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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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fehlten die Worte. Das Chaos in meinem Schädel breitete sich weiter aus, und ich bezweifelte immer mehr meine eigenen Kompetenzen. Was in Gottes Namen spielte sich hier denn nur ab?
    »Lassen wir das einmal außer Acht und konzentrieren uns nur auf das Wesentliche.«
    Doch Elsa schien dies völlig zu ignorieren.
    »Gab es denn eine genaue Beschreibung dieses Cherubs?«
    »Nicht viel«, antwortete Jerry. »Sie sagten, dass es zu dunkel gewesen sei, aber sie beschrieben ihn als eine Gestalt, die eingezogene Schwingen vorwies, und es sei ihnen dann sofort klar gewesen, dass es sich um einen Boten Gottes handelte.«
    »Wie endete diese Begegnung?«, lautete Elsas nächste Frage.
    »Nachdem die Kreatur die Leute entdeckt hatte, gab sie ein Handzeichen, woraufhin sich die Leute wieder zurückzogen. Kurz darauf vernahmen sie Geräusche, die einem klirrenden Fenster ähnlich waren. Vorerst vermieden sie die Rückkehr zum Speicher, doch als sie ihn am nächsten Tag erneut betreten hatten, erkannten sie, dass das Fenster zerbrochen und eine weiße Schrift, womöglich mit Kreide, an die Wände gemalt worden war.«
    »Wie bitte?«, fragte ich interessiert nach. »Was war zu lesen?«
    »Ich konnte es nicht entziffern, also habe ich es aufgeschrieben.« Er überreichte mir einen Notizzettel, welchen ich sogleich Elsa gab, da ich kyrillische Buchstaben erkennen konnte.
    »Mein Licht ist Gott!«, flüsterte Elsa und schien völlig aus der Bahn geworfen zu sein. Wie weggetreten starrte sie mit glasigem Blick auf den Boden, wobei sich ihre hübschen Augen zu leblosen Lichtern verwandelten.
    »Was sagten Sie, Elsa?«
    »Uriel, Sheriff. Im Alten Testament existieren vier Erzengel, die über die anderen Engel herrschen. Gabriel, Michael, Raphael und Uriel. Letztgenannter ist der Engel des Todes, der die Verstorbenen zum jüngsten Gericht begleitet. Die orthodoxe Kirche hat für ihn sogar einen zusätzlichen Gedenktag eingeführt.
    Zudem haben die Namen der Erzengel im Hebräischen eine eigene Bedeutung, und wenn ich mich recht entsinnen kann, bedeutet Uriel ›Das Licht Gottes‹.«
    »Was läuft hier eigentlich für eine miese Show ab!«, hörte ich urplötzlich eine wütende, schreiende Stimme. Fast hätte es mich von meinem Stuhl geworfen: Mister Fender!
    »Sind Sie denn noch ganz bei Trost? Was glauben Sie, wo Sie sich hier befinden? In einem Kindergarten oder einem Zoo?«
    Fender schäumte vor Wut, sein Kopf war rot wie eine Tomate, während er mit schnellen Schritten auf uns zukam.
    »Sind Sie nun völlig verrückt geworden? Ich sage Ihnen, das hat Konsequenzen, und ich habe schon mit dem Police Commissioner gesprochen.«
    »Entschuldigen Sie mal, wir machen hier Fortschritte, und ich finde es unmöglich, wie Sie mit dem leitenden Ermittler vor seinen Mitarbeitern sprechen«, ergriff Elsa das Wort, und ich sah ihr an, dass sie stocksauer war.
    »Zu Ihnen komme ich noch, Miss Below«, ergänzte Fender abwertend, wobei er seinen Blick keine Sekunde von mir abließ.
    »Wer hat diese ›Fleischbeschau‹ eigentlich angeordnet? Waren das etwa Sie, Mister Ex-FBI?«
    Ich nickte. Zugegeben, ich hätte eine ausführliche Erklärung abgeben können, doch ich entschied mich dagegen. Auf ein Gespräch mit diesem Penner da vor mir wollte ich mich keineswegs einlassen. Ich musste mich schließlich nun mit ›Engeln‹ herumschlagen.
    »Wissen Sie, was Sie angerichtet haben, Sie kleines Arschloch? Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Die Nachricht hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und morgen werden wir die gesamte Presse von Fairbanks am Hals haben. Für die ist das doch ein gefundenes Fressen!«
    »Vielleicht wachen die dann mal auf!«, entgegnete ich ihm.
    »Oh nein, Mister Dark. Sie werden bald aufwachen, und zwar in einer stinkenden Zelle! Glauben Sie, ich möchte, dass die Presse hier herumschnüffelt? New Rock ist eine ruhige Stadt, und ich erwarte, dass das so bleibt, verstehen Sie mich? Ich will weder eine Panik noch sonst eine Euphorie.«
    »Ich verstehe nicht, wovor Sie und Ihre Behörde Angst haben. Hier passieren Morde, die dringend der Aufklärung bedürfen.«
    »Aber nicht auf diese Art. Wenn Fairbanks davon Wind bekommt, breitet sich das schnell auf ganz Alaska aus und ebenso bald auf die Vereinigten Staaten. Ich bin nicht scharf darauf, das Gespött einer ganzen Nation zu sein, geschweige denn die Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung zu gefährden.«
    »Warum sagen Sie es denn nicht gleich? Es geht um Ihren Ruf! Es

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