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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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ich, noch völlig überfordert und unfähig, über die Situation nachzudenken. Einzig, dass ich am Leben war, zählte. Keine Konsequenzen, keine Erklärungen. Ich lebte!
    Mit starrem Blick verfolgte ich, wie der mit Nitromanite beladene Hänger unaufhörlich die rutschige und abschüssige Interstate 3 hinunterraste.
    Der Fahrer des Sattelschleppers schien ebenso gelähmt zu sein wie ich: Nichts regte sich im Führerhaus. Der rot bemantelte Bastard, der immer noch auf der Straße lag, bewegte sich ebenfalls nicht. Ich hoffte, dass er tot war.
    Der Hänger schien gegen einen Baumstumpf am Rand der Straße gerutscht zu sein. Er änderte seine Position und ich sah, dass der große Verschluss am oberen Teil des riesigen Tanks weggeschleudert wurde. Die Chemikalie trat aus und hinterließ eine Spur der Verwüstung.
    Ich stieg aus, immer einen Blick auf die Fahrerkabine des Trucks richtend.
    Dann geschah es! Die Interstate machte in knapp dreihundert Metern eine scharfe Biegung nach links. Der Tank krachte gegen einen Baum, und das Splittern der Metallhülle verursachte ein Feuerwerk von Funken. Der Hänger kam ruckartig zum Stehen. Die Stille war so erdrückend, als würde sogleich ein Atomkrieg ausbrechen – eine Ruhe vor dem Orkan.
    Dann brach das Inferno los. Eine Stichflamme schoss aus dem Tank heraus und ich war mir sicher, dass das Nitromanite gleich explodieren würde. Sofort suchte ich Schutz hinter meinem Wagen. Ich hechtete gerade noch über das Dach, bevor die tödliche Ladung des Trucks mit einem gewaltigen, ohrenbetäubenden Donnerschlag in die Luft ging und die Umgebung in ein Meer aus Feuer verwandelte. Es regnete Feuer, und einige Bäume am Rand der Interstate standen bereits in Flammen.
    Einige Augenblicke später wagte ich mich hinter meinem Wagen hervor und sah erst jetzt das volle Ausmaß der Explosion: Die gesamte Straße brannte!
    Der einzige Weg, der aus dieser Hölle herausführte, war nun versperrt. Abergläubische Menschen könnten dies auch als Unglück bezeichnen oder gar als ein Wink des Schicksals sehen, so als sei es mir nicht erlaubt gewesen, diesen Ort zu verlassen!
    Meine Beine fühlten sich verdammt schwer an; jeder Schritt schmerzte. Die hellen Flammen wurden von den Frontscheiben des Trucks reflektiert. Warum kam der Fahrer nicht aus der Kabine? Saß ihm der Schock so sehr in den Knochen? War er ebenfalls verletzt oder sogar tot?
    Mein Blick galt dem brennenden Highway, und soweit ich erkennen konnte, war kein Überqueren dieses Infernos möglich.
    »Sheriff, bitte kommen, hören Sie mich?«, ertönte es erneut aus meinem Funksprechgerät. »Bitte melden Sie sich, Mister Dark. Ich muss Ihnen etwas Dringendes mitteilen!«
    Ein letzter Blick auf den stillstehenden Truck, dessen getönte Scheiben keinerlei Einblicke in die Fahrerkabine zuließen, bewog mich dazu, dem Deputy schließlich zu antworten.
    »Ich höre Sie, Martin. Was haben Sie für mich?«
    »Wo befinden Sie sich derzeit?«
    »Ich halte mich auf der Interstate 3 auf und bin auf dem Weg zur Gerichtsmedizin.«
    »Sheriff, eben erhielten wir die Meldung aus Anchorage, dass ein Truck mit gefährlichem Material aus einer Chemiefabrik entwendet wurde und sich auf dem Weg nach Fairbanks befindet. Nach den Zeugenaussagen dort war der Dieb jemand, der die Leute in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Sie sagten aus, dass dieser seltsame Mensch ein Netz mit sich trug, in dem sich einige menschliche Köpfe befanden. Ebenso berichteten sie, dass er einen dunkelroten Kapuzenmantel trug!«
    Mein Blick erfasste in der nächsten Mikrosekunde den Truck, und ein entsetzlicher Schauder lief mir über den Rücken!
    »Seien Sie bitte vorsichtig, Sheriff. Nicht, dass er Ihnen noch über den Weg läuft und gefährlich werden könnte.«
    »Verstanden, Martin, doch ich wage behaupten zu können, dass er mich bereits gefunden hat.«
    Plötzlich vernahm ich das Geräusch einer sich öffnenden Wagentür.
    »Martin«, flüsterte ich ins Sprechgerät. »Hören Sie mir jetzt ganz genau zu und stellen Sie keine weiteren Fragen. Schicken Sie so viel Polizeikräfte wie sie auftreiben können den Highway in Richtung Anchorage runter. Außerdem sollen die gleich die Brandwache informieren. Des Weiteren lassen Sie die Interstate 3 absperren. Keiner hat die Erlaubnis diese zu befahren. Die Laster sollen auf die A-4 ausweichen.«
    »Geht in Ordnung, Sheriff. Wird aber eine Weile in Anspruch nehmen«, war Martins aufgeregte Stimme aus dem Funk zu hören.
    Ein

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