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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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sollten.
    Schließlich hatten sich fünfzehn Leute in der Hütte versammelt, welche sich zwar miteinander leise unterhielten, doch mit mir sprachen sie kein Wort. Dieses Ritual wurde endlich gebrochen, als Parker aufkreuzte.
    »Ich freue mich, Sie heute hier anzutreffen, völlig unbeschadet und wohlauf«, lächelte er leicht, wobei er auf mich zukam und mir seine Hand entgegenstreckte.
    »Reines Glück, Mister Parker, mehr nicht«, entgegnete ich ihm, während er seinen Mantel auszog und einen der Männer höflichst bat, uns allen einen heißen Tee zu organisieren.
    Er winkte allen Anwesenden zu, welche sich schnell um mich gesellten und ebenfalls Platz nahmen.
    »Ich heiße Sie herzlich willkommen in der Loge der Freimaurer. Im Namen aller hier Anwesenden kann ich nur sagen, dass wir uns freuen, Sie hier zu sehen.«
    »Ich unterbreche nicht gerne Ihre Ansprache, doch davon konnte ich bisher nichts erkennen.«
    »Lassen Sie es gut sein, Jake, unsere Gemeinschaft ist es einfach nicht gewohnt, von Fremden besucht zu werden, wir tragen unsere Tempelarbeit nicht in der Öffentlichkeit aus, wir schätzen unsere Intimität.«
    »Tempelarbeit? Sie sprechen aber nicht von Opferungen und sexuellen Ausschweifungen? Davon habe ich in der letzten Zeit genug erlebt.«
    Ein stilles, aber dennoch hörbares Raunen war zu vernehmen. Parker schüttelte den Kopf. »Bei uns handelt es sich keineswegs um eine Sekte, und wir streben auch keinen religiösen Fanatismus an. Opfer oder Ausschweifungen werden Sie hier nicht finden, im Gegensatz zu den Chlysten, dem Abschaum Rasputins.«
    »Somit wäre also Ihr Standpunkt klar. Ich liebe es, wenn nicht lange um den heißen Brei geredet wird.«
    »Wie sollte ich es Ihnen sonst vermitteln? Wäre es Ihnen lieber, wenn ich erst eine ewige Ansprache darüber halten würde? Ich glaube kaum, dass Sie oder wir genügend Zeit dafür hätten, außerdem nehme ich an, dass Sie bereits erfahren haben, wie ich zu den Dunkelroten stehe.«
    »Sie spielen sicherlich auf das Abfeuern Ihres Gewehrs an, richtig? Nun, da muss ich Sie enttäuschen, diese Typen fallen nicht um«, erwiderte ich und hielt einen kurzen Moment inne, bevor ich flüsternd weitersprach und einen gewissen Spott mit einfließen ließ: »Sie sind unverwundbar!«
    »Dem stimme ich keineswegs zu, und das in doppelter Hinsicht. Erstens fiel diese Gestalt neben Ihrem Wagen sehr wohl um, und zweitens sind das keine Typen, sondern Frauen, die sich als die Gemahlinnen Rasputins bezeichnen.«
    Ich reagierte nicht; meine Gefühlswelt war einfach zu angegriffen.
    »Sie wirken auf mich, als seien Sie von meiner Aussage nicht einen Deut überrascht.«
    »Die Tatsache überrascht mich insofern nicht, als ich mir so etwas bereits gedacht habe. Ich habe schon Bekanntschaft mit diesen Frauen gemacht.«
    »Nun gut, dann wäre diese Information abgehakt.«
    »Sagen Sie, was suche ich hier eigentlich, Parker? Und wo ist Teasle?«
    »Immer mit der Ruhe, Jake, eines nach dem anderen. Vorerst sind Sie erst einmal in Sicherheit, und etwas Ruhe tut Ihnen gut. Genießen Sie es; wer weiß, wie lange Sie dieser Stille gewiss sein können.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Das, was ich sage, Jake. Nichts bleibt, wie es ist!«
    Er sah mich mit einem düsteren Blick an, wobei sein Glasauge diesen Effekt verstärkte. Es war definitiv nicht beruhigend.
    »Die Freimaurer sind ein Bund, den es schon seit dem späten Mittelalter gibt«, erläuterte Parker. »Es handelt sich um einen Zusammenschluss vieler sozialer Schichten und hat das Ziel, dass man durch Arbeit an sich selbst ein menschlicheres Verhalten an den Tag legen kann. Unsere Grundsätze sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Wir sind weltweit tätig, aufgegliedert in einzelne Logen und Großlogen, und versuchen, durch unsere Hilfe die Welt ein wenig besser zu machen.«
    »Okay«, gab ich kurz von mir.
    Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich sonst darauf antworten sollte. Selbst wenn diese Leute das Gute verkörperten, so empfand ich dennoch eine gewisse Abneigung gegenüber diesen Freimaurern. Wer wusste schon, was sie wirklich im Schilde führten? Ich nahm mir vor, dieses Mal wirklich vorsichtig zu sein.
    »Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Jake? Teasle macht sich ein wenig Sorgen.«
    »Ach, stimmt ja, Teasle ist ja auch noch einer der Verschwörer. Den hatte ich beinahe vergessen.« Wieder kam meine Ironie nicht zur Geltung, denn Parkers Gesicht glich dem einer Statue, bei der man

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