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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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beiden die Treppe hinabschlichen, konnte ich meine Neugier nicht mehr zurückhalten. Ich riss die Augen auf. Durch das Schließen meiner Augen hatte ich mich noch mehr an die Dunkelheit gewöhnt, somit konnte ich nun einige Details erkennen. Schwere Stiefel kamen zum Vorschein, die bis zur Hälfte von einem dicken Pelzmantel verdeckt wurden. Genauso war der Zweite der beiden bekleidet.
    Mein Blick zum Monitor ließ mich erstarren: Er flimmerte immer noch. Das konnte sogar zu meinem Vorteil sein! Ich wartete in meinem Versteck ab!
    Während die Männer langsam Stufe um Stufe herabstiegen, vernahm ich endlich wieder gesprochene Worte. Wie erstaunt war ich, als ich die Sprache wiedererkannte: Eindeutig russisch!
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen, als meine Augen deutlich Dimitrij Saizew und Igor Babrow erkannten. Diese Hunde vom KGB waren hier tatsächlich eingebrochen, und mein Verdacht erhärtete sich, dass ich absolut auf der richtigen Spur war. Hatten diese beiden Penner mit dem Verschwinden von Elsa zu tun? Hoffentlich ging es ihr gut! Ich schwor bei Gott, sollten die beiden ihr etwas angetan haben, so würden diese Arschgeigen den nahenden Sonnenaufgang nicht mehr erleben.
    Während die Russen weiter langsam nach unten schritten, zogen sie ihre altertümlichen Waffen hervor und starrten zum flimmernden Monitor. Sie flüsterten etwas in ihrer Sprache, als sie plötzlich, wie von einer Tarantel gestochen, nach unten rasten und schreiend zum Bildschirm rannten.
    Ich beobachtete die Situation aus sicherer Entfernung und betete zu Gott, dass der Flimmerkasten sie ablenken würde. Ich erhoffte mir, dass dadurch mein Plan aufgehen konnte. Ich hatte mit den beiden noch eine Rechnung offen.
    Als sie hoch interessiert auf den Monitor schauten und ihre Waffen einsteckten, ergriff ich die Gelegenheit und schlich mich von hinten an die beiden heran. Sie hatten sich zwischenzeitlich förmlich an den Zeitungsberichten festgebissen, lasen eifrig, und jeder von ihnen schien etwas besser zu wissen. Anhand ihrer Reaktionen konnte ich feststellen, dass sie sich wohl stritten. Jeder wollte scheinbar an die Tastatur.
    »Keine Bewegung, ihr Russen«, rief ich und hielt meinen 45er Colt auf sie gerichtet. Völlig überrascht und erschrocken drehten sie sich in meine Richtung. Vom hellen Monitor geblendet, ihre Augen geradezu überlastet, hatte ich den Eindruck, dass sie nicht wirklich etwas erkannten. Diesen Effekt verstärkte ich zusätzlich mit meiner Taschenlampe, indem ich den Lichtstrahl direkt auf ihre Augen richtete.
    »Ganz ruhig, Genossen«, sagte ich etwas dezenter. »Lassen Sie Ihre Waffen fallen, Sie haben keine Chance«, fügte ich hinzu, wobei ich diesen Satz schon immer einmal einem Russen präsentieren wollte.
    »Ganz ruhig, wir leisten keinen Widerstand«, antwortete Genosse Babrow, der seinem Freund Saizew einen Stoß gab. Beide legten ihre Waffen vorsichtig auf den Boden.
    Ich hatte den Eindruck, dass sie immer noch keine Ahnung hatten, wer ihnen eben die Macht aus den Händen gerissen hatte. Ihr Blinzeln war der eindeutige Beweis für die Richtigkeit meiner Wahrnehmung.
    »Könnten Sie bitte Ihr grelles Licht von unseren Gesichtern nehmen?«, fragte Igor mit starkem russischen Akzent. Ich schaltete die Taschenlampe aus und sah die überraschten Blicke der beiden, als sie meine Visage erkannten.
    »Mister Dark!«, riefen die Russen, völlig übermannt von der Tatsache, dass ich nun am Drücker war.
    »Jetzt stelle ich hier die Fragen, Genossen!«

ESRA
    So ging ich, wie er mir befohlen hatte, auf das Gefilde Ardaf und setzte mich dorthin unter die Kräuter; von den Pflanzen des Feldes aß ich und wurde satt von dieser Nahrung. Als ich aber nach sieben Tagen einmal im Grase lag, ward mein Herz bewegt wie nie zuvor. Da tat sich mein Mund auf, und ich begann, vor dem Höchsten zu reden.
    4. Esra Kapitel 1 Vers 1
    Die Luft war stickig und verursachte mir einen andauernden Niesreiz, den ich aber unterdrückte. Meine Sinne sollten sich völlig auf meine beiden »Gefangenen« konzentrieren. Keinesfalls würde ich in die gleiche Situation geraten wie damals, als ich diesen russischen Spinnern auf der Tanner-Farm ausgeliefert war.
    Höchstwahrscheinlich würden mich diese schweren Jungs nicht umbringen, dennoch war ich vorsichtig. Schließlich handelte es sich um den russischen KGB, und wer wusste schon, was die im Schilde führten. Womöglich stand ich denen noch in irgendeiner Weise im Weg, und sie würden mich

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