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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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die längste und peinlichste Heimfahrt vor uns haben wollten, die man sich nur vorstellen kann.
    Zum Glück musste ich an einer roten Ampel halten. Ich warf einen kurzen Blick auf Sarah, die aussah, als hätte ihr gerade jemand eine kräftige Ohrfeige verpasst. Sie wollte mich nicht direkt ansehen. Stattdessen sah ich Joanne in die Augen, runzelte die Stirn, machte eine sehr ernste Miene und fragte sie ganz direkt: »Soll das heißen, du nicht?«
    Und sie brüllte vor Lachen, der Bann war gebrochen.
    »Hey, du dreistes Arschloch!«, schrie sie.
    »Anscheinend lass ich nach«, fügte ich wirkungsvoll hinzu, drehte mich wieder um und fuhr bei Grün an. Jetzt hörte ich auch Sarah hinten wieder lachen. Ich war froh, dass ich ihr die Peinlichkeit erspart hatte, und bemühte mich ernsthaft, nicht ganz so verdammt zufrieden mit mir zu sein.

21
    A ls ich Joanne bei ihrer Mutter zu Hause absetzte, stieg Sarah mit aus und setzte sich vorn auf den Beifahrersitz neben mich. Sie ließ das Fenster herunter und rief Joanne hinterher: »Bis später, alte Schlampe!«
    Joanne wirbelte herum, zeigte ihr den Stinkefinger und rief: »Schön brav bleiben, ihr beiden, und wenn das nicht geht, dann wenigstens aufpassen!« Sie deutete ziemlich unmissverständlich einen Blow-Job an, schob sich einen imaginären Schwanz mit der Hand in den Mund und bohrte ihre Zunge in die Wange.
    »Ein Mädchen mit Klasse«, sagte ich trocken, während Sarah die Scheibe wieder hochfuhr.
    »Ich verbring nur deshalb Zeit mit ihr, weil ich neben ihr gut aussehe.«
    »Versteh ich nicht.« Ich tat, als hätte der Wortwechsel eben nicht stattgefunden. »Hast du heute Abend Spaß gehabt?«
    Sie lächelte glücklich: »Ja, hatte ich. Das war toll. Und du? Tut mir leid, dass du nichts trinken konntest.«
    »Ausnahmsweise ist das nicht schlimm. Hab dir doch gesagt, ich verbringe mein Leben in Clubs.« Als wir bei ihr zu Hause ankamen, stand das Tor weit offen, und ich fuhr die Auffahrt hinauf und parkte, so dass sie nicht mehr so weit über den Kiesweg laufen musste, aber trotzdem noch Abstand zum Haus blieb. »Wollen deinen Dad ja nicht wecken«, sagte ich.
    »Der wird nicht schlafen«, sagte sie, »wenn ich nicht da bin.«
    Ich würde an seiner Stelle auch nicht schlafen.
    »Also, wo ist es?«
    »Wo ist was?«, fragte ich.
    »Mein Geschenk«, sagte sie, »es sei denn, du willst weiter so tun, als hättest du mir zu meinem einundzwanzigsten Geburtstag nichts gekauft.«
    »Handschuhfach«, sagte ich leise.
    Ohne ein weiteres Wort öffnete sie das Handschuhfach und nahm die lange schmale Schachtel heraus, die ich zu Beginn des Abends dort verstaut hatte. »Hm, wunderschön eingepackt.« Doch dann wurde sie misstrauisch. »Hast du das von Laura machen lassen?«
    »Warum hätte ich das tun sollen, wo ich doch einfach nur mit dem Mädchen im Laden flirten musste, damit sie’s für mich einpackt.«
    »Wie aufmerksam«, sagte sie und ließ sich Zeit, das goldene Papier zu entfernen, die Schachtel zu öffnen und die Uhr zu betrachten, die ich für sie gekauft hatte. Es war ein schönes Geschenk, gerade teuer genug, um eine Einundzwanzigjährige in Verzückung zu versetzen, die mit einem so tollen Geschenk nicht gerechnet hatte, aber auch nicht so extravagant, dass mich Bobby und Laura abwechselnd verprügeln wollten. Alles noch im Bereich des Unschuldigen.
    Sarah sagte erst mal gar nichts.
    Ich war ungefähr so sicher, wie ich nur sein konnte, dass ihr die Uhr gefallen würde, deshalb fragte ich: »Was ist los? Bringt sie’s nicht?«
    »Die ist toll, und ich finde sie supergeil, danke!« Und das meinte sie anscheinend wirklich so, was mich glücklicher machte, als gut für mich war. Sarah schlang die Arme um mich und drückte mich so fest, dass es sich gerade noch als platonisch bezeichnen ließ. »Kommst du mit rein? Dad wird sich sicher freuen.«
    »Nein, wird er nicht«, erwiderte ich.
    »Doch, wird er.« Sie lachte unsicher. »Nur auf ein Getränk.«
    »Ich muss noch fahren.«
    Sie streckte mir die Zunge heraus und titulierte mich als Langweiler. »Du musst heim zu deiner Frau, stimmt’s?« Sie wusste genau, wo meine empfindlichen Stellen lagen.
    »Sie ist nicht meine Frau«, sagte ich überflüssigerweise, »aber ich muss jetzt nach Hause, ja.«
    »Oh-kay«, sagte sie mit Singsangstimme und stieg aus dem Wagen, »danke für mein Geschenk, die Uhr ist wunderschön.«
    »Man wird schließlich nicht jeden Tag einundzwanzig Jahre alt.«
    »Das ist wahr«, sagte sie und

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