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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Rinne entlang. Natürlich rührte dies auch daher, dass der Tote bereits einige Tage in der Kühlung lag und das Blut geronnen war. Aber es war auch kein roter Lebenssaft auf der Unterseite des Leichnams zu erkennen, wie er sich normalerweise im Laufe der Tage nach dem Eintreten des Todes dort sammelt.
    Ein weiteres, brechendes Geräusch störte meine Überlegungen. Der Metzger mit der Kittelschürze riss den Brustkorb auseinan der, als würde er eine der typischen Arzttaschen öffnen. Mister Andean starrte hoch konzentriert in den Rumpf, während er eine kleine Taschenlampe in der Hand hielt und hineinleuchtete.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte ich nervös.
    Er knipste seine Taschenlampe aus und sah mich an. Fragend erwiderte ich seinen Blick.
    Doch anstatt eine befriedigende Antwort abzuliefern, griff er nach dem Skalpell und fing an, im toten Körper zu hantieren. Es hörte sich an, als ob er im Matsch wühlen würde. Nach ein paar kurzen Augenblicken hielt er plötzlich ein Stück Fleisch in die Höhe.
    »Das menschliche Herz, Mister Dark. Ein faustgroßer Hohlkörper, der an die dreihundert Gramm wiegt. Er besteht aus Muskelmasse und schlägt etwa siebzig bis achtzig Mal in der Minute. Durchschnittlich wären das an die zweieinhalb Milliarden Herzschläge in einem Menschenleben. Nur bei dem hier waren es nicht einmal halb so viele.«
    »Also können Sie das Alter bestimmen?«
    »Ich schätze ihn auf fünfunddreißig bis Mitte vierzig. Er scheint gesund gelebt zu haben, sein Körper weist keinerlei Fettpolster oder Arterienverkalkung auf. Ebenso erkenne ich an den Lungen, dass er Nichtraucher war.«
    »Interessant«, murmelte ich. »Ist es möglich, dass Sie bestimmen können, welcher Kopf zu dieser Leiche passt?«
    »Ich denke schon. Welche haben Sie denn zur Auswahl?«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte ich ihn an, während er leicht grinsend zum Tragenetz mit den Köpfen hinüberging und es neben den Obduktionstisch legte.
    »Allem Anschein nach handelt es sich um einen männlichen Körper, somit scheidet schon mal der Frauenkopf aus.«
    »Um das festzustellen, bräuchte ich sicherlich keinen Pathologen.«
    Er griff ins Netz, holte einen der abgetrennten Köpfe heraus und legte ihn oberhalb des Halses an die Leiche.
    »Das ist er!«, stellte Mister Andean fest.
    »Wie können Sie das mit Sicherheit sagen?«
    »Zwei der männlichen Köpfe scheinen mir älter zu sein, und dieser hier hat einen längeren Hals, wogegen der Rumpf kaum einen vorweisen kann. Ebenso stimmt der Schnitt; er ist ein wenig schief.«
    Ich nickte, war mir aber dennoch sicher, dass es endgültige Gewissheit nur mit einer Identifizierung durch einen Angehörigen geben konnte.
    »Haben Sie eine Vermutung, womit der Kopf vom Rumpf getrennt worden ist?«
    »Lassen Sie mich einmal nachsehen«, murmelte Andean, während er mit einer Pinzette in den Hautfetzen stocherte.
    Ich konnte nicht länger hinschauen, also sah ich mich zwischenzeitlich in der Pathologie um. Die weißen Fliesen erinnerten mich an ein Schlachthaus, wobei das helle Licht der Leuchtstoffröhren diesen Eindruck deutlich verstärkte.
    In der ganzen Halle standen drei weitere Obduktionstische, und an den Wänden hingen Wasserschläuche, mit denen vermutlich der Raum gereinigt wurde.
    »Sheriff«, rief Andean. »Sehen Sie sich das einmal an!«
    Er starrte auf seine Pinzette, welche er vorsichtig in meine Richtung bewegte. Ich sah mir seinen Fund an, konnte aber nicht sofort etwas erkennen. Meine Augen waren noch vom grellen Licht geblendet.
    »Der Kopf wurde nicht mit einer Klinge abgetrennt. Die Wunde weist keine Metallspuren auf, sondern etwas anderes, sehr Erstaunliches!«
    Langsam glaubte ich etwas zu erkennen, doch meines Erachtens handelte es sich um etwas sehr Kleines, was ich nicht zuordnen konnten.
    »Was ist das?«, fragte ich unwissend, mit einem Hauch von Neugier.
    Er wies mich an, ihm zu folgen und legte seinen Fund unter eines der Mikroskope.
    »Sehen Sie hindurch, Sheriff!«, nickte er.
    »Das glaube ich nicht«, stieß ich aus, als ich nun deutlich sah, um was es sich handelte.
    »Das sagt Ihnen etwas?«, fragte der Pathologe völlig überrascht.
    »Und ob«, erwiderte ich. »Dieses verdammte Zeug fällt mir andauernd in die Hände. Und ich bin mir sicher, dass es ein wichtiger Hinweis ist.«
    »Könnte es sich nicht um einen Zufall handeln?«
    Ich verneinte. »Da bin ich mir mehr als sicher, denn nicht nur ich verfolge diese Spur.
    »Wie meinen Sie

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