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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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nicht vollständig in Ordnung waren: Ein Schatten schien sie zu verdecken. War diese Kreatur vielleicht immer noch auf meinem Dach? Ich dachte nicht im Traum daran, anzuhalten um nachzusehen. Ich erhöhte sogar meine Geschwindigkeit.
    Diese grauenvollen Morde gingen mir durch den Kopf, und meine Ungewissheit verwandelte sich in Angst. Wenn ich nur daran dachte, wurde mir schon speiübel.
    Die Reifen rutschten im Schnee, als wollten sie mir sagen, dass ich langsamer fahren sollte, doch ich hörte nicht auf sie.
    Ich rieb mir die Augen. Meine Aufmerksamkeit wurde durch den Schlafentzug immer geringer, ebenso die kaum noch existierende Grifffestigkeit meiner Reifen, und so schlitterte ich mehrmals so heftig, dass ich beinahe den Wagen zum Kippen gebracht hätte.
    Auf meinem Beifahrersitz lag der Hämatit, welchen ich eben bei der Spur im Schnee gefunden hatte. Wie kam er dorthin, und wer war diese Gestalt, die leblos und stumm in der Dunkelheit gestanden hatte? Konnte ich meinem Wahrnehmungsvermögen kein Vertrauen mehr schenken? Weshalb hatte Martin dort niemanden stehen sehen? Verflucht, es war doch Elsa gewesen, oder doch nicht? Ich versuchte mich zu erinnern, um das Rätsel endlich zu lösen. Doch je mehr ich es versuchte, desto geringer wurde meine Vorstellungskraft. Letzten Endes glich diese Person in der Dunkelheit nicht einmal mehr einem Menschen.
    Trübheit, ja, ein völliger Schleier der Unwissenheit, schien sich über mich zu legen. Die Straße, auf der ich fuhr, kam mir wie ein Weg in das Vergessen vor. Ohne jegliche Aussicht auf Erlösung der eigenen Seele war schließlich die Kernaussage jener dunklen und verschneiten Straße, deren Markierungen und Schilder völlig vom Mantel der Düsternis verdeckt waren und die allem Anschein nach in die Hölle führte.
    Ich versuchte, mich zusammenzureißen und schob meinen lethargischen Zustand auf meine mörderischen Erlebnisse, die mir bis jetzt dieser blutige Pfad Gottes offenbart hatte.
    Gott! Welch eine Aussage! Sollte Gott dies alles gewollt haben? Waren sie doch auf der richtigen Seite? Was wäre, wenn die Chlysten doch im Recht waren?
    Der Zweifel des rechten Glaubens nagte an mir. Doch wie sollte ich die Wahrheit je herausfinden? Immerhin gaben sie mir diese Chance. Wenn sie mich hätten töten wollen, läge ich bereits auf dem Friedhof.
    Ein Blick auf den Hämatit ließ mich erneut an Parker denken und zugleich eine Verbindung zwischen den Chlysten und den Amish herstellen. Ich war mir mehr als sicher, dass die Chlysten, diese Anhänger Rasputins, unter dem Deckmantel der Amish operierten. Aller auf dieser Welt lebenden Amish? Dies würde schlimmstenfalls bedeuten, dass wir bald einen Krieg hätten, den wir nicht gewinnen könnten, wenn dies sozusagen Gottes Wille wäre. Ebenso würde das auch die hervorragende Organisation erklären. Ich kam nicht an sie heran, sie ließen mir einfach keine Zeit dazu. Wie sagte Elsa noch gleich? Sie befinden sich unter Zeitdruck? Der Tag der Wiedergeburt? Sollte dies doch eine Art Zeichen aus der Apokalypse sein? Ein Ende der bisher gelebten und gekannten Welt?
    Die Straße endete vor der hochgelassenen Schranke, welche ich hinter mir ließ und durch New Rock raste.
    Die Straßen waren wie ausgestorben; nur die Lichter in den Häusern waren die letzten Zeichen einer hier herrschenden Zivilisation. Kein Mensch kreuzte meinen Weg!
    Ein Schlagloch läutete die Interstate 3 ein, die ich zu erreichen gehofft hatte. Meine Lethargie ließ ein wenig nach.
    Diese verdammte Straße! Der Kreuzweg zwischen Himmel und Hölle!
    »Sheriff, bitte kommen«, vernahm ich aus dem Funkgerät. Wie in Trance reagierte ich nicht darauf, weiß der Teufel weshalb.
    »Sheriff? Hören Sie mich?«
    Ein dumpfer Schlag riss mich aus meinem Dasein als Phlegmatiker. Ein Blick in den Rückspiegel ließ mich helle Fernlichter erkennen, die mich derart blendeten, dass ich für einen kurzen Moment grelle Blitzlichter in meinen Augen hatte. Es war einer der schnellen Laster auf der Interstate 3.
    Der Truck näherte sich rasend schnell, und es konnte sich nur um Augenblicke handeln, bis er mir an der Stoßstange klebte. Seine Motorhaube reichte weit nach vorn, und seine auffälligen rot leuchtenden Lämpchen, die dort angebracht waren, erweckten in mir den Drang, von diesem Ort für immer zu flüchten. Einfach weg, ohne einen Gedanken über die Konsequenzen zu verschwenden. Keine Erklärungen, nur fort von hier. Ähnlich wie bei einem Seitensprung, dessen Folgen

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