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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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und hatten mich schließlich so weit, dass ich dem Ganzen eine Bedeutung schenkte. Außerdem erzählten sie immer wieder von einem, der kommen würde, ein Mensch von außerhalb, der den Chlysten neues Leben einhauche, und dass sie nach ihm suchten. Doch ich konnte ihnen keine Auskunft darüber geben, über wen sie da sprachen, Jake. Sie fragten auch, ob ich derjenige wäre, nachdem sie Ausschau hielten.«
    »Und, bist du es?«, fragte ich ernst.
    »Spinnst du? Natürlich nicht. Frag doch deinen Sheriff dort drüben, möglicherweise ist er es.« Sam reagierte aber nicht darauf.
    Es schien ihn kaltzulassen.
    Nachdem sich Marc ein wenig beruhigt hatte, nahm er den Faden wieder auf. »Es war fürchterlich. Keine zehn Pferde bringen mich noch einmal dorthin. Da ziehe ich den Tod vor, ohne einen Augenblick darüber nachzudenken. Das könnt ihr mir beide glauben.«
    Marc klang sehr überzeugend, dennoch vertraute ich ihm nicht mehr. Es war kaum eine geschlagene Stunde her, da war er noch auf einer völlig anderen Schiene gefahren. Ich fragte mich, wohin sein mörderischer Nachtexpress fuhr, und wen er alles darin mitriss!
    »Marc!«, rief ich. Er sah mich mit ernsten Augen an. »Ich brauche deine Hilfe, verstehst du das?«
    »Vergiss es, Jake, ich geh da nicht wieder hin.«
    »Du sagtest, dass du auf keinen Fall diesen Bestien erneut begegnen willst, richtig? Deine Wortwahl lässt mich sofort erkennen, dass das aller Wahrscheinlichkeit nach noch zaghaft ausgedrückt war. Ich möchte, dass du dich erneut in deine damalige Situation hineinversetzt und die ganzen Gräueltaten, die an dir verübt worden sind, in deinen Gedanken noch einmal durchlebst.«
    »Du bist eindeutig krank. Was soll das? Willst du, dass ich draufgehe? Du kannst dir wohl nicht vorstellen, wie das ist, wenn sie von dir verlangen, dein eigenes Blut zu trinken.« Er stand auf, und ich bemerkte, wie er rasend wurde. Aber genau das war meine Absicht.
    »Sie gaben mir Dinge zu essen, von denen nicht einmal deine schlimmsten Albträume erzählen. Sie bereiten dir Schmerzen, dass du Gott darum bittest, deine eigene Mutter zu verfluchen, dass sie dich je zur Welt gebracht hat. Du weißt nicht, was du da redest.« Er setzte sich wieder und fing an zu weinen. »Gott, was habe ich nur verbrochen, um solche Demütigungen ertragen zu müssen?«
    Sam schien ebenso davon berührt worden zu sein, mein Plan schien aufzugehen.
    »Und genau in dieser Hölle befindet sich Miss Elsa Below.«
    Sofort sah Sam zu mir und ich erwiderte seine Blicke. Sein schlechtes Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben, und er schaute weg. Marc jedoch hob den Kopf. »Wer?«
    »Meine Nichte«, antwortete Sam.
    »Sie haben sie gefangen genommen. Ich möchte nicht wissen, was mit ihr gerade passiert, Marc. Sie wurde von ihrem Vater bereits schwer misshandelt. Er ist einer der Drahtzieher dieser Teufelsbande.«
    Ich sah, dass in Marc etwas vorging.
    »Und wieso glaubst du, dass sie noch lebt?«, fragte er.
    »Ich weiß es, Marc. Es ist nicht allzu lange her, seit ich sie noch einmal gesehen habe. Außerdem ist sie als eine ihrer Gottesmütter auserkoren worden, und sie brauchen sie. Sie wird ihren neuen Messias gebären.«
    Marc schwieg, und ich konnte erkennen, dass er scharf nachdachte. Ja, er rang womöglich im Innersten seiner Seele nach Freiraum, doch dieser unerbittliche Kampf war alles andere als einfach.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich dem standhalten werde, Jake. Es ist nahezu unmöglich, mich meinem Schicksal zu entziehen, verstehst du das?«
    »Nur zu gut, Marc.« Auch Sam nickte verständnisvoll.
    »Wenn wir das je durchziehen, musst du mir jetzt etwas versprechen.«
    »Was meinst du?«
    »Wenn ich dennoch scheitern sollte, verlange ich von dir, dass du es beendest!« Marc sagte das in einer unglaublichen Härte, und ich wusste natürlich, was er damit meinte: Ich sollte dem nach sein Leben beenden. Keine Ahnung, ob ich das fertigbringen würde, doch für den Augenblick konnte ich es ihm versprechen.
    Sam atmete tief durch, sah sich ein wenig um und nickte dann schließlich, ohne dass er mir einen seiner sarkastischen Blicke schenkte. Das war also geschafft!
    »Wie lautet dein Plan?«, fragte er.
    »Ich dachte mir, Mister Richmont sollte wieder zu ihnen zurückgehen, so tun, als hätte er seine Aufgabe erfüllt und denen sagen, dass wir aufkreuzen würden, und dass alles in bester Ordnung ist. Sie werden dir schon nichts tun, Marc. Denke immer daran: In dreizehn Tagen sehen wir uns,

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