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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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sich sogar mit einer untertänigen Geste.
    »Elsa, dein Vater mag zwar das Oberhaupt unserer Gemeinschaft sein, dennoch bin ich nun der Herr der Dunkelroten. Siehst du denn nicht, dass unser gemeinsames Leben nur durch die Dunkelroten existieren kann? Wir beide sind zu gar großen Taten auserkoren. Du trägst meinen würdigen Nachfolger, das Morden von Unschuldigen ist nun nicht mehr nötig, ihre Rituale, um den Geist Rasputins ins Leben zurückzurufen, sind von nun an nicht mehr von Belang. Denn siehe, ich lebe, und du trägst einen Teil von mir in deinem Körper. Stell dir vor, wir können ein neues Leben beginnen, dein Vater wird keine Macht mehr über dich ausüben, und wir können diese Gemeinschaft lenken, so wie wir es für richtig halten. Unseren Sohn werden wir aufziehen wie einen Gott, und er wird bereit sein, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Was redest du da, Jake? Mir scheint so, als wärst du ein völlig Fremder für mich. Spürst du denn nicht, wie dich mein Vater immer noch beeinflusst?«
    »Falsch!«, stieß Steve hervor. Wir sahen beide zu ihm, wäh rend er einige Schritte auf uns zukam. »Unseren Vater kannst du aus dem Spiel lassen. Er war von Anfang an dagegen!«
    Ich sah zu David, der den Kopf etwas zu Boden neigte. »Wovon sprichst du, Prophet Bileam!«
    »Als unsere Zeit gekommen war, und Zebaoth uns den Befehl gab, erneut nach seinem Messias zu suchen, tauchtest du urplötzlich auf, und ich bemerkte sofort, dass dies kein Zufall sein konnte. Ich war mir sogleich sicher, wer dafür infrage käme: Niemand anderes als du, Jake. Doch mein Vater weigerte sich, dem nachzugehen, er glaubte nicht daran, dass es jemand von außerhalb sein könnte. Er war immer davon überzeugt, dass es ein Mitglied aus unserer Mitte sein musste, doch als er damals mit seinem Halbbruder falschlag, fühlte ich mich berufen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Elsa, auch wenn du David hasst, dieses Mal hat er nichts damit zu tun. Ich ging meinen eigenen Weg, und unser Streit ging selbst so weit, dass ich einen eigenen Plan schmiedete und einen Köder ausgelegt habe, der unserer Sache noch etwas mehr Nachdruck verlieh.«
    Elsa sah verdutzt drein.
    »Fender!«, antwortete ich.
    »Richtig, Jake. Ich wusste, dass er der Tropfen sein würde, der das Fass zum Überlaufen bringt. Er war mein Trumpf, mein Ass im Ärmel, mein Dolch im Beichtstuhl. Und wie man sieht, fügte sich das Puzzle zu einem Ganzen zusammen, nicht wahr, Vater?«
    Wir sahen zu David. Er erwiderte unsere Blicke und nickte daraufhin kurz voller Demut. Er machte den Eindruck, dass er es so akzeptierte, wie es geschehen war. »Ja, Steve, du hattest recht, und ich unrecht.« Ein kurzes Schweigen folgte.
    »Und nun, erwähle eine Gemahlin!«, grinste Steve, während er auf die Frauen zeigte, unter denen auch Katie zu sehen war, die mir einen Kuss signalisierte. Jedoch stand meine Entscheidung unwiderruflich fest, aber bevor ich antworten konnte, fiel mir Steve bereits wieder ins Wort.
    »Jake«, sagte er. »Du kannst alle haben!« Er grinste.
    Es ging ein Raunen durch die Menge, und ein kleines Chaos trat ein, in dem die roten Mönche wild durcheinanderliefen. Zuerst wusste ich nicht, was nun geschehen war, doch plötzlich vernahmen wir Geräusche, die sich anhörten, als würden Scheiben zu Bruch gehen, und meine Blicke wanderten sofort zur Kirchendecke. Ich sah, wie die Fenster auf den Seiten zerbrochen wurden und sich rote Gestalten an Seilen nach unten schwangen: Die Freimaurer!
    Kurz schauderte mich, und einer der Chlysten streifte seine Kapuze vom Haupt. Ich erkannte darunter Marc Richmont.
    »Was zum Teufel …«
    »Keine Sorge, Vater«, entgegnete ihm Steve. »Das ist Teil meines Plans.«
    In Davids Gesichtsausdruck erkannte ich seinen aufsteigenden Zorn, der sich ausnahmsweise einmal nicht gegen mich richtete, sondern direkt auf seinen Sohn. Seine Blicke glichen denen von hungrigen Hyänen.
    Die Chlysten versammelten sich rasch in der Mitte des Kirchensaales, während um die fünfzig Freimaurer sich von oben herabließen und uns umstellten, obgleich wir ihnen zahlenmäßig dreifach überlegen waren. Dennoch, was in Zebaoths Namen sollte das für ein unsinniger Plan sein? Doch meine Gedanken gaben mir unerwartet Aufschluss, indem sie mir einen Namen vor Augen hielten: Judas!
    Zwei der Freimaurer traten hervor und streiften ihre Spitzhüte ab. Einer davon war Parker, und der andere war … Ich konnte es kaum glauben, auch wenn ich bereits damit gerechnet

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