Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
unterzeichnet wurden. Es existieren genügend skrupellose Ex-Militärs mit hohem Ein fluss auf Terroristen, die in dieser Entwicklung keine große Zukunft sehen und nur auf den Moment warten, bis eine der Gegenparteien irgendeinen Fehler begeht. Ebenso beunruhigend ist es in Bezug auf den andauernden Krieg zwischen den Christen und den Moslems.«
»Schön, aber was hätten die Chlysten davon? Wären sie denn nicht ebenso dem Tod geweiht? Jedes Kind weiß doch, wenn die Weltmächte einen Krieg beginnen, würden Atomwaffen eingesetzt, und dies bedeutet das Ende jeden Lebens auf diesem Planeten.«
»Nicht für die Chlysten, Jake. Die könnten sich in sämtliche Gletscherspalten und Höhlen verkriechen, in ihren sogenannten Naturbunkern, und würden diesen Krieg mit Leichtigkeit überleben. Das beste Beispiel dieser Art von Verteidigung haben die Afghanen schon gegen die Rote Armee erfolgreich angewandt, und seien Sie sich gewiss, die Menschheit würde selbst bei solch einem Krieg nicht von der Erde verschwinden, es würde eher das Chaos ausbrechen. Es gäbe keine Regierungen mehr, keine Staatsmacht und keinerlei Infrastrukturen. Ein gefundenes Fressen für die Chlysten, wobei ich erwähnen sollte, dass sie bereits Kontakt zu einer weiteren Sekte pflegen, welche sich, nach unseren neuesten Meldungen, auf die Seite der Amish geschlagen hat.«
»Von wem sprechen Sie?«
»Von den Mormonen!«
»Wozu sollten die das tun?«
»Ihr Ziel ist es, so viel Einfluss wie möglich zu erlangen, wobei ich in dieser Hinsicht ein gewisses Scheitern voraussehe.«
»Verstehe ich nicht.«
»Ich weiß nicht, wie sehr Sie sich für Nachrichten interessieren, aber so etwas ist schon einmal vorgekommen. Es war 1978, irgendwo im Norden Südamerikas, als die Chlysten einen Präventivschlag gegen solch eine Sekte ausführten.«
»Tut mir leid, Parker. Darüber ist mir, ehrlich gesagt, nichts bekannt.«
»Nun, diese Nachricht verbreitete sich über den gesamten Globus, als über diesen Massenselbstmord berichtet wurde.«
»Massenselbstmord?«
»Neunhundert Mitglieder einer fanatischen Gruppierung, die man im Nachhinein auch ›Guyana – Kult der Verdammten‹ genannt hat. Nachdem die Chlysten bemerkt hatten, dass diese Sekte sich ihnen nun doch nicht angeschlossen hatte, obgleich sie ihre Mitgliedschaft mit Blut unterzeichnet hatten, nahmen die Chlysten Rache. Sie erreichten es schließlich, alle mit Zyankali zu vergifteten und somit umzubringen – und dies alles an einem einzigen Tag.
Damals verschwieg man selbstverständlich die Beteiligung der Dunkelroten und schob dem Sektenbegründer Jim Jones alles in die Schuhe. Es glich einem Massaker, wie in einem der Konzentrationslager im Dritten Reich.«
»Nun, dann sollten die Mormonen sich ihrer Sache sicher sein, in Bezug auf ihre Entscheidung, sich den Chlysten anzuschließen. Parker, Sie sprechen von diesem Ereignis, als wären Sie dabei gewesen.«
»Ich war dabei, Jake. Ich habe die Leichen gesehen. Die Chlysten verschonten damals niemanden, unter den Toten waren selbst Kinder zu finden, in den Armen ihrer toten Müttern liegend. Es war ein grauenvoller Anblick.«
Das war in der Tat starker Tobak, und ich erkannte die Härte dieser Gruppierung, in der ich dennoch insgeheim ein Mitglied war. Doch trotz dieser Nachrichten, konnte ich keinerlei Hass gegenüber Rasputins Anhängerschaft empfinden. Vielleicht war es für mich schon zu spät, um umzukehren.
Als ich mir die Freimaurer ansah, war mir bewusst, dass ich ihnen auf keinen Fall die Wahrheit über mich sagen durfte. Die Gefahr, dass diese Leute es falsch verstehen würden, lag nahe, und so verlor ich kein Wort darüber.
»Die Dunkelroten sind bestens organisiert, und wir müssen leider feststellen, dass sie immer gerissener werden. Ihre taktische Meisterleistung, Charles Bernard Fender als Bezirksstaatsanwalt einzusetzen, gleicht einem Schachmatt, denn so ist es ihnen möglich, die gesamte Polizeigewalt in ganz Alaska unter Kontrolle zu halten, und zudem werden sie mit Informationen versorgt, die ihnen sehr hilfreich sein könnten. Es ist nahezu unmöglich, an sie heranzukommen.«
Diese ganzen Neuigkeiten zu ordnen, war eine schwierige Aufgabe – fast schon schwerer, als einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Ich musste dringend das Thema wechseln.
»Was ist mit Teasle?«
»Reden wir über die Truhe, Jake!«
»Die Truhe?«, wiederholte ich Parkers Worte, da es mich überraschte, dass er darüber Bescheid wusste. Ich hatte
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