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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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und beenden die Sache ein für alle Mal, verstanden?« Marc nickte selbstsicher, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, und wurde in diesem Augenblick wieder zu dem Mann, wie ich ihn kannte.
    »Sam, wenn du mir immer noch helfen willst, begib dich zur neuen Russenbasis, schau nach, was dort los ist. Kundschafte sie aus, vielleicht kannst du etwas Wichtiges in Erfahrung bringen.«
    »Aber wenn sie mich erwischen?«
    »Keine Sorge, die werden dir nichts tun, da bin ich mir sicher. Parker wird frühzeitig zur Stelle sein, um dich erneut zu retten.«
    »Aber …«
    »Vertrau mir einfach, Sam.«
    Teasle schüttelte den Kopf. Er konnte es sich nicht erklären, wie ich in dieser Hinsicht so sicher sein konnte. Doch da ich wusste, dass die Leute vom KGB Freimaurer waren, bot sich diese Überlegung an. Parker war mit Gewissheit dort. Es konnte sich keinesfalls nur um einen Zufall handeln, dass der Weg zu der Mine urplötzlich frei war, sodass wir ungehindert hier passieren konnten. Nein, dieser Weg wurde absichtlich zur rechten Zeit von unserer ungebetenen »Besatzungsmacht« frei gemacht. Diese ganze Sache hier, der gesamte Ablauf und die nahtlos zusammenpassenden Ereignisse wurden zweifellos perfekt in szeniert. Es schien so, als dass uns überhaupt nichts passieren konnte. Hier gab es keine Zufälle. Das Ganze glich einem makabren Theater, dessen Zuschauer und Akteure dieselben waren, mit dem einzigen Unterschied, dass beide Parteien nicht wussten, wie es je enden würde.
    »Und was hast du vor, Jake?«
    »Ich?«, sagte ich leise, während ich mich nach Osten wandte und die kalte Luft genoss. »Meine Reise führt mich in eine Stadt, deren Einwohner ebenso gottlos sind wie ihr ganzer verfluchter Kontinent.«
    Damals hatte ich mir diesen Satz von Teasle gut eingeprägt, als er mir im »Angel’s Bell« hatte weismachen wollen, wie schrecklich diese Umgebung hier war, und dass es ohne Zweifel kein Ort für mich wäre. Nun ja, ich hätte ihm damals einfach mehr Glauben schenken sollen!

DER BRIEF AN ELSA
    »Gott hat deine Risse gesehen und deine Gebete gehört. Fürchte dich nicht, das Kind stirbt nicht.«
    Zitat von Grigori Rasputin
    Die Stunden verflogen im Wandel der Zeit! Ich spürte es richtig in meinen Adern, wie das Schicksal aller Menschen soeben geändert wurde, und es glich einer neu geschriebenen biblischen Offenbarung, die dem einzigen Zweck diente, das Ende einzuleiten. Mich schüttelte es am ganzen Körper, und die Gänsehaut lief mir abwechselnd rauf und runter. Ich war dermaßen angespannt, dass ich Schwierigkeiten hatte, meinen Kiefer schmerz frei zu bewegen. Der Grund dafür hätte natürlich auch die Schlägerei sein können, doch das bezweifelte ich. Marc hatte schließlich mehr abbekommen.
    Als wir uns vor zwei Stunden getrennt hatten und Richmont sich wieder zur Mine aufgemacht hatte, standen Sam und ich noch bestimmt eine halbe Stunde beisammen. Es tat uns einfach mal gut, über etwas anderes zu sprechen, als andauernd Geistergeschichten über diesen neu auferstandenen Mönch zu hören. Doch wie die Bestimmung es so wollte, trieb es uns dennoch in die Nähe dieses vom Teufel besessenen Themas. Irgendwie kamen wir auf die Daily Sensation und auf jene Artikel, die mir damals so deutlich aufgefallen waren und die mich auf eine ganz bestimmte Art und Weise auf die Spur gelockt hatten. Der Grund für jene Annahme war eindeutig diese seltsame Art von Verschlüsselung gewesen, die mich ins Grü beln gebracht hatte. Nun, der Übeltäter war nun bekannt: Es war niemand anderes als Teasle selbst, der diese Artikel schrei ben ließ. Er dachte sich damals, es könnte doch irgendwann jemanden geben, der einen Verdacht hegen und zu Hilfe eilen würde, ohne dass dabei die Chlysten oder sonst eine feindlich gesinnte Organisation aus dem langen Winterschlaf erwachen würde. Tja, sein Plan war aufgegangen – oder auch in die Hose, je nachdem, wie man es sehen wollte. Selbstredend bestand nämlich ebenfalls die Möglichkeit, dass er dadurch die Dunkelroten erst ermutigt hatte, aufzuwachen, um ihren blutigen Pfad zu beschreiten. Denn hätte ich erst gar nicht in diesem verfluchten Nest herumgestochert, wäre es vielleicht überhaupt nicht so weit gekommen.
    In einer der Baracken der Russen, in der das Feuer nicht so heftig gewütet hatte, fanden wir doch tatsächlich noch einen voll funktionsfähigen Motorschlitten und einige Benzinkanister, die bis zum Rand mit Treibstoff gefüllt waren. Immerhin musste ich somit nicht

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