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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Gedächtnisses her vorholte. Es war so verdammt grauenvoll, sie spiegelten die Wahrheit meiner Seele wider, und diese Bilder spielten sich schon wieder in meinem Kopf ab.

    »Ja, Jake, töte ihn für uns, sei unser Werkzeug. Tief im Innern willst du es, habe ich nicht recht? Zebaoth sei unser Zeuge, töte den Schuldigen!«, sprach Bileam, während er nah an uns herantrat.
    Ich sah meine Hände an dem Hals des Priesters und wie er nach Luft rang.
    Für einen Augenblick hielt ich inne, mein Gewissen konnte für kurze Zeit mein Handeln beeinflussen, doch meine Liebe zu Elsa und der Hass gegenüber dem Priester trieben mich dazu, ihm die Kehle zu zerquetschen.
    Als er schließlich starb, und das Leben vor dem Tod weichen musste, erkannte ich, wie mächtig diese Gemeinschaft war, wie stark ich mich in ihr fühlte, und dass ich …

    Ich riss erneut meine Augen auf! Meine Emotionen spielten verrückt, und schließlich erkannte ich die Wahrheit, dass ich in diesem Stück die Hauptrolle spielen musste, ob ich wollte oder nicht.
    Ich erhob mich, starrte in meinem dunklen Zimmer umher, konnte meinen Körper nicht mehr fühlen, war wie eine irrgeleitete Seele ohne Ziel, deren Weg ins Licht noch nicht vollendet war.
    Meine langsamen Schritte schmerzten und die Erschöpfung schien nun endgültig die Oberhand zu gewinnen. Dennoch wankte ich zu meinem Kleiderschrank, dessen Tür etwas offen stand, und ich glaubte, es würde mich nichts mehr davon abhalten können, das Rätsel zu lösen. Ich musste dieses Geheimnis nun endlich lüften, selbst wenn ich daran zerbrechen würde!
    Dann manifestierten sich die Bilder des Geschehenen wieder derart in meinem Schädel, dass er sich wie eine Abrissbirne anfühlte, die mit aller Kraft gegen ein Hochhaus geschleudert wurde, um alles zum Einsturz zu bringen!
    »Nimm es, Jake, und schneide ihm seine Initialen in sein Fleisch, damit er auf dem Weg zu Zebaoth mit seinen Sünden gezeichnet ist. Sein Pfad ist die Straße in die Hölle!«
    Mit zitternden Händen, aber mit vollkommener Erbarmungslosigkeit, nahm ich den spitzen Hämatit-Kristall und setzte ihn an die Haut des Priesters. Doch plötzlich bewegte er sich! Er war doch noch nicht tot.
    »Schneide!«, rief Bileam, in dessen Stimme ich die Grausamkeit seines Charakters spüren konnte.
    Von seiner Dominanz überrumpelt, setzte ich erneut an und Bileam führte mir die Hand. Langsam quoll das Blut aus dem Körper des vor Schmerzen schreienden Paters, während die Frauen lustvolles Stöhnen von sich gaben, sodass seine immer leiser werdenden Hilferufe übertönt wurden. Ich schnitt ihm exakt dieses Wort ein, welches ich später an der Leiche des Pfarrers entdeckt hatte: Неемия!
    Dann war also die Leiche, die ich bei meinem Erwachen in dieser seltsamen Baracke untersucht hatte, von mir selbst ermordet worden. Somit konnte ich meine Flucht nicht als geglückt be zeichnen, allem Anschein nach haben sie mich absichtlich freigelassen, um für sie weiter zu morden.
    Wieder überkamen mich Erinnerungen, und ich griff in meine Hosentasche. Ich konnte ein kleines Stück Pergament erkennen, auf dem ein russisches Wort zu lesen war. Es lautete: Эстер! Keine Ahnung was es bedeuten sollte, aber ich konnte mir denken, dass es sich dabei wohl um ein Buch der Bibel handeln musste, und demnach für den nächsten Toten bestimmt war.
    Und wieder tappte ich einige Zentimeter nach vorn, in Richtung meines Schrankes, dessen halb offen stehende Tür irgendwie nach mir rief, so als wolle sie mir etwas zuflüstern – wie Kinder, die sich untereinander Geheimnisse offenbaren.
    Völlig mit dieser Situation überfordert, stand ich schließlich vor der Tür, und die Gänsehaut überlief meinen ganzen Körper. Ich war mir sicher, dass dahinter der Schrecken auf mich lauerte, wie eine Spinne in einer finsteren Ecke, die auf eines ihrer Opfer wartete, um es langsam und bestialisch zu ermorden.
    Mit der Hand an der Tür tastend, schossen mir wieder die Geschehnisse durch den Kopf.
    Ich sah die Opfer vor mir, Leichen, die wir gefunden hatten, die allesamt das Zeichen desselben Mörders aufwiesen. Es war jemand, der keine Moral mehr besaß und sich vom Hass hatte leiten lassen. Ich sah ihre verzerrten Gesichter, schreiend und nach Hilfe rufend.
    Urplötzlich kam mir die Unterhaltung von damals ins Gedächtnis zurück, als Marc Richmont mich indirekt des Mordes beschuldigt hatte. Er hegte die ganze Zeit über diesen Verdacht, ebenso als seine Blicke mich über den

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