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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Stille. Ich musste zugeben, dass ich ihr mehr als dankbar dafür war.
    »Wir fahren nach New Rock. Ich möchte der Daily Sensation einen Besuch abstatten.«
    »Und was ist mit der Leiche?«
    »Darum kümmern sich Martin und seine Männer.«
    Ein weiterer Blick von ihr vertrieb die Kälte meiner frostigen Gedanken. Wenn der Verkehr es zuließ, versuchte ich immer wieder, ihre Blicke zu erwidern.
    »Ich mag Sie«, brachte ich schließlich heraus, obgleich ich mich dafür hätte ohrfeigen können. Ich war schließlich ihr Vorgesetzter und wollte nicht wie Fender wirken, der sie ebenso angemacht hatte. Allein der Gedanke daran trieb mir mein letztes Essen hoch.
    »Ich Sie auch, Jake«, sprach sie mit einer sanften Stimme, wobei ich mich nicht dagegen wehren konnte, dass sich das typi sche Gefühl in der Magengegend breitmachte, wenn man sich einer Frau nahe fühlt. Ich nickte, ohne sie dabei anzusehen.
    Nach einigen Meilen erreichten wir die Abzweigung nach New Rock, und wir befanden uns schließlich auf der Yukon Street.
    »Ich bin froh, dass ich mit Ihnen arbeite«, sagte Elsa, mit einem Hauch von Freude.
    »Ich ebenso. Wer weiß, wen die mir sonst als Partner geschickt hätten. Möglicherweise einen von diesen nassforschen Typen; so einen rechthaberischen Burschen.«
    »Glauben Sie das im Ernst?«, fragte sie lächelnd.
    »Nein!«, entgegnete ich ihr, und wir lachten. Gott, tat das gut, nach all den Toten und dieser verfluchten Dunkelheit in meinem Leben endlich wieder lachen zu können. Zugegebenermaßen war ein weiterer Grund meinen Glückshormonen endlich wieder Freigang zu erteilen, der, dass neben mir eine der hübschesten jungen Frauen saß, die mir in meinem Leben begegnet waren.
    »Könnten Sie schnell rechts ranfahren?«
    »Wieso? Was ist los?«
    »Fahren Sie bitte rechts ran.«
    Ich hielt an und sah verdutzt zu Elsa. Es herrschte eine bedrückende Stille, während sie nach unten starrte. Es vergingen einige Minuten, bis sie das Wort ergriff.
    »Wissen Sie, mein ganzes Leben habe ich allein verbracht. Der Alkohol beherrschte damals meine Mutter. Ich sah sie oft auf dem Boden in ihrem eigenen Erbrochenen liegen. Sie vernachlässigte uns. Ich hatte niemanden außer meinen Bruder, um den ich mich immer gekümmert habe.«
    »Sagten Sie nicht, dass Ihr Bruder älter war als Sie?«
    »Ja, Sie haben recht, Sheriff. Doch er hatte eine Behinderung, er litt unter dem sogenannten Down-Syndrom. Es war schlimm, mit anzusehen, wie er oft aus Verzweiflung weinte, als er Zeuge wurde, wie unser Vater unsere Mutter schlug.«
    »Aber ich dachte, Ihr Vater war einer, der dem Glauben nahe stand?«
    »Er war ein Fanatiker, was das anging. Er duldete keinen Widerspruch gegenüber den Bibelgeboten. Jegliche Übertretung der Gesetze wurde schwer bestraft, wobei er diese Regeln täglich neu interpretierte, verstehen Sie?«
    Ich schüttelte verständnislos mit dem Kopf. »Und was ist mit Ihrer Mutter geschehen?«
    »Sie starb vor einigen Jahren. Die Ärzte sagten, es war der Alkohol, der ihre Leber zerfressen hatte. Aber ich weiß, woran sie gestorben ist: An ihrem gebrochenen Herzen!«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    Ich sah sie an, und ich bemerkte, wie sich eine Träne aus ihrem Auge befreien konnte. Diesen Blickkontakt werde ich wohl nie mehr in meinem Leben vergessen können. Diese Sanftheit, die sie ausstrahle, berührte mein Herz.
    Sie legte plötzlich ihre Hand auf meine und umfasste sie.
    »Wissen Sie, bei Ihnen fühle ich mich so geborgen. Wie in einer sicheren Festung, deren Mauern undurchdringlich sind und in der mir niemand etwas anhaben kann.«
    »Elsa, ich biete Ihnen so viel Schutz wie nur möglich. Das ist mein Job«, sagte ich leise zu ihr.
    »Nur wegen Ihres Jobs?«, flüsterte sie enttäuscht.
    Doch ich konnte nicht antworten. Meine Gedanken waren wie gelähmt, und ich näherte mich ihr, wobei ich ihren Atem an meinem Mund spürte.
    Unsere Lippen berührten sich, und ich spürte alsbald ihre weiche Zunge. Es war ein wunderschönes Erlebnis, ihr dabei tief in die blauen Augen zu sehen. Inmitten dieser blutigen Nacht, in der das Böse allgegenwärtig schien und ein weiterer Glaubenskrieg die Erde heimsuchte, gaben wir uns gegenseitig hin und berührten aneinander liebevoll. Ich roch und schmeckte sie, und kostete ihre Brüste, während sie immer wieder aufstöhnte. Meine Gedanken gehörten ihr, als wir miteinander schliefen. Ihre Berührungen waren so voller Sehnsucht, dass sie mir für kurze Zeit alle Fesseln

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