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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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erkannte Mister Teasle, der etwas auf einem kleinen Gaskocher in einem Topf zum Kochen brachte, vermutlich Tee, dem Geruch nach zu urteilen.
    Mein Hinterkopf schmerzte und als ich ihn mir reiben wollte, bemerkte ich verdammt schnell, dass meine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren. Es fühlte sich an, als wäre die Quelle dieser unangenehmen Einschränkung ein dickes Seil.
    »Na, wieder munter?«, grinste Sam, während er in seinem heiß gemachten Tee rührte. »Der Schmerz lässt schnell nach, glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.«
    »Weshalb bin ich gefesselt? Vertrauen Sie mir nicht?«
    »Ehrlich gesagt, Jake, vertraue ich niemandem mehr. Diese Zeiten sind ein für alle Mal vorbei, also sieh dich nicht als etwas Besonderes an. Ich hätte jeden gefesselt, der mir hier über den Weg gelaufen wäre.«
    »Aber die KGB-Agenten haben Sie laufen lassen!«
    »Oh«, gab er von sich, wobei er kurz nach oben sah, so als würde er in seiner Erinnerung schwelgen. »Ja, du hast recht, Jake, aber das waren auch andere Umstände. Die beiden zählen nicht.«
    Ich richtete mich auf und lehnte mich sitzend an die Wand hinter mir.
    »Also hatte ich doch recht«, sagte ich und sah zu Boden.
    »Recht? Womit?«
    »Ich habe es mir gleich gedacht, dass Sie es sind, der hier haust.«
    »Haust? Jake, deine Wortwahl lässt wirklich zu wünschen übrig, ich finde es hier äußerst komfortabel. Ich habe hier meine Ruhe, es gibt keine Post, kein nerviges Telefon, eine hübsche Holzverkleidung; ich bin doch fein raus, nicht wahr?«
    »So kann man es auch sehen«, erwiderte ich abwertend.
    »Aber ich kann dich beruhigen, Jake, ich wusste ebenfalls, dass du dich hier aufgehalten hast, und ebenso habe ich dein ernüchterndes Gespräch mit diesen russischen Affen hier oben belauscht. Ich war gleich nebenan, und ich muss dich loben, du hast dich wirklich gut geschlagen.«
    »Danke«, antwortete ich, wobei ich ihm zu verstehen gab, dass ich seinen Sarkasmus deutlich verstanden hatte. »Dennoch machen Sie diese Umstände zu einem Verdächtigen, Teasle. Während wir hier oben waren, hätten Sie mit Leichtigkeit hinunterschleichen und die Leiche, die wir im Wagen von diesen Russen fanden, dort unten platzieren können.«
    Teasle sah mich an, als wollte er mir sagen, dass diese Theorie eine der lächerlichsten war, die er je vernommen hatte. Dass er recht behielt, wusste ich wohl am besten. Dennoch war es mir wichtig, dies auszusprechen, denn vielleicht konnte ich damit den Verdacht von mir ablenken. Ich nahm stark an, dass, wenn Teasle gewusst hätte, dass ich der Mörder war, seine »sechs Freunde« vermutlich schneller bei mir gewesen wären, als ich es für möglich gehalten hätte.
    »Und was passiert jetzt?«
    »Was jetzt geschieht, hängt allein von dir ab. Ich habe den Eindruck, dass deine Laufbahn ebenso beendet ist wie meine oder die von Brauner. Somit bist du nun ein Zivilist. Das bedeutet, dass ich dir Fragen stellen kann, ohne dass du an deinen Eid als Polizist gebunden bist. Ich verlange, dass du mir aus diesem Grund keine Lügen erzählst, verstanden? Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge bestens kenne. Also verarsch mich nicht, Jake!«
    Teasle war einer der Männer, die man nicht belügen konnte. Das war mir selbst damals nicht gelungen, als ich ihn zum ersten Mal auf der Interstate begegnet war und er mir gehörig auf den Sack ging. Ich konnte nur hoffen, dass er mich nicht zu intensiv über die Chlysten ausfragen würde.
    »Ich hätte aber auch so einige Fragen. Zum Beispiel wie Sie auf diese verfluchte Idee kamen, mir einen Mord anzuhängen.«
    Teasle wirkte überrascht und er nickte.
    »Ich wäre beinahe in einem Gefängnis gelandet, Sie Bastard.«
    »Parker hat wohl gesungen, nicht wahr?«
    »Nun ja, er ist jemand, der einem Hilfe anbietet, einen nicht fesselt und einem nicht die Rübe einschlägt«, antwortete ich zornig.
    Teasle grinste leicht. »Es war seine Idee, Jake, ich war nur der ausführende Produzent, wie es so schön in Filmen heißt.«
    »Aber Sie wollten doch untertauchen, nicht Parker.«
    »Das stimmt allerdings, dennoch hatte ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Parker hatte die zündende Idee. Außerdem, denk doch einmal scharf über die Frage nach, wo du jetzt lieber wärst: In einem Staatsgefängnis, behütet von Wachleuten oder hier, in all dieser Scheiße?«
    Ich gab zu, die Antwort fiel mir etwas schwer, wobei mir der Drang zu den

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