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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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haben es wirklich mit einem sehr knappen, nicht aufschiebbaren Termin zu tun.«
    »Dr. Stapleton, haben Sie vergessen, dass die Stadt, die Sarkophag-Firma, ein Baggerfahrer und der Friedhof an diesem Vorgang beteiligt sind? Unter normalen Umständen reden wir von einem Zeitraum von mindestens einer Woche.«
    »Ausgeschlossen«, erwiderte Jack mit Nachdruck. »Es muss heute, allerspätestens morgen passieren.« Jack schauderte bei dem Gedanken, bis Donnerstag warten zu müssen, und er fragte sich, wie er das Laurie erklären sollte.
    »Das ist vollkommen unmöglich.«
    »Vielleicht wären fünfhundert Dollar zusätzlich zu Ihren üblichen Gebühren eine angemessene Entschädigung für die Unannehmlichkeiten.« Jack musterte Harolds Gesicht. Seine Züge wiesen eine beinahe parkinsonsche Starre auf, und er hatte schmale Lippen, die an die von Randolph erinnerten.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, als dass ich in dieser Angelegenheit mein Möglichstes tun werde. Aber versprechen kann ich nichts.«
    »Mehr kann ich auch nicht verlangen«, entgegnete Jack, während er Harold eine seiner Visitenkarten gab. »Übrigens, haben Sie eine Ahnung, in welchem Zustand die Leiche sein könnte?«
    »Aber natürlich«, versetzte Harold entschieden.
    »Der Leichnam sollte in tadelloser Verfassung sein. Er wurde mit unserer üblichen Sorgfalt einbalsamiert, und der Sarg ist ein Spitzenmodell, ein Ewige Ruhe, in Kombination mit einem erstklassigen Zement-Sarkophag.«
    »Was ist mit der Grabstelle? Gibt es viel Wasser?«
    »Überhaupt keines. Sie liegt oben auf der Kuppe des Hügels. Der alte Mr Stanhope hat sie selbst für die Familie ausgesucht.«
    »Rufen Sie mich bitte an, sobald Sie Näheres wissen.«
    »Das werde ich ganz bestimmt.«
    Als Jack das Bestattungsinstitut verließ, betraten die Leute von der Veranda gerade mit kummervollen Mienen nach und nach das Gebäude. Jack stieg ins Auto und konsultierte seinen Stadtplan, eine deutlich verbesserte Version, die Alexis ihm gegeben hatte, nachdem sie lachend gehört hatte, dass er versucht hatte, sich mit Hilfe des Stadtplans einer Autovermietung in der Stadt zurechtzufinden. Jacks nächstes Ziel war noch einmal das rechtsmedizinische Institut. Da der Verkehr deutlich nachgelassen hatte, brachte er die Strecke in vergleichsweise kurzer Zeit hinter sich.
    Die Rezeptionistin erinnerte sich an ihn und erklärte ihm, dass Dr. Wylie diesmal definitiv im Sektionssaal sei. Ohne dass er sie darum gebeten hatte, rief sie unten an und sprach mit ihr. Ein Sektionsgehilfe kam zum Empfang und brachte Jack hinunter in den Vorraum des Sektionssaals. Dort liefen zwei Männer in Zivil auf und ab, ein Afroamerikaner und ein Weißer. Der Weiße war ein großer, rotgesichtiger Ire. Alle anderen trugen Tyvek-Schutzanzüge. Ein paar Minuten später sollte Jack erfahren, dass es sich bei den beiden Männern um Polizisten handelte, die sich für den Fall interessierten, den Latasha Wylie gerade obduzierte.
    Jack erhielt einen Schutzanzug, und nachdem er ihn angezogen hatte, drückte er die Tür zum Sektionssaal auf und ging hinein. Wie der Rest des Gebäudes war auch dieser auf dem neuesten Stand der Technik, und verglichen damit wirkte der New Yorker Autopsiesaal wie ein Anachronismus.
    Es gab fünf Sektionstische, von denen drei benutzt wurden. Latasha stand am hintersten und winkte ihn zu sich.
    »Ich bin fast fertig«, sagte sie hinter ihrer Gesichtsmaske. »Ich dachte, Sie wollten vielleicht einen Blick hierauf werfen.«
    »Was haben Sie denn da?«, fragte Jack. Neue Fälle interessierten ihn immer.
    »Eine neunundfünfzigjährige Frau, die tot in ihrem Schlafzimmer aufgefunden wurde, nachdem sie Besuch von einem Mann gehabt hatte, den sie im Internet kennen gelernt hatte. Das Schlafzimmer war in Unordnung, der Nachttisch umgeworfen und die Nachttischlampe zerbrochen, was auf einen Kampf schließen ließ. Die beiden Detectives da draußen glauben, es sei Mord gewesen. Die Frau hatte eine klaffende Wunde auf der Stirn, direkt am Haaransatz.«
    Latasha zog die Kopfhaut der Frau, die sie über ihr Gesicht geklappt hatte, ehe sie den Schädel aufgesägt hatte, wieder zurück.
    Jack beugte sich vor und musterte die Wunde. Sie war rund und ein Stück eingedrückt, als stammte sie von einem Hammer.
    Latasha schilderte ihm, wie es ihr gelungen war, das Geschehen zu rekonstruieren und herauszufinden, dass es sich nicht um Mord, sondern um einen Unfall gehandelt hatte. Die Frau war auf dem gebohnerten

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