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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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bekam. Entweder wollte sie nichts preisgeben, oder ihr fehlten noch einige Hinweise oder Gedanken, die sie zu einer Antwort bewegen konnten. Wie dem auch sei, die Gerichtsmedizin war nun leer, einzig die ankommenden Deputies kreuzten mein Blickfeld.
    »Sheriff, brauchen Sie mich noch?«, fragte der Pathologe.
    »Nein, vielen Dank. Wenn noch etwas ist, melde ich mich.«
    »Sie finden mich hinten im Büro. Ich muss noch einiges an Schreibkram erledigen. Sind Sie so freundlich und lassen mir die Daten der Leichen zukommen, damit ich meinen Bericht morgen früh für Mister Fender fertigstellen kann?«
    »Wird erledigt, Mister Andean. Sobald wir hier fertig sind, schicke ich jemanden.«
    Er nickte und verschwand hinter einer der Türen, die sich im hinteren Teil der Halle befanden.
    »Na, dann berichten Sie mal«, fuhr ich fort, während mir die Deputies bis ins kleinste Detail von der Identifizierung der Toten erzählten. Drei der fünf vorhandenen Leichen waren erkannt worden. Die Identität des Amish und der falschen Emma Garner blieben ungeklärt, wobei ich dies keinesfalls als Problem bewerten konnte, da ich die beiden selbst zuvor lebendig gesehen hatte.
    Es handelte sich demnach um Personen, die einem theologischen Beruf nachgingen. Alle drei waren Geistliche im Dienste der Kirche, und da ich wusste, dass der Amish ebenso ein Mann des Glaubens war, konnte ich mir gut vorstellen, dass dieser Emma Garner ihr eigener Glaube zum Verhängnis geworden war. Aber da sie nicht als vermisst galt, mutmaßte ich, dass sie keiner Kirche angehörte und somit ein Mitglied dieser fragwürdigen Chlysten gewesen sein musste.
    Der Grund für ihren Tod war natürlich schleierhaft, dennoch konnte ich mir eine Theorie zusammenbasteln. Es gab zuhauf Hinweise dafür, dass auch innerhalb der Amish-Gemeinde aussortiert wurde. Somit konnte ich mir gut vorstellen, dass sie irgendeiner internen Sache nicht gerecht geworden war, und deshalb auf die gleiche rituelle Weise getötet worden war, wie all die anderen Opfer.
    Plötzlich jedoch schoss mir eine weitere Theorie durch den Kopf, die mir zu grauenvoll erschien, um sie zu Ende denken zu wollen: Ein freiwilliges Opfer?
    »Was haben Sie?«, fragte mich Elsa.
    »Schon gut, nur ein sinnloser Gedanke, Miss Below. Nichts von Belang.«
    »Das glaube ich Ihnen aber nicht.«
    Ich schwieg.
    »Die Leute sagten aus, dass die Opfer nach der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit verschwunden waren«, merkte Jerry an und unterbrach die Stille, die mir fast zur Qual wurde. »Ferner berichteten sie von einer seltsamen Begegnung am Abend zuvor, woraufhin sie vorerst nicht genau wussten, um was oder wen es sich dabei gehandelt habe.«
    Jerry schwieg plötzlich und starrte auf seinen Briefblock, auf dem er all seine Informationen aufgeschrieben hatte. Auch die anderen Deputies sahen sich an, als ob es ihnen peinlich wäre, darüber zu sprechen.
    »Was habt ihr denn?«, fragte Martin ungeduldig.
    »Nichts, es ist nur ...«, antwortete Deputy Greyer, der wohl noch völlig unter dem Einfluss einiger Aussagen stand.
    »Sie redeten alle dasselbe wirre Zeugs, als hätten die sich untereinander abgesprochen.«
    »Haben sie es denn?«
    »Unwahrscheinlich«, entgegnete mir Jerry und blickte zu Boden. Als er unerwartet aufsah, glaubte ich, in seinem Gesicht eine Art von Ehrfurcht zu erkennen, welche sich auf die ganze Gruppe der Deputies ausgewirkt haben musste. Mir war nicht klar, was die Leute so Schreckliches ausgesagt hatten, um ein Dutzend Männer von der Polizei aus der Fassung zu bringen.
    »Nun erzählen Sie schon«, erhob ich befehlend meine Stimme. Zögernd fing er an, seinen Bericht abzuliefern.
    »Die Leute sagten aus, dass ihnen am Abend zuvor ein selt sames Wesen begegnet sei, welches sich auf dem Dach ihres Hauses aufgehalten haben soll. Sie berichteten, dass sie urplötzlich seltsame Geräusche auf dem Speicher vernommen hatten, woraufhin sie der Sache nachgingen. Als sie jedoch auf dem Speicher ankamen, erkannten sie eine Gestalt, deren Beschreibung auf ein Geschöpf hinwies, das gläubige Menschen als einen Cherub identifizieren würden.«
    »Einen was?«, fragte ich völlig unwissend nach.
    »Einen Himmelsboten, Sheriff, einen der Erzengel Gottes«, gab mir Elsa zur Antwort.
    »Ich verstehe nicht ganz. Wollen Sie mir damit sagen, dass die Leute einen Engel zu Besuch hatten? Und das genau am Abend, bevor sie ihre Angehörigen vermisst haben?«
    Jerry nickte.
    Ungläubig atmete ich tief durch, und mir

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