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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Menschen, doch ich wollte den Namen von Teasle selbst hören. Mir widerstrebte der Gedanke, auf eine falsche Fährte gelockt worden zu sein.
    »Es war Parker«, antwortete Teasle. »Er schien mir gefolgt zu sein!«
    »Ist das nicht ein extremer Zufall?«
    »Was willst du damit sagen?«
    Doch meine Antwort blieb ihm verwehrt. Zu sehr beschäftigten mich meine Überlegungen, obgleich ich sie selbst als töricht empfand. Mir ging es einfach nicht in den Schädel, dass Parker rein zufällig aufgetaucht war. Allmählich bekam ich gehörig Zweifel an meiner eigenen Gesinnung. In den letzten Tagen hatte ich zwar einen Kampf ausgetragen, der mich völlig zerrissen hatte, sodass ich nicht wirklich wusste, zu wem ich eigent lich nun gehörte, doch jetzt bekam meine Situation ein ganz anderes Gesicht, das mit einer Maske bedeckt war, die selbst vor mir das wahre Antlitz verbarg.
    Ich wendete ruckartig den Wagen.
    »Jake, was soll das?«
    »Wir fahren in die falsche Richtung, Sam«, gab ich ihm entschieden zur Antwort.
    »Aber den Stützpunkt können wir nur ungesehen durch die Mine erreichen, eine Annäherung von der Oberfläche wäre der reine Selbstmord. Die haben dort Scharfschützen postiert.«
    »Ganz ohne Zweifel, dennoch habe ich keine Lust, mich erneut in die Fänge der Freimaurer zu begeben.«
    Sam sah mich verdutzt an, und ich konnte seine Zweifel deutlich erkennen. Doch meine Entscheidung stand unwiderruflich fest.
    »Was redest du da, Jake? Bist du nun von allen guten Geistern verlassen?«
    »Verlassen ist gut, Sam. Nur nicht von den Geistern«, war meine Antwort, wodurch seine Skepsis womöglich noch genährt wurde, doch meine Gleichgültigkeit darüber war mir ins Gesicht geschrieben.
    Mit rasender Geschwindigkeit lenkte ich den Wagen durch den Schnee, und meine Gedanken richteten sich an jenen Ort, den ich zu erreichen gedachte: Die alte Basis der Sowjets!
    Die Fahrt verlief ohne große Zwischenfälle. Sogar Sam schwieg; er war allem Anschein nach mit seinen eigenen Überlegungen beschäftigt, und meine Antwort schien ihn zum Nachdenken verleitet zu haben.
    Der Blick auf meine Uhr ergab, dass die Nacht schon weit fortgeschritten war und bald der Morgen anbrechen würde. Die eisige Polarnacht herrschte hier oben im Norden Alaskas!
    Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch den Schnee näherten wir uns dem alten Stützpunkt. Es waren einige Panzer sperren zu sehen – zwar weit verteilt, dennoch effektiv. Wenn sich hier eine amerikanische Panzereinheit nähern würde, konnte man sicher sein, dass dadurch ihr Weg zur Basis deutlich kalkulierbarer wäre, und dass die Russen ein besseres und einfacheres Schussfeld hätten. Diese Bastarde!
    Nach einigen Hundert Metern tauchten Schilder auf, die einem in zwei Sprachen die Annäherung alles andere als schmackhaft machen sollten. Oben auf dem Schild stand wohl das Gleiche auf Russisch wie das amerikanische »No Tresspassing« auf der unteren Hälfte, und das Ganze war verziert mit einem schwarzen Totenkopf.
    »Noch ungefähr zwei Meilen, Jake, dann sind wir da«, sagte Sam. Ich konnte deutlich an seiner Stimme erkennen, dass er nun wusste, wohin mein Weg mich geführt hatte. Seine spürbare Unruhe brachte mich dennoch nicht aus der Fassung.
    Ich nickte gelassen, sagte aber nichts. Ich wollte erst Gewissheit haben, bevor ich mich auf eine weitere Plauderstunde einließ. Zu sehr beschäftigten mich meine irrsinnigen Gedanken. Auch war ich mir sicher, dass ich hier zwar Hinweise finden konnte, aber keine absolut sicheren Beweise. Doch hier musste es beginnen, so viel stand fest.
    Plötzlich tauchte die Basis vor uns auf, und sofort kam mir Sams Erzählung in den Sinn, als ich die drei völlig zerstörten Baracken wahrnahm. Zudem sah ich links und rechts von unserem Wagen zwei eingestürzte hölzerne Wachtürme , die wie eine Art Mahnmal vom baldigen Niedergang Jehovas wirkten.
    Der Stacheldrahtzaun stand noch, doch in der Nähe des eingerissenen Eisentores war er teilweise zerstört und zeugte von der enormen Gewalteinwirkung der Laster, von denen Sam erzählt hatte. Was zum Teufel war hier passiert, oder besser noch: weshalb? Das einzig Dumme an dieser Geschichte war, dass ich die Antwort höchstwahrscheinlich schon kannte, und die Spur, die meine Gedanken bestätigen sollte, würde hier beginnen. Verflucht!
    Ich steuerte den Wagen langsam ins Zentrum der Basis und hielt ihn nahe einer der Baracken an. Als ich ausstieg, zögerte Sam noch einige Augenblicke, es schien ihm hier

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