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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Anhänger, während Elsa mich völlig entsetzt anstarrte. Schamhaft versuchte sie, sich zu bedecken. Doch weitaus aufgelöster war Fender, der sofort von ihr abließ und nach hinten stolperte, und nackt auf dem Boden landete.
    »Du verdammter Bastard«, schrie ich noch während meines Sprungs. Das Seil hatte genau die richtige Länge; ich kam problemlos unten an. Ein kurzer Blick zu Rasputin verriet mir, dass er noch immer tot war.
    Ich raste auf Fender zu und legte ihm meine Hände um den Hals. Er leistete keine Gegenwehr. Der Grund war entweder der, dass in mir so viel Hass und Zorn aufgestaut war, dass keine Kraft auf der Erde mich hätte aufhalten können, oder Fender war derart überrascht, dass er sich überhaupt nicht wehren konnte.
    Während ich ihn würgte und mein Wunsch ihn zu töten überhandnahm, näherte sich Bileam und reichte mir erneut seinen Dolch, wie damals, als ich dem Priester ein blutiges Autogramm von mir gegeben hatte. Auch David trat heran und stellte den Kelch neben Fender.
    »Reinige den Kelch, mein Meister«, sprach Bileam an mich gerichtet. Eine kurze Überlegung folgte, und ich war mir nicht bewusst, welche Situation nun eingetreten war, jedoch nahm ich nach einem kurzen Zögern die Klinge und stach auf Fender ein! Ein paar Mal! Das Blut floss. Während David den Kelch damit füllte, spürte ich in mir das Verlangen, das Blut zu trinken!
    Als ich schließlich von Fender abließ, richtete ich mich auf und sah auf die Kapuzengestalten, deren Sprechgesang immer lauter wurde.
    »Trink!«, sagte Bileam, und überreichte mir den Kelch. Zit ternd hielt ich ihn mit beiden Händen und sah hinein. Mein Antlitz spiegelte sich in der dunkelroten Flüssigkeit, und ich erkannte einen Mann, der einen dichten Bart hatte und dessen schwarz unterlaufene Augen den Schlafentzug widerspiegelten. Meine Wangenknochen stachen hervor, denn in den letzten Wochen hatte ich extrem an Gewicht verloren, und die eher wenigen Haarsträhnen, die unter der Kapuze hervortraten, waren zerzaust und zeugten von einer gewissen Ungepflegtheit.
    Ich fasste Mut und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Kelch! Es schmeckte bittersüß, und trotz dieses grotesken Geschmacks leerte ich den Becher, als wäre es ein Whisky im »Walker«!
    »Zebaoth hat uns erhört!«, rief David zur Menge. »Rasputin ist auferstanden!«
    Sofort wanderten meine Blicke zum Sarg, doch die Leiche lag immer noch so still und bewegungslos wie zuvor darin. Doch als ich sah, wie die Dunkelroten Anstalten machten, vor mir niederzuknien, wusste ich, was nun geschehen war: Ihr Ritual hatte gewirkt, ihr gesamtes Handeln war von Erfolg gekrönt! Der Geist Rasputins war erneut auf die Erde zurückgekehrt. Sein Name lautete Jake Dark!
    Doch als ich meine euphorischen Blicke durch die Kirche gleiten ließ, sah ich Elsa, die mich aufgerichtet und schwer atmend ansah, wobei mir ihr blankes Entsetzen den Schweiß auf die Stirn treten ließ. Ich spürte ihre Liebe in mir!

    III. Psalm: Heiliger Krieg

    »Elsa«, sagte ich zu ihr, doch ich bemerkte, wie ihr Gesichtsausdruck immer entsetzter wurde. Und nicht nur das, es schien mir, als ob sie versuchen würde, sich von mir zu entfernen.
    »Elsa«, stammelte ich erneut, doch sie wich weiter zurück und schüttelte bestürzt den Kopf. »Wieso du?«, antwortete sie leise. »Weshalb gerade du?« Einige Tränen flossen über ihre Wangen.
    »Aber dann können wir für immer zusammen sein«, entgegnete ich ihr.
    »Nein, Jake, nicht auf diesem Weg. Es wäre keine freie Liebe. Sie wäre aufgebaut aus Blut und Lügen. Geh in dich, höre auf dein Herz. Ist es das, was du wirklich willst?«
    »Ich verstehe dich nicht, Elsa. Sind wir denn nicht dafür geschaffen worden? Wären wir sonst hier? Wo sollte sonst unser Platz sein. Mein Weg führte mich ins Herz der Dunkelroten, und ich werde nun den Platz ihres Herrn einnehmen.«
    »Nein, Jake, das ist nicht deine Bestimmung. Ein Mitglied der Chlysten zu sein, besteht nicht nur aus Sex und Gewalt gegenüber Frauen, oder sie derart zu manipulieren, dass sie für meinen Vater alles tun, sondern ebenso aus Tötungen von Unschul digen. Du bist kein Mörder, Jake. Siehst du denn nicht, dass sie alles für ihre Zwecke gesteuert haben, um dich in ihren Bann zu ziehen? Merkst du denn nicht, was hier vor sich geht?«
    »Sei endlich still, Schlampe!«, stieß Steve hervor. Doch mein finsterer Blick und mein Wille, ihn durch Handbewegung zum Schweigen zu bringen, trug Früchte: Bileam entschuldigte

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