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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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mich kennen wird.‹
    Bis jetzt scheint dies nur eine andere Beschreibung mit dem Umgang von Jesus und seinen Jüngern zu sein. Aber passen Sie auf, was noch zu finden war.
    Judas aber sprach zu Jesus, ›Ich weiß, wer du bist und von wo du gekommen bist. Du kommst aus dem Reich Barbelos und ich bin es nicht wert, den Namen dessen, der dich gesandt hat, auszusprechen.‹
    Wissend, dass Judas etwas Erhabenes wiedergab, sprach Jesus zu ihm, ›Tritt beiseite von den anderen und ich werde dir die Geheimnisse dieses Reiches offenbaren. Du hast die Möglichkeit, dieses Reich zu erlangen, jedoch wirst du großes Leid erfahren.‹
    Verstehen Sie, Dark? Judas hat in diesem Evangelium nicht nur eine Sonderstellung, sondern wird auch von Jesus bevorzugt. Dies ist eine völlig andere Darstellung, und ich könnte mir vorstellen, dass die Kirche dieses Buch nicht in die Bibel aufgenommen hat, da es nicht in ihre Sichtweise passte.
    Diese Geschichte geht sogar so weit, dass Jesus es wünscht, oder gar befiehlt, dass Judas ihn verraten soll, als eine Art von Preis für das Erlangen jenes Reiches, von dem Jesus sprach.«
    »Aber warum sollte Jesus gewollt haben, dass er verraten wird? Das ergibt doch keinen Sinn, dann hätte er ja gleich Selbstmord begehen können.«
    »Sie verstehen nicht, Sheriff. Er verlangte es von Judas, damit er zum Märtyrer werden konnte, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Er musste öffentlich sterben, damit die Menschen es erfahren. Somit konnte er seinen Körper verlassen und auferstehen. Erst diese Tatsache machte ihn endgültig zum Heiligen. Und als Geschenk an Judas, machte er ihn ebenso unsterblich, da sich die Menschheit gut an jenen Mann erinnern kann, der den Sohn Gottes verraten hat, Mister Dark!«
    »Was bedeutet dieses ›Barbelos‹? Wo sollte dieser Ort denn sein?«
    »Nicht wo, sondern wie. Dieser Begriff bezeichnet eine Ausrichtung des Gnostizismus, wenn Sie damit etwas anfangen können, Dark. In der Barbelo-Gnosis ist der Mensch durch das Vergessen an die materielle Daseins-Ebene gebunden. Dieser Begriff kommt in vielen Gruppierungen von Gnostikern zur Geltung, jedoch scheint mir die orthodoxe Polemik am zutreffendsten, wenn man es mit den Chlysten vergleichen würde. Heißt es denn nicht, dass dort Orgien und Perversionen an der Tagesordnung sind? Ebenso werden für ihren Kult Sperma und Menstruationsblut benutzt sowie ritueller Kannibalismus durchgeführt, wobei das Letztere verschiedene Gesichter tragen kann.«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Nun, das Trinken von Blut ist ebenso ein Teil davon!«
    »Nennt man so etwas nicht Vampirismus?«
    »Nein«, gab einer der anderen Freimaurer von sich. »Vampirismus ist das Saugen des Blutes von einem anderen Organismus, um zu überleben. In der Tierwelt zum Beispiel oder bildlich gesprochen ›jemanden aussaugen‹, verstehen Sie? Nicht aber um die Gier der eigenen perversen Lust zu stillen oder gar dies einem Kult zu opfern.«
    »Haben Sie denn schon eine Ahnung, um was für ein Buch es sich dabei handelt?«
    »Nun«, sagte Mister Baronow, »wir haben keinen offiziellen Namen dafür finden können, aber diese Loge bezeichnet es als das Evangelium nach Judas Ischariot. Es muss sich demnach um ein Buch handeln, dass lange als verschollen galt oder vor der Öffentlichkeit gut versteckt gehalten wurde, und allem Anschein nach hat es wohl einen Weg nach Russland gefunden.«
    Plötzlich klingelte etwas in mir. Ob es Alarmglocken waren oder eine Art von Erleuchtung konnte ich nicht sagen, doch sofort fielen mir die Worte von Elsa ein, als sie mir davon erzählt hatte, wie ihr Vater nach einem bestimmten Buch gesucht hatte. Ebenso schossen mir die Erzählungen von diesem Mönch in den Kopf, der ein geheimes Buch gefunden hatte, von dem er dem Papst erzählte und beinahe dafür mit dem Leben bezahlen musste. Dieses Buch war wohl kein anderes als das von den Freimaurern bezeichnete Evangelium des Judas.
    Doch der Name traf mich wie ein Hammerschlag. War es nicht so, dass Bileam davon erzählte, kurz bevor ich mich zu den Chlysten aufgemacht hatte? »Die Zeit wird Ihnen schon sehr bald erklären, wer Judas war!«, waren seine Worte gewesen. Das konnte doch kein Zufall sein, oder etwa doch?
    Sollte ich etwa ihren Judas verkörpern? Sollte ich jemanden verraten, damit dieser ins Reich der Unsterblichkeit eingehen konnte? Ich wusste beim besten Willen nicht, wen ich da ins Visier nehmen musste, oder in eine Art von ›heiligem Fadenkreuz‹.
    Ebenso mysteriös

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