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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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eine Leere, plötzlich aber verspürte ich einen Schmerz am Hals und meine Finger nahmen eine Erhebung an der Oberfläche meiner Haut wahr. Blitzartige Erinnerungen folgten, und sie trafen mich wie ein Hammerschlag!
    Ich versuchte mich noch einmal zu besinnen, und zwar von dem Zeitpunkt an, an dem ich mein Büro betreten und meinen Colt gesucht hatte.

    … Ich suchte in den Schubladen, in den Regalen, selbst auf der Diensttoilette, doch leider ergebnislos. Wohin hatte ich ihn verlegt? Ich war mir sicher, dass ich ihn auf dem Schreibtisch hatte liegen lassen.
    Ein plötzlicher Stich an meinem Hals ließ mich einen durchdringenden Schmerz verspüren, während ich krampfhaft versuchte, mich aus einem eisernen Griff zu befreien.
    »Wehren Sie sich nicht, Jake. Es ist gleich vorbei!«, hörte ich eine flüsternde Stimme, welche sich nach der Lautstärke zu urteilen genau neben meinen Ohren befinden musste. Außerdem nahm ich einen übel riechenden Atem wahr, den ich nicht sofort zuordnen konnte. Er glich dem Gestank von verbrannter Erde! Ebenso verspürte ich eine kalte Hand, deren lange Nägel sich in meine Haut bohrten. Dann wurde mir schwarz vor Augen.
    Das Erste was ich wieder vernahm, war diese flüsternde Stimme:
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mister Dark?«

    Ich nahm die Bruchstücke der Spritze auf und versuchte, nichts von der restlichen Flüssigkeit, die sich noch immer wie ein nasser Film auf einigen Teilen befand, zu verwischen. Wahrscheinlich konnte ein Labor analysieren, was sich in dem Glaskolben befunden hatte.
    Morgen würde ich zum Police Department von New Rock fahren. Ich musste einfach wissen, an wen ich mich zu wenden hatte, wenn ich solche Dinge untersuchen lassen wollte.
    Nachdem ich die Teile der Spritze in einer Plastiktüte sichergestellt hatte, kümmerte ich mich um die großkalibrige Pumpgun. Beim Aufheben fiel mir auf, dass sich die Waffe sehr leicht anfühlte. Anderen wäre dies vermutlich entgangen, doch in meiner Laufbahn als FBI-Detective hatte ich mehrere Lehrgänge absolviert, sodass ich mich mit Gewehren hervorragend auskannte und mehr solcher Waffen in der Hand gehalten hatte als so manch anderer Cop.
    Ein Blick in das Röhrenmagazin verriet mir, dass das Gewehr nicht geladen war. Verdammter Mist, fluchte ich. Da hielt mir doch tatsächlich einer eine nicht feuerbereite Kanone unter die Nase und ich fiel darauf herein. Dieser elende Hund. Das sollte er mir büßen!
    Das Gewehr stand bereits wieder im Waffenschrank, als mir blitzartig etwas meiner Meinung nach sehr Wichtiges auffiel: Dort, wo dieser Typ mit dem Zylinder gesessen hatte, lag derart viel Staub, dass man hätte denken können, er wäre gerade aus einem Bergwerk entflohen. Vermutlich hatte sich der ganze Staub in seinem dunkelroten Mantel festgesetzt und der Kerl war nur so sauer gewesen, weil er keine Kleiderbürste zur Hand hatte. Wenn das Ganze nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich über meinen eigenen Witz lachen können, doch die Situation verlangte von mir, dass ich mich wie ein Cop verhielt!
    Mein Handfeger nahm alles auf und ich füllte es in eine Plastiktüte. Ich traute kaum meinen Augen, als ich sah, welche Farbe dieser Staub hatte: Dunkelrot!
    Nach meiner Einschätzung handelte es sich um dasselbe Material, wie ich es nun schon mehrfach vorgefunden hatte: An der Schranke, in meinem Wagen, im Handzettel von Teasle, und jetzt in meinem Büro. Ich war mir sicher, dass es damit etwas Bestimmtes auf sich hatte. Es handelte sich möglicherweise um die erste wichtige Spur für die Lösung des Geheimnisses von Crimson.
    Meine Schritte hallten laut auf dem Holzboden, als ich zur Tür ging und sie öffnete. Der helle Vollmond, dessen fahle Lichtstrahlen die schneebedeckte Landschaft in einen Schein des unerreichbaren Zwielichts tauchten, gab mehr preis, als mir lieb war. Der alles verdeckende Dunst war verschwunden und zeigte mir ganz Crimson.
    Ein Ort wie aus dem Bilderbuch für Märchen, dessen alte Fachwerkhäuser in einer Art seltsamen Musters erbaut worden waren, als hätte sie ein kindlicher Riese in einer bestimmten Anordnung aufgestellt.
    In der umliegenden Landschaft sah ich nur eine gewaltige Schneeebene, deren Leuchtkraft die Siedlung dunkel erscheinen ließ.
    Eine seltsame Ruhe umgab diesen Ort wie ein finsterer Schlei er, dessen Herkunft ebenso unbekannt war wie mein ungebetener Gast vorhin in meinem Büro.
    Crimson vermittelte mir den Eindruck, dass es sich tatsächlich um eine Geisterstadt handelte.

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