu tun habe …« Ich zuckte unter Wasser mit den Schultern, als sei das kein großes Ding.
»Natürlich«, erwiderte sie in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie meine Behauptung für Schwachsinn hielt. Mit den Händen knetete sie unter dem Wasserstrahl ihren eigenen Nacken und streckte dabei die Brust vor. Ich musste mich zwingen, ihr nicht auf die Möpse zu starren. Durch das Wasser wurden ihre Nippel hart. Sie stachen durch den Stoff, der an ihr klebte wie Frischhaltefolie. »Toll hier, oder?«
»Ja«, sagte ich.
»Ich hab mich gefragt, ob man die Räume auch privat mieten kann«, sagte sie und betrachtete die kleine Sammlung von Oldies um uns herum. »Weißt du, nur für eine Stunde oder einen Vormittag oder so.«
»Weiß nicht«, sagte ich, »würde dich aber bestimmt eine Stange Geld kosten.«
»Ja«, pflichtete sie mir bei, »das wär’s aber wert. Dann könnte man nackt baden.«
Ich lachte bei der Vorstellung.
»Würdest du das machen?«, fragte sie herausfordernd und fixierte mich dabei. »Nackt baden gehen?« Ihre Augen waren tief und blau und einladend.
Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. »Vielleicht«, sagte ich, und sie lächelte, »wenn ich allein wäre«, fügte ich hinzu.
Sie legte die Stirn in Falten: »Wo bleibt denn da der Spaß?«
»Komm«, sagte ich, »ich lade dich zu einem Kaffee ein.«
»Wir können noch nicht gehen, wir haben noch nicht unter der Duftdusche gestanden.«
»Wir haben was noch nicht?«, fragte ich.
»Komm mit«, sagte sie, und wir stiegen aus dem Wasser.
Sie stand hinter mir, beugte sich an mir vorbei und drückte auf die Armatur, dann schob sie mich sanft unter die Dusche, bis ich unter dem Sprühwasser stand. »Sag bloß, das ist nicht phantastisch«, rief sie.
Es war phantastisch. Ich hatte angenommen, bei den beiden offenen Kabinen hinter dem Schwimmbecken, die sich halb versteckt hinter einer gemauerten Trennwand befanden, handele es sich um konventionelle Duschen, weshalb ich sie noch nie ausprobiert hatte. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie ein ganz besonderes Erlebnis boten, was mir absolut nicht bewusst gewesen war. Das Wasser fühlte sich toll an. Es war heiß und erfrischend und roch irgendwie mädchenhaft.
»Atme tief ein«, befahl sie, und ich gehorchte: »Wonach riecht das?«
»Nach Schaufensterhure«, behauptete ich und bekam zum Dank einen Schubser.
»Das ist Ylang-Ylang und Patschuli.«
»Ich glaube, die kenne ich. Das sind doch zwei thailändische Nutten, oder?«, und sie stieß mich erneut.
»Bleib stehen«, befahl sie, als das Wasser nach einigen Minuten automatisch versiegte. Sie beugte sich erneut vor, um den Knopf zu drücken. Er war schwerer zu erreichen, und einen Augenblick lang spürte ich ihre linke Brust an meinem Rücken. Als Nächstes wurde ich von eiskaltem Sprühregen überrascht.
»Herrgott«, zischte ich.
»Wie sieht’s damit aus?«, fragte sie.
Ich atmete tief ein und keuchte. »Polo-Pfefferminz«, sagte ich, brachte die Worte kaum heraus.
»So was in der Art«, sagte sie, »auf jeden Fall Minze. Macht wach, oder?«
Als es vorbei war, trat ich aus der Kabine: »Gib zu, dass dir die Duftdusche gefällt.«
»Die ist nicht schlecht«, sagte ich, »obwohl ich nicht unbedingt nach Dingeling und Patsche-Ulli riechen möchte, wenn ich heute Abend mit den Jungs losziehe.«
»Ylang-Ylang und Patschuli«, korrigierte sie mich und zog mich am Arm beiseite, damit sie sich unter den heißen Strahl stellen konnte, den sie gerade eingeschaltet hatte. »Und verarsch mich nicht. Du ziehst heute Abend nicht mit den Jungs los. Du kommst zu meiner Party, und das weißt du auch.«
»Party?« Jetzt war es an mir, sie mit gerunzelter Stirn anzusehen. »Was für eine Party?«
»Du legst es wohl auf Schläge an, du Penner«, sagte sie.
»Ach ja«, sagte ich und stellte mich doof, »jetzt fällt’s mir wieder ein. Wir fahren alle zu Pizza Hut, und dein Dad bestellt eine Torte mit Kerzen darauf. Ich glaube, einem Clown hat er auch Bescheid gesagt.«
»Der einzige Clown heute Abend bist du. Wir gehen ins Café einundzwanzig, wie sich das gehört, zum Essen, dann ziehen die, die noch nicht zu alt dafür sind, weiter in die Clubs.«
»Ja, ich weiß«, gab ich zu, »dein Dad hat’s mir gesagt und mich gebeten, einen Fahrer zu besorgen, der dich nach Hause bringt.«
»Hat er nicht.« Die Freude wich aus ihrem Gesicht bei
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