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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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unter dem Eis beerdigt?«
    »Denkbar wäre es. Somit könnte die Leiche, die wir aber nie gefunden haben, fast vollständig erhalten sein.«
    »Sagen Sie, wurde dieser Fall an die Öffentlichkeit getragen?«
    »Und ob. Es war eine Sensation. Teasle, der damals die Ermittlungen aufgenommen hatte, versuchte es mit aller Kraft zu verhindern, doch die Presse bekam schnell davon Wind, und so wurden die Untersuchungen bald eingestellt. Der Bürgermeister befürchtete, es würde sich schnell zu einer Euphorie ausbreiten. Der Druck für ihn war hoch, denn es hieß, Fairbanks sei äußerst empört darüber, was in New Rock vor sich ging. Sie wollten auf keinen Fall in einem schlechten Licht dastehen. Also wies er an, die Tageszeitung Daily Sensation schließen zu lassen.«
    »Er ließ sie schließen? Ging das denn so einfach?«
    »Zuerst nicht, dennoch setzte er Mittel ein, welche bis heute nicht bekannt wurden. Eine Woche später wurde er ermordet.«
    »Davon habe ich schon gehört. Glauben Sie etwa, dass es jemand von der Zeitung war?«
    »Sheriff, wenn ich darüber Bescheid wüsste, säße der Verantwortliche bereits hinter Gittern. Möglich, dass die Zeitungsmitarbeiter sauer waren und einen Hass gegen den Bürgermeister hegten, dennoch richtete sich der Verdacht auf jemand anderen.«
    »Auf wen?«, fragte ich voller Euphorie nach.
    »Es musste jemand sein, der es nicht für gut befand, dass die Welt im Dunkeln gelassen wurde – einer, der es publik machen wollte. Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, war es ein guter Mensch. Einer, der die Augen nicht verschließt und nicht alles akzeptiert, was auf dieser Welt passiert. Leider waren meines Erachtens seine Methoden, seine Ideologie durchzusetzen, nicht akzeptabel, und ich verachte ihn, obgleich ich ihn andererseits respektiere.«
    Ich überlegte einige Augenblicke.
    »Es könnte aber auch sein, dass es kein guter Mensch war, sondern jemand, der ein anderes Ziel verfolgte.«
    »Was meinen Sie?«
    »Denken Sie mal nach. Stellen Sie sich vor, Sie hätten etwas erfunden, oder meinetwegen etwas hergestellt, und Sie möchten, dass es die Welt sieht und konsumiert. Was tun Sie?«
    »Nun, ich mache Werbung, sage es meinen Freunden, versuche es in den Medien zu verbreiten ...«
    Er schwieg einen Moment.
    »Sie meinen...?«
    »Genau. Dieser jemand wollte nicht sein Gutes präsentieren, sondern dafür sorgen, dass es die Welt erfährt. So schürt man Angst und Respekt. Und die schnellsten Nachrichten, die sich auf der Erde verbreiten, sind nun mal die schlechten.«
    »Aber was hätte dieser jemand davon?«
    »Dass seine Taten mehr Wirkung erhalten. Hier aus der Provinz erfährt wohl niemand etwas von Morden und Verbrechen, doch die Presse hat die Möglichkeit, es überall publik zu machen. Es geschieht zwar hier, dennoch sind Zeitungen ein Medium mit einer erstaunlichen Aussagekraft. Wenn man solch einen Artikel liest, geschieht es erneut in den Köpfen der Leser, und verstärkt die Tat. Mag sie auch noch so furchtbar sein: Die Leser lechzen förmlich danach.«
    »Eine gierige Welt!«
    »Was geschah mit den Leichen und dem Sarg?« fragte ich weiter.
    »Nun, nachdem alle Ermittlungen abgeschlossen waren, wurden sie verbrannt, doch bevor wir uns des Sarges annehmen konnten, wurde er entwendet.«
    »Das dachte ich mir bereits. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, den Sarg hier vorzufinden. Fehlte den Leichen das Blut, wie bei dieser hier?«
    Mister Andean schüttelte seinen Kopf.
    »Nur die Köpfe, die wir ebenso nicht gefunden haben. Aber ich gebe Ihnen einen Rat, wenn Sie erlauben?«
    »Schießen Sie los.«
    »Wenn Sie alles darüber erfahren wollen, schauen Sie doch mal bei der Daily Sensation vorbei. Ich bin mir sicher, dass die Archive dort immer noch vorhanden sind.«
    »Aber sagten Sie nicht, dass der Betrieb vor zwölf Jahren geschlossen wurde?«
    Doch ich bekam keine Antwort mehr, denn Martin Dohan betrat die Pathologie und nahm voller Ehrfurcht gegenüber den Toten seinen Hut ab. Ich sah es in seinen Augen, dass er kaum wagte, sich hier umzusehen, geschweige denn die Leiche vor uns zu betrachten.
    »Alles in Ordnung, Martin?«
    Er lächelte ein wenig, wobei seine Hände an seinem Hut spielten.
    »Wir haben alle auftreiben können, Mister Dark.«
    Ich nickte.
    »Sehr gut, Martin. Wo sind sie?«
    »Sie sind draußen und warten, bis meine Männer das Zeichen geben.«
    »Wir sind noch nicht so weit, Martin. Sagen Sie denen, wir müssen hier noch etwas vorbereiten. Eine Stunde

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