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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Schnittwunde heraus, die ich aufgrund des geronnenen Blutes nicht genau erkennen konnte. Ich benutzte ein Taschentuch, um das Blut ein wenig abzureiben. Zunächst konnte ich immer noch nichts sehen, aber als ich das Tuch mit Schnee befeuchtete und weiter rieb, verdeutlichte sich vor mir ein Schriftzug, der das Bild dieses grauenvollen Mordes abrundete. Ich sah kyrillische Buchstaben, welche tief in die Brust geschnitten worden waren.
    »Ruth!«, hörte ich eine Stimme hinter mir sagen.
    »Elsa!«, erwiderte ich, ohne mich umzudrehen. »Ich sagte doch, Sie sollen im Wagen warten.«
    »Ich weiß, Sheriff. Aber ich dachte mir, Sie brauchen eventuell meine Hilfe. Übrigens sind unsere Leute da!«
    Ich nickte. »Weiß ich, Miss Below, ist mir nicht entgangen. Aber was sagten Sie eben?«
    »Рут! Das Wort auf ihrer Brust bedeutet Ruth. So nennt man das vierte Buch des Alten Testaments. Dass die Chlysten dabei eine Frau als Opfer auswählten, passt natürlich ins Bild, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Verstehe schon, Miss Below. Schicken Sie unsere Leute gleich hierher, und schaffen Sie mir vor allem Martin ran.«
    »Verstanden Sheriff, ich kümmere mich sofort darum.«
    »Sie leisten hier gute Arbeit.« Ich sah zu ihr und lächelte leicht. »Weiter so!«
    Ein zauberhaftes Grinsen huschte über ihr Gesicht, und ich sah ihr ihre Freude förmlich an.
    Während ich ihre sich entfernenden Schritte im Schnee hörte, fiel mir etwas auf: Am Hals des Opfers erkannte etwas Weißes, dass leicht herausragte. Das genauere Hinsehen brachte keine neuen Erkenntnisse, und so benutzte ich erneut das Taschentuch, um dieses Etwas zu ergreifen. Ein paar Mal rutschte ich ab, doch dann gelang es mir, es herauszuziehen. Es handelte sich um ein Schriftstück, das dort platziert worden war. Es war schon von Blut durchtränkt und wies rote Einfärbungen auf.
    Ich klappte es vorsichtig auf, um es nicht zu zerreißen und erkannte eine krakelige Schrift.
    »Und ich dachte, Ihnen gefällt die neue Sekretärin, Mister Dark!«, las ich.
    Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, als mir klar wurde, um wen es sich hier handelte: Die Leiche war niemand anderes als meine falsche Emma Garner.
    Der Teufel ging hier um!
    Plötzlich drang ein Geräusch von Schritten im Schnee an meine Ohren. Dort vorn im Nebel, verdeckt vom Dunst, bewegte sich jemand. Ich zog meine Waffe und richtete sie blitzschnell auf ihn.
    »Stehen bleiben!«, rief ich und versuchte dabei, die Person besser zu sehen. Der permanente Schneefall erschwerte mein Unterfangen ungemein, trotzdem glaubte ich zu erkennen, dass es sich um keinen der Typen handelte, die sich mit ihren dunkelroten Mänteln Zutritt zur Gesetzlosigkeit verschafften.
    Langsam bekam mein Ziel eine Gestalt, meine Augen gewöhnten sich allmählich an die schlechte Sicht, und ich sah einen Mann, der mir bekannt vorkam.
    »Teasle?«, rief ich. »Sind Sie es?«
    Ich senkte meine Waffe und der Mann mit dem Sheriffhut warf mir etwas zu. Es landete exakt vor meinen Füßen.
    Als ich nachsah, erkannte ich meinen 45er Colt, den ich schon so lange vermisste. Voller Freude schob ich ihn in mein Holster.
    Ein erneuter Blick zu Teasle brachte eine herbe Enttäuschung, denn er war bereits wieder verschwunden.
    »Teufel auch«, fluchte ich. »Was geht hier nur vor?«
    »Alles in Ordnung, Sheriff?«, hörte ich Martin hinter mir. Elsa war bei ihm.
    Ich nickte. »Alles okay, Martin. Die Leiche liegt gleich hier drüben!«

SAMUEL
    Der Herr sprach zu Samuel: Siehe nicht an seine Gestalt noch seine große Person; ich habe ihn verworfen. Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
    1. Samuel Kapitel 16 Vers 7
    Blanker silberner Stahl glitt über meine linke Handfläche. Die Kälte des Metalls heftete sich an meine Haut wie Wasser, das durch meine Poren drang.
    Immer wieder richtete ich meine Blicke auf das Blitzen und Funkeln des Schießeisens, wobei ich meine Hand offen hielt und mit der Rechten das sauber verarbeitete Holz fest umklammerte.
    Stärke durchdrang meinen Körper. Ich konnte es mir nicht erklären, aber die Waffe in meiner Hand erweckte Selbstvertrauen und Achtung vor mir selbst.
    Langsam fuhr ich mit dem Daumen am Schriftzug entlang und erspürte mit geschlossenen Augen die perfekte, maschinelle Gravur.
    Ich roch am Metall und nahm einen kräftigen Lungenzug, wobei ich mich kaum noch an den Geschmack einer Zigarette erinnern konnte. Zu kraftvoll erschien

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