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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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irre ich mich?«
    Ich entspannte den Hahn, während nun Babrow wieder die Unterhaltung führte.
    »Als wir eben in dieses Gebäude eingedrungen sind, haben wir es zunächst eine knappe halbe Stunde observiert. Hier ging niemand rein oder raus, und glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, dass uns in dieser Richtung nichts entgeht. Vor meiner Arbeit im KGB war ich der Verbindungsmann beim Verkauf der BRT-50 Schützenpanzer an den Iran. An der Mission waren Hunderte von Iranern beteiligt, und ich musste so gut wie alle im Auge behalten. Irakische Spione wissen Sie? Das Ergebnis lag bei dreiundzwanzig toten Irakern. Sie wollten diese Transaktion verhindern.«
    »Schon gut, so genau wollte ich es überhaupt nicht wissen.«
    Saizew öffnete seine Hände, was ich als ein Zeichen der Unwissenheit in Bezug auf die Frage nach meiner Partnerin deutete.
    »Meine neue Partnerin ist verschwunden, kurz bevor Sie und Ihre Tippse in das Gebäude eingedrungen sind.«
    Babrow schien die Aussage überhaupt nicht zu gefallen, sein Blick verfinsterte sich zunehmend.
    »Wie bereits erwähnt, hat dieses Gebäude in der letzten halben Stunde niemand verlassen. Ebenso verspüren wir keinen Drang, amerikanische Geiseln zu nehmen. Wir haben mit dieser Sache nichts zu tun, Sheriff.«
    Ihr Verhalten zu diesem Thema schien mir vertrauenswürdig. Ich glaubte ihnen, wobei ich nicht wirklich sagen konnte, dass mich die ganze Sache beruhigte. Im Gegenteil, ich wäre sogar weitaus lockerer gewesen mit dem Wissen, dass der KGB Elsa hatte, weil ich dadurch wenigstens nicht in der Ungewissheit verweilen musste. Verflucht noch mal, ich vermisste sie. Selbst mein immerwährender Stachel namens Cynthia schmerzte durch sie deutlich geringer.
    »Vielleicht ist sie schon vor unserem Eintreffen fortgegangen. Kann ja sein, dass sie noch etwas anderes erledigen musste.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Unmöglich, das wäre nicht ihre Art. Außerdem: Wohin sollte sie? Zudem bin ich ihr Vorgesetzter.«
    Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und zwang mich dazu, dem Fall vorrangige Priorität zu geben. Wenn diese beiden Affen nicht dazwischen gekommen wären, hätte ich mich auf den Weg gemacht, Elsa zu suchen – fragte sich nur, wo. Doch ich musste die Gelegenheit ausnutzen, Elsa hätte sicher ebenso gehandelt.
    »Meine Herren, mein Eindringen in dieses Haus geht Sie verdammt noch mal nichts an, dennoch bin ich gewillt Ihnen eine Kooperation vorzuschlagen, eine Art von inoffiziellem russisch-amerikanischem Bündnis. Und wenn ich etwas sarkastisch sein darf, eine deutliche Bereicherung für den Warschauer Pakt«, grinste ich.
    Babrow kochte förmlich vor Wut, und ich sah ihm an, dass er schwer damit zu kämpfen hatte, nicht aufzustehen und mir eine Kugel in den Kopf zu jagen. Saizew aber sprach weiterhin gelassen, wodurch er Babrow sichtlich beruhigte.
    »Was hätten Sie uns denn anzubieten, Dark?«
    »Eine Kugel weniger in Ihrem Bauch, General Stalin.«
    »Sie verkörpern die amerikanische Intoleranz und die Hochnäsigkeit Ihres Volkes zur vollsten Zufriedenheit Ihres derzeitigen Präsidenten, wie ich mir vorstellen kann. Nur, wenn ich Sie erinnern darf, hätten wir Ihnen ebenso den Garaus machen können, wissen Sie noch? Wir finden, dass wir uns nun auf ein Unentschieden einigen und nicht den Kalten Krieg nachspielen sollten. Warum nehmen Sie nicht Ihre Waffe runter und wir unterhalten uns wie Erwachsene?«
    »Das könnt ihr vergessen! Eure Hinterhältigkeit erscheint mir äußerst gefährlich, und ich lasse mich nicht von euch Brüdern verarschen.«
    »Nun, dann werden Sie wohl ohne weitere Informationen dieses Haus als Mörder verlassen müssen«, konterte Babrow in einem äußert harten Ton, den ich zugegebenermaßen als glaubwürdig empfand. Sie meinten es wohl ernst.
    Eine ganze Weile überlegte ich, wobei mich die Russen genau inspizierten. Weshalb ich dennoch auf ihren Vorschlag einging, weiß der Teufel, doch die Zeit drängte. Bald würde die Sonne aufgehen, und ein Verschwinden aus dem ehemaligen Zeitungsgebäude wäre zwangsläufig alles andere als geheim geblieben. Ich legte meine Waffe auf den Boden.
    Babrow und Saizew sahen sich kurz an, blieben aber dennoch sitzen, obgleich ich schon damit gerechnet hatte, dass sie sich nun auf mich stürzen würden.
    »Schon viel besser, Dark«, sagte Babrow, der sich geringfügig zu entspannen schien.
    »Nun erzählen Sie mal, Sheriff. Was suchen Sie?«, fragte Dimitrij, dessen Fragestellung sich anhörte, als

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