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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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aber, dass das keine gute Idee war. Es lief doch gar nicht so schlecht. Von Palmer wusste ich aus erster Hand, dass seine Männer nichts Ungewöhnliches entdeckt hatten. Sarah hatte Spaß, und ihr war nicht bewusst, dass ich jede ihrer Bewegungen gleich von einer ganzen Crew überwachen ließ. Umso besser, sie wäre ausgeflippt, wenn sie es gewusst hätte. Ich hoffte nur, dass ihr kein besoffener Kerl auf der Tanzfläche in den Arsch kniff, denn wenn ich nicht vor Palmers Jungs an Ort und Stelle war, würde der bescheuerte Wichser nicht mal mehr mitkriegen, was ihn überfahren hatte.
    Zwei von Sarahs Freundinnen hatten sich offensichtlich Typen geangelt und Sarah und ihre durchgeknallte Freundin Joanne allein in einer Ecke der Tanzfläche stehenlassen. Das letzte Mal, als ich Joanne gesehen hatte, war sie bei der Arbeit gewesen, hatte unten bei Buffalo Joe in einem schwarzen Bikini und mit einem Stetson bekleidet auf der Bar gestanden, eine Flagge geschwenkt, war pantomimisch losmarschiert und hatte mit vier anderen Mädchen Playback »Amarillo« mitgesungen, während die Menge vor Begeisterung durchdrehte; so was gibt’s nur in Newcastle.
    Ich konnte sie von meinem Sitzplatz aus beide sehen. Ansatzweise amüsierte ich mich darüber, dass sie sich ganz offensichtlich wahnsinnig viel Mühe gaben, damit ihre Bewegungen mühelos aussahen. Sie hatten sich eine gewisse Coolness antrainiert, aber jede Drehung und jeder Hüftschwung wirkte choreografiert. Wie kommt es, dass Mädchen immer alle Schritte und Bewegungen zu jedem Tanz kennen und die Typen keine Ahnung haben?
    Ich fragte mich, ob sie alle heimlich übten und wir nichts davon mitbekamen.
    Joanne beugte sich vor und sagte Sarah etwas ins Ohr, woraufhin diese lachte. Es war gut, zu sehen, dass sie Spaß hatte. Dangerous von Akon und Kardinal Offishall dröhnte aus den Boxen, einen für Sarah Mahoney passenderen Song hätte es kaum geben können.

    Sie zwängten sich auf den Rücksitz meines Wagens und kicherten wie Teenager. Die Geburtstagscocktails ließen sie mutiger werden, und sie waren nüchtern ja schon ganz schön frech. Ich wusste, dass ich schwer auf Zack sein musste, um vor ihnen nicht wie ein totaler Vollidiot dazustehen.
    Ich legte Ne-yo auf und drehte die Lautstärke für Closer noch ein bisschen weiter auf.
    »Hoppla«, sagte Sarah, »ich hab gedacht, du haust uns U2 oder so was um die Ohren.«
    »Ich verbringe mein halbes Leben in Clubs, ich hör das Zeug öfter als ihr.«
    »Bist du nicht schon ein bisschen zu alt dafür?«, fragte Joanne.
    »Willst du nach Hause laufen?«, fragte ich zurück, und sie lachte. »Ich hab voll den krassen Draht zu den Kids …«
    Wir fuhren an einem weiteren Club vorbei, der früher mal ein altes Lagerhaus war. An der Seite war eine große Stahlleiter mit robusten Stufen angebracht, die das Gebäude hinaufführte, und ganz oben, direkt neben dem Dach befand sich ein Absatz.
    Sarah beugte sich vor und sagte: »Siehst du, die Leiter … autsch!« Es klang, als hätte Joanne ihr einen Stoß verpasst. »Jo, du alte Schlampe.« Aber sie lachte trotzdem, und auch ein kleiner Schlag auf den Arm konnte sie nicht davon abhalten, es mir zu erzählen. »Joanne hat da oben auf der Leiter mit einem Kerl gefickt!«
    »Hab ich nicht! Du Drecksau!« Und sie lachte ebenfalls, die beiden kamen mir vor wie zwei atemlose Hyänen.
    »Ist das wahr, Jo?«, fragte ich völlig ungezwungen, als hätte sie gerade zugegeben, an Grey’s Monument einen Mann geküsst zu haben.
    »Nein, ist es, verdammt noch mal, nicht!« Sie tat, als wäre sie entsetzt.
    »Doch«, sagte Sarah, »klar ist das wahr.«
    »Ist es nicht!« Und sie bekam vor lauter Lachen kaum noch Luft. »Wenn du’s genau wissen willst, ich hab ihm bloß einen geblasen!«
    »Ach so, wenn’s weiter nichts ist«, bemerkte ich mit vollkommen ausdruckslosem Gesicht, und wir lachten schallend.
    Als sie sich endlich beruhigt hatten, sagte Joanne: »Ich kann nicht fassen, dass du ihm das erzählt hast. Ich glaube, ich sollte ihm mal was über dich verraten.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Ich aber«, sagte ich, aufrichtig interessiert.
    »Ha, siehst du«, sagte Joanne, »er will’s wissen.«
    »Na, von mir aus, du weißt doch gar nichts über mich. Jedenfalls nichts, was nicht schon Ewigkeiten her ist. Ich war ein braves Mädchen.«
    »Wirklich?«, spottete Joanne, und ich bekam so ein komisches Gefühl, weil ich glaubte, sie würde mir erzählen, Sarah habe mit einem pickligen Studenten

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