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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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du von meiner Exfrau?«, fragte ich völlig überrascht.
    Sie schwieg einige Augenblicke, wobei mir diese Sekunden beinahe sämtliche Geduldsfäden zerrissen hätten.
    »Das ist doch gleichgültig«, sagte sie etwas verlegen, so als wäre es ihr peinlich, mich darauf angesprochen zu haben. »Ich wollte dich nicht verletzen, Jake. Es tut mir leid.«
    »Nein, schon gut, Elsa. Ich will nur wissen, woher du davon weißt!«
    Sie schwieg erneut, und ich wurde den Eindruck nicht los, dass hier etwas im Gange war, von dem ich besser nichts wissen sollte. Doch ich musste etwas darüber in Erfahrung bringen. Ich verspürte plötzlich eine seltsame Angst in mir aufkeimen, Furcht vor einem Verlust, der mir mein Leben wieder in die Dunkelheit verbannen würde. »Bitte, Elsa«, flüsterte ich.
    Sie sah mich an, wobei ich erkennen konnte, dass sie feuchte Augen bekam. »Fender hat es mir erzählt.«
    »Was?«, rief ich aus. »Dieses verfluchte Dreckschwein!«
    Elsa versuchte mich zu beruhigen, indem sie ganz nah zu mir kam und ich ihren wunderbaren Duft riechen konnte.
    »Ich bringe ihn um«, flüsterte ich.
    »Das darfst du nicht, Jake.«
    »Weshalb nicht? Dieses Schwein ist doch einer dieser Bastarde hier.«
    »Weil er …«. Sie unterbrach den Satz.
    Ich sah sie fragend an. »Weil er?«
    Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie endlich antwortete.
    »Weil er mein Bräutigam ist.«
    Zu beschreiben, was in mir vorging, als sie das sagte, ist nicht möglich. Mein Gehirn schaltete in einer Art von Selbsterhaltungstrieb auf stur, um nicht völlig abzustürzen. Ich nahm kaum noch wahr, wo ich mich eigentlich befand. Auf das Feuer im Kamin starrend, kehrte ich völlig in mich zurück und versuchte, den Verstand zu behalten. Es glich dem Gefühl, das man verspürt, wenn eine Beziehung einfach beendet wird, ohne dass man auch nur den ausschlaggebenden Funken gesehen hat, der dieses vernichtende Feuer entzündete.
    »Jake«, sagte Elsa und berührte mich an der Hand. Mein kläglicher Versuch, den Verstand zu bewahren, schien nicht zu glücken, und ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten: Es flossen einige Tränen über mein Gesicht. Dieser Schmerz, der mich durchfuhr, war der schlimmste, den ich je erlebt hatte. Lieber bekam ich eine Kugel ab, als diese herbe Enttäuschung noch einmal erleben zu müssen. Nie wieder wollte ich mich verlieben. Was brachte es schon außer Trauer und Schmerz? Ich hatte den Eindruck, dass es heutzutage wohl als modern galt, sich kurz nach der ach so großen Liebe wieder zu trennen, und dass ich der Einzige war, der davon nichts wusste. Jake, du bist so ein Volltrottel!
    Ich riss meine Hand weg. »Es tut mir leid, Elsa«, stammelte ich, wobei ich mich etwas schämte. Es gehörte sich schließlich nicht, als Mann zu weinen. Doch ehrlich gesagt: darauf geschissen!
    »Ich verstehe einfach nichts mehr. Was wird hier eigentlich gespielt? Ich meine, du verschwindest vor meinen Augen, tauchst urplötzlich hier als Amish-Mädchen auf, spielst mir eine Liebe vor, und bohrst mir anschließend einen Pfahl durchs Herz, als wäre ich ein verdammter Vampir. Ich bin kein Untoter, Elsa, ich lebe und habe ein Herz.«
    Sie kam etwas näher und versuchte, mich zu beruhigen, und allem Anschein nach schien ihr diese Situation ebenso weh zu tun.
    »Jake«, sagte sie. »Ich spiele diese Liebe nicht. Keine Ahnung, woher diese Gefühle stammen, jedoch ergeht es mir genauso wie dir. Aber ich habe leider eine Abstammung, die ich nicht verleugnen kann, verstehst du das? Ich kann nicht einfach so tun, als ob ich eine Englische wäre.«
    »Aber du warst ein Cop, verdammt noch mal«, schrie ich sie an. »Ein verfluchter Cop!«
    »Das war ein Fehler, den ich aufs Bitterste bereuen muss. Glaubst du, dass so etwas in unserer Gemeinde ungestraft bleibt? Ich habe einen fürchterlichen Irrtum begangen, und der einzige Weg, ihn wiedergutzumachen, ist diese Hochzeit.« Sie fing an zu weinen.
    Ich atmete tief durch und wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht. »Du meinst also, dass du deinem Vater immer noch so hörig bist wie eh und je?«
    Sie sah mich überrascht an.
    »Ja, Elsa. Ich weiß alles über deine Familie und euren Hintergrund, was die Chlysten angeht. Ich kenne deinen Vater nur zu gut, und mir ist bekannt, was mit deiner Mutter geschehen ist, als du dich versteckt hieltest.«
    »Von was sprichst du? Meine Mutter starb einen frühen, dennoch normalen Tod.«
    »Sam Teasle hat dir das erzählt, nicht wahr?«
    Ich bemerkte, wie ihr

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