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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Steuer.
    Die seltsamen Lichter in dieser von Gott verlassenen Gegend, schienen nun starr und etwas tiefer zu stehen. Ich wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, dass ich wohl zu diesen Lichtern sollte.
    Ebenso war das Bellen der Hunde verstummt. Hier und da hörte man zwar ein weit entferntes Jaulen, dennoch kehrte Stille ein, die bei Weitem nicht dieselbe war wie zuvor, als die Lichterquellen plötzlich aufgetaucht waren.
    Einen Augenblick lang glaubte ich, dass wir uns kurzzeitig in einer anderen Welt befunden hatten, und dass sich nun die Realität wieder eingeschlichen hatte. Welch irrsinnige Gedanken, Jake!
    Ich löste meinen Sicherheitsgurt und wollte eben aus dem Wagen steigen, als mich Miss Below am Arm festhielt.
    »Gehen Sie nicht«, flüsterte sie ängstlich, und es schien so, als wollte sie nicht zu gefühlvoll wirken.
    »Schon gut, Miss Below. Sie bleiben im Wagen, und wenn die Luft rein ist, werde ich Sie rufen, in Ordnung?«
    Sie nickte und kam sich allem Anschein nach ein wenig feige vor, doch ich verstand ihr Verhalten.
    Als ich die Tür hinter mir schloss, drang mir sofort der Geruch der brennenden Fackeln in die Nase, die immer noch loderten. Langsam näherte ich mich dem hellen Lichtschein, der sich anfangs zu einem großen Lichtkegel vermischt hatte, aber je weiter ich mich dem Ort des Geschehens näherte, desto besser konnte ich die einzelnen flackernden Lichtquellen erkennen: Es handelte sich um elf solcher Leuchten, die in einer Art Kreis im Boden steckten.
    Plötzlich sah ich eine Gestalt im Innern der seltsam angeordneten Formation der Fackeln, doch die grellen Lichter blendeten mich und somit konnte ich nicht genau erkennen, um wen es sich handelte. Ich zog meine Dienstwaffe.
    »Stehen Sie auf und kommen Sie mit erhobenen Händen langsam auf mich zu!«, rief ich laut.
    Nichts geschah, und ich fürchtete, dass man mich hier in eine Falle locken wollte.
    Ich wiederholte meine Aufforderung lauter und bedrohlicher, doch es rührte sich nichts.
    Zweimal schoss ich in die Luft, ohne dass eine Reaktion folgte.
    Ich beschloss, mich diesem »Ding« in der Mitte der Lichter zu nähern. Stetig die Waffe im Anschlag ging ich darauf zu, wobei ich die Umgebung im Auge behielt, so gut es eben möglich war.
    Ein Schauer lief mir über den Rücken, und ich steckte meine Waffe zurück, als ich mein Ziel erreicht hatte. Ich stand neben einer Leiche, deren Bild denen glich, die wir zuvor gefunden hatten.
    »Verdammt, verdammt!«, knurrte ich, als ich erkannte, dass es sich um eine Frau handelte. Sie war nackt, ihre Brüste und ihr Bauch waren zerschunden. Die Wunden sahen dem ersten Anschein nach aus, als rührten diese von Peitschenhieben, und auf der Brust erkannte ich etwas, das aussah wie ein großer dunkler Blutfleck.
    Was um alles in der Welt waren das für Menschen? Wie kann jemand so abgrundtief gleichgültig gegenüber dem Leben sein? War dies Gottes Wille?
    Ich war heilfroh, keiner Kirche anzugehören und mich an den Auswüchsen von religiösem Fanatismus nicht mitschuldig fühlen zu müssen.
    Zweifel kamen auf. Zweifel an meiner Polizeiarbeit, zermürbende Fragen schossen durch meinen Kopf, ob ich diese Morde je würde aufhalten können, oder ob meine Anwesenheit gar einer der Gründe war, warum sie geschahen. Ich kam mir vor wie jemand, der eine Mauer erklimmen wollte, die jedoch viel zu hoch war, als dass man sie bezwingen konnte.
    »Jake, deine Anwesenheit ist ebenso gleichgültig wie die Gefühle der Mörder von der Kleinen da!«, sagte ich zu mir selbst.
    Ich spielte mit dem Gedanken, meinen Deputy zu rufen, entschied mich aber dagegen, da ich es als nicht taktvoll empfand, ihr diesen Anblick aufzudrängen. Immerhin war die Leiche eine Frau, und ich wusste nicht, wie Elsa jetzt darauf reagieren würde.
    Als ich mich zu der Toten beugte, hörte ich von Weitem schon die Sirenen der Dienstwagen. Der Blick auf meine Uhr sagte mir, dass wohl gerade so viel Zeit vergangen war, wie Martin und seine Männer brauchen mussten, von New Rock nach Crimson zu gelangen. Da der Nebel verdammt dicht war, leitete dieser die Farben der Rundumkennleuchten weit ins Landesinnere und tauchte die Umgebung wieder einmal in ein Meer von Blau und Rot.
    Mein Blick auf die Leiche ließ mich die typischen Merkmale erkennen, welche ich bei den anderen Körpern festgestellt hatte und gab mir die erdrückenden Beweise, dass es sich um einen weiteren Ritualmord handelte. Der Blutfleck auf der Brust stellte sich als eine große

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