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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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gehasst wurde.
    Die letzte Grenze! Eine Aussage, mit der die Menschen das Land Alaska in Verbindung brachten, doch dies hatte mit jener letzten Grenze im Bericht nichts gemein. Teasle sagte mir einmal, dass die wahre letzte Grenze die Schranke auf der Straße nach Crimson war. Somit war mit der Aussage in der Zeitung nichts anderes gemeint, als dass diese Amish hinter der Schranke verschwinden sollten. Und die Verschwiegenheit? Ich vermutete, dass man diesen geheimen Pakt mit den Chlysten meinte, sofern es ein Pakt war und nicht, wie Elsa es bereits angedeutet hatte, ein Deckmantel, und die Amish in Wirklichkeit die immer noch existierenden Chlysten waren.
    »Kannst du mir noch etwas über die Chlysten sagen?«, fragte ich.
    Doch ich erhielt keine Antwort. Zu meinem Entsetzen war Elsa plötzlich nicht mehr auffindbar. Der Stuhl, auf dem sie zwei Schritte von mir entfernt gesessen hatte, war leer. Ich horchte. Es herrschte eine merkwürdige Stille. Ich kam mir vor, als wäre ich der letzte Überlebende in einer sterbenden Welt – einer Welt, der ich nicht gerecht zu werden glaubte.
    Meine Blicke wanderten im lautlosen Raum umher, nahmen Staub und schmutzige Luft wahr, stille Fäden, die sich ihren Weg durch die kalte Luft bahnten, und deren Ursprung die Einsamkeit war.
    Der Monitor flackerte wie eine Fackel in einer Gruft, und ebenso erinnerte mich der Geruch an eine dieser Grabstätten unter der Erde, in denen Dreck und Ratten sich gute Nacht sagten.
    Die Tür war unverändert. Elsa war nicht durch diesen Ausgang hindurchmarschiert. Das hätte ich gehört, oder etwa doch nicht? War ich zu abgelenkt gewesen?
    Ich rieb mir meine Augen, mein Kopf schien dem Platzen nahe. Die rasenden Ereignisse, die seltsamen Verdachtsmomente und der fehlende Schlaf rissen mein Leben in zwei Hälften.
    Wo war Elsa? Wieso sollte sie ohne ein Wort zu sagen, diesen Ort verlassen haben? Meine Gedanken rangen nach Luft. Selbst das Aufstehen strengte mich immens an, dennoch erhob ich mich. Deutlich spürte ich, wie das Blut aus meinem Kopf in die Beine sackte und wie ich mehr weiße Punkte in meinem Blickfeld wahrnahm als die ganzen weißen Tücher, die bereits das farblose Grau des Staubes der vergangenen Zeit angenommen hatten. Eine erneute Lethargie überkam mich. Gott trieb ein Spiel mit mir, wobei der Teufel der Punktrichter war.
    Meine langsamen Schritte machten kaum einen Laut im ehemaligen Redaktionsgebäude der Daily Sensation. Die Taschenlampe zeigte mir meinen Weg, dem ich wie in Trance folgte. Vermutlich war Elsa nach oben gegangen, um sich dort ein Bild zu machen.
    »Elsa?«, flüsterte ich. »Wo bist du?«
    Die Stille im Raum wurde immer unerträglicher, sie brummte in meinen Ohren, und mein eigener Pulsschlag gab den rhythmischen Takt vor. »Elsa«, rief ich lauter. »Ich finde das nicht mehr witzig!«
    Plötzlich hörte ich ein Geräusch; sofort löschte ich die Lampe. Ich spitzte die Ohren, als ich ein seltsames Schleifen vernahm, so als würde man einen Stein am Glas reiben. Dieser unerwartete Krach kam eindeutig aus dem oberen Stockwerk. Hatte Elsa etwas entdeckt? Ich entschied mich, abzuwarten.
    Dann ein leises Klirren einer Fensterscheibe, Scherben fielen auf den Boden. Hinter einer größeren Kiste fand ich einen Platz, von wo aus ich nahezu einen perfekten Blick auf di e Treppe hatte.
    Ich vernahm dunkle Stimmen und schloss die Augen. Blinde hören bekanntlich besser als Sehende, und mir schien es angebracht, meinem Gehörsinn deutlich mehr an Bedeutung zu schenken, als sich von den Augen an diesem dunklen Ort täuschen und ablenken zu lassen.
    Schwärze umfing mich. Es war ein Gefühl der Unsicherheit. Angesichts der Erkenntnis, dass es sich vermutlich um zwei Männer handelte, welche hier gewaltsam eingebrochen waren, die Augen geschlossen zu halten, verursachte einen Adrenalinstoß, der fast meinen Puls sprengte. Dennoch hielt ich an meinem Plan fest. Er erschien mir Erfolg versprechend.
    Die Stimmen verrieten mir, dass sich die beiden eindeutig im Gebäude aufhielten, und dem Anschein nach waren sich die Personen im oberen Stockwerk äußerst sicher, alleine zu sein.Noch konnte ich keine Silbe verstehen. Sie sprachen so verdammt leise, und ich fühlte mich, als ob ich eben ein Déjà-vu durchleben musste. Selbstverständlich fielen mir sofort die Erlebnisse in der Tanner-Farm ein, als ich ebenso durch das schattenhafte Gebäude spaziert war und unerwarteten Besuch bekommen hatte. Verflucht!
    Als ich hörte, wie die

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