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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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werden und sich bis dahin täglich über ihre schlechte Gesundheit beklagen würde.
    Während des Essens trank ich demonstrativ nur Mineralwasser und achtete auf meine Manieren. Nachdem wir uns dann von Bobby und den älteren Semestern verabschiedet hatten, chauffierte ich die vier Mädchen im Mercedes zum Club.

    Wir kämpften uns einen Weg durch die Menge und zu dem abgetrennten VIP-Bereich, den ich für Sarah hatte reservieren lassen. Es war einer unserer Läden, deshalb hatte ich dafür gesorgt, dass ausreichend Champagner floss, und zwar ein anständiger, nicht die Hausmarke, die wir en gros einkauften. Die Flaschen Veuve warteten bei unserer Ankunft bereits hübsch arrangiert mit ein paar Tischdekorationen in großen silbernen Eiskübeln neben den besten Gläsern. Durch diese Maßnahme machte ich mich ziemlich beliebt, und Sarah küsste mich auf die Wange. »Danke, David«, sagte sie.
    »Kein Problem«, erwiderte ich, und das war es auch nicht. Ich meine, genau genommen hatte ich ja gar nichts getan. Ich hatte nur Bescheid gegeben, dass die Tische hübsch hergerichtet werden sollten.
    Sarah sagte: »Ich kann kaum glauben, dass du nichts trinken willst.«
    Ich zuckte mit den Schultern: »Ich bin als dein Fahrer bestellt.«
    »Ich weiß, aber ein Glas kannst du doch trinken.«
    Bevor ich widersprechen konnte, schenkte sie mir ein und reichte mir das Glas. Wir saßen alle auf einer gepolsterten, halbmondförmigen Bank an der Wand mit Blick auf die Tanzfläche und stießen auf Sarahs Geburtstag an. Die Mädchen tankten ordentlich. Es dauerte nicht lange, und die Champagnerflaschen waren leer, weshalb ich ein paar Cocktails bestellte. Dann gingen sie auf die Tanzfläche. Sie versuchten, mich mitzuziehen, aber ich sagte: »Später, ich muss erst mal mit jemandem sprechen.« Sarah zog zum Spaß eine Schnute. »Wird nicht lange dauern«, versicherte ich.
    Dann ging ich Palmer suchen, den Mann, den ich mit der Aufgabe betraut hatte, auf mich aufzupassen, während ich auf Sarah aufpasste. Zunächst konnte ich ihn kaum entdecken, da er mit Socken gerade mal ein Meter siebzig war. Palmer war ein muskulöser Schotte, ohne ein einziges Gramm Fett am Körper, ein ausgeglichener Mann, eher einer der leisen Töne, was besonders erstaunlich war, wenn man bedachte, dass er aus Glasgow stammte.
    »Irgendwas los?«, fragte ich ihn.
    »Nee.« Er schüttelte den Kopf. »Alles ruhig. Hab einen Mann am Monitor der Überwachungskamera sitzen, und ihm ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Keine neuen Gesichter, die uns Kummer machen, und niemand hat dich beobachtet. Ich würde es wissen.« Und das würde er. Er war früher bei einer Spezialeinheit der Armee gewesen und sehr, sehr gut, weshalb ich Bobby überzeugen konnte, dass es sich lohnte, ihn auf die Gehaltsliste zu setzen. Er sah nicht so aus, als wäre er beim SAS gewesen, aber das ist oft so bei diesen Jungs. Häufig sind sie klein und sehen gar nicht so zäh aus, bis es plötzlich darauf ankommt. Mir gefiel, dass er nicht ausschaute wie ein durchgeknallter Psycho. Finney sah man immer kommen. Wenn man ihn in einer Kneipe bei einem Bier sitzen sah, wusste man auf Anhieb, wie er sein Geld verdiente. Palmer dagegen war nicht so leicht einzuordnen, er fiel nirgendwo auf, und man würde ihn erst bemerken, wenn es schon zu spät war.
    Natürlich wäre er teurer gewesen, wenn er die Armee freiwillig verlassen hätte, anstatt plötzlich vor ungefähr sechs Jahren rauszufliegen, weil ihm die Sicherungen durchgebrannt waren, aber das steht auf einem anderen Blatt. »Niemand hat die Mädchen länger angegafft, als das jeder normale Mann angesichts solcher Fahrgestelle tun würde, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Ich war erleichtert. »Mir macht’s nichts aus, wenn du das so sagst, aber vielleicht solltest du es lieber anders formulieren, wenn Bobby in der Nähe ist, sonst schneidet er dir den Schwanz ab.«
    Palmer lachte. »Na ja, aber du bist nicht ihr Dad, und du musst zugeben, dass Sarah eine ganz schön hei…«
    »Mach einfach deinen Job«, fuhr ich ihn unwillkürlich an.
    »Klar«, sagte er ruhig, »mach ich schon.«
    »Gut«, sagte ich und ließ ihn stehen. Ich ging weiter und fragte mich, weshalb ich bloß wegen ein paar harmloser Bemerkungen über Sarah und ihre Freundinnen so heftig reagiert hatte. Ich schob es auf den Stress.
    Ich ging zu unserer Bank zurück und saß dort eine Weile lang allein, trank noch ein Mineralwasser und sehnte mich nach einem richtigen Drink, wusste

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