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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Rückspiegel des Wagens trafen. Nicht anders war es der Fall, als Fender mir am Telefon gesagt hatte, dass gegen mich dringender Tatverdacht bestünde, und er mich für den Mörder hielte. Dieser Teufel wusste ohnehin schon von Anfang an Bescheid.
    Mit einem kraftvollen Schwung riss ich schließlich die Schranktür vollständig auf, wobei mir fast der Atem stehen blieb. Schweigend und voller Furcht starrte ich ins Innere.
    Da sah ich ihn hängen! Wartend. Unerbittlich. Schweigend: Einen dunkelroten Mantel der Chlysten!
    Auf die Knie fallend schrie ich vor Verzweiflung in die Dunkelheit. Mir war nun endlich bewusst, dass der Serienmörder, den ich zu fangen glaubte, niemand anderes war als ich selbst!
    »Vater vergib mir, denn ich wusste nicht, was ich tat!«

Drittes Buch

    Das letzte Testament

DAS BUCH DES MESSIAS
    »Ich hatte in meiner Seele das Bedürfnis, etwas zu finden, das dem Menschen das wahre Heil bringen könnte. Ich suchte nach Beispielen bei unseren Priestern, aber das alles genügte mir nicht. Nur Singen und lautes Beten wie einer, der regelmäßig Holz hackt, konnte nicht alles sein.«
    Rasputins Ablehnung der Kirchenrituale
    »Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um unserem Herrn unsere Ehrfurcht zu erbieten, ihm unseren Glauben zu schenken, seine Gnade zu empfangen und seine Geschenke in Demut zu würdigen. Seine unendliche Güte, sein Wille und sein Königreich werden diejenigen empfangen, die dem Herrn untertan sind und nichts Schlechtes im Sinn haben.
    In der Bibel heißt es, jeder, der die Gebote Gottes einhält und ein Leben voller selbst auferlegter Strafen über sich ergehen lässt, wird in das Reich unseres Herrn aufgenommen. Deshalb warne ich euch, begebt euch nicht auf den Pfad der Sünde, sonst sind eure Seelen verloren. Weibsbilder, die sich der Hurerei und dem zügellosen Leben hingeben, werden zur Rechenschaft gezogen werden, auf dass sie für immer verbannt aus dem Paradiese ihr Leben ertragen müssen.
    Jesus Christus sagte zu euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen!«

    Ich bemerkte, wie der Bischof eine kurze Schweigeminute verlangte und eine geisterhafte Stille folgte. Es war mir in keiner Weise recht, dass die Geräuschkulisse auf dem Versammlungsplatz in Fairbanks vollständig verstummte, da so die Möglichkeit bestand, dass ich in meinem Versteck aufflog. Das löste in mir ein Gefühl von Angst aus: Angst, dass Elsa sterben musste.
    Zum Teufel auch, hätte dieser Bischof nicht einfach tot umfallen können? Alt genug dafür war er, und seine heiligen Worte hätte er sich sonst wo hinschieben können. Eine Berei cherung der Kirche war dieser selbsternannte Mann Gottes keineswegs. Wer wusste schon, an welchen seiner Zöglinge er sich erst heute Morgen vergriffen hatte? Er selbst sprach von der Sünde und wie wir unser Dasein fristen sollten. Pah, leck mich, ich wusste selbst, was ich zu tun hatte, und nichts konnte mich noch davon abhalten.
    »Du wirst noch heute sterben!«, flüsterte ich, wobei ich acht gab, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es stand zu viel auf dem Spiel, obwohl ich trotz meiner anfänglichen Bedenken und der Tatsache, dass ich äußerst spät hier eingetroffen war, nahe genug an meinem Ziel stand, dieses »heilige« Leben vor mir auszulöschen. Seltsamerweise spürte ich dabei nicht einen Hauch von Gewissensbissen, und trotz meiner Ehrfurcht vor dem Leben trachtete ich danach, eines davon zu beenden. Meine Zeit schien endlich gekommen zu sein!

    »Lasset uns gemeinsam ein Gebet sprechen:
    Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir!«

    Zu weiteren Worten kam er nicht, denn ein unvorherge sehe nes Ereignis machte die Leute unruhig. Ein lautes Raunen durchfuhr die Menschenansammlung, als jemand auftauchte, den die meisten schon für tot gehalten hatten: Teasle!
    Ich zog mich etwas weiter zurück, um nicht entdeckt zu werden, und verschwand hinter der Holzhütte, die neben dem Versammlungsplatz im Pioneer Park aufgestellt war, in der die Christmesse für den Heiligen Abend stattfinden sollte. Es handelte sich um ein Event, das wohl jedes Jahr hier seinen Höhepunkt hatte und zu dem die

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