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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Angabe.«
    »Leider nicht«, sagte Lou.
    »Lieutenant!«, rief einer der uniformierten Polizisten von der Eingangstür herüber. »Die Jungs von der Spurensicherung sind da.«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen ihren Hintern hier reinbewegen«, antwortete Lou über die Schulter hinweg. Er wandte sich wieder an Jack: »Bist du hier fertig?«
    »Ja. Morgen früh können wir dir mehr sagen. Ich werde die Autopsie selbst durchführen.«
    »Wenn das so ist, versuche ich, dazuzukommen.« Im Laufe der Jahre hatte Lou zu schätzen gelernt, wie viele Informationen bei einer Autopsie von den Mordopfern gewonnen werden konnten.
    »Also gut«, sagte Jack und zog mit einem Ruck die Handschuhe aus. »Ich verdrück mich.« Er sah auf seine Uhr. Noch war er nicht zu spät, aber er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Es war sieben Uhr zweiundfünfzig. Und er würde länger als acht Minuten zum Restaurant brauchen. Er sah zu Lou hinüber, der sich vorbeugte, um ungefähr einen Meter von der Leiche entfernt in Richtung des Kopfendes einen kleinen Riss im Bettlaken zu begutachten. »Was hast du denn da?«
    »Was hältst du davon? Meinst du, hier könnte die Kugel in die Matratze eingedrungen sein?«
    Jack lehnte sich über das Bett, um den einen Zentimeter langen, geraden Riss in Augenschein zu nehmen. Er nickte. »Das würde ich vermuten. Da sind winzige Blutreste an den Rändern.«
    Lou richtete sich auf, als die Kriminaltechniker ihre Ausrüstung hereinbrachten. Lou erwähnte die Kugel, die sie herausholen sollten, und die Männer versicherten ihm, dass sie sich bemühen würden.
    »Schaffst du es, in absehbarer Zeit hier wegzukommen?«, erkundigte sich Jack.
    Lou zuckte die Achseln. »Es gibt keinen Grund, warum ich nicht mit dir zusammen gehen könnte. Da der Diplomat ohnehin von der Bildfläche verschwunden ist, brauche ich eigentlich nicht noch länger hier rumzuhängen. Ich nehme dich mit.«
    »Ich bin mit dem Fahrrad da«, sagte Jack.
    »Ach so? Dann leg es in meinen Wagen. Das geht schneller. Außerdem ist das sicherer als dein Fahrrad. Ich fasse es nicht, dass Laurie dich immer noch mit diesem Ding durch die Stadt fahren lässt, vor allem wo ihr so viele über den Haufen gefahrene Kuriere auf den Tisch bekommt.«
    »Ich bin vorsichtig«, sagte Jack.
    »Du und vorsichtig, ich lach mich tot«, versetzte Lou. »Ich habe dich mehr als einmal durch die Stadt rasen sehen.«
    Jack überlegte, was er tun sollte. Im Grunde wollte er wegen der beruhigenden Wirkung lieber mit dem Fahrrad fahren, und außerdem verabscheute er den Geruch der fünfzig Milliarden Zigaretten, die in Lous Chevy schon geraucht worden waren, aber er musste auch zugeben, dass er, wenn Lou am Steuer saß, mit dem Auto schneller sein würde. »Na gut«, sagte er widerstrebend.
    »Du meine Güte, er wird erwachsen«, entgegnete Lou.
    Er zog die Schlüssel aus der Tasche und warf sie Jack zu. »Kümmere du dich um dein Fahrrad. Ich rede noch kurz mit meinen Jungs, damit sie auch wissen, was sie zu tun haben.«
    Zehn Minuten später fuhr Lou in nördlicher Richtung die Park Avenue hinauf, der schnellste Weg in den Norden der Stadt, wie er behauptete. Jacks Mountainbike lag auf dem Rücksitz, nachdem er beide Räder abmontiert hatte. Jack hatte darauf bestanden, dass sie alle vier Fenster herunterkurbelten, wodurch es im Inneren des Wagens zwar zog, aber zumindest trotz des überquellenden Aschenbechers erträglich wurde.
    »Du wirkst irgendwie durch den Wind«, sagte Lou, als sie auf der Hochtrasse an der Grand Central Station vorbeifuhren.
    »Ich mache mir Sorgen, dass wir uns verspäten könnten.«
    »Schlimmstenfalls werden es fünfzehn Minuten. In meinen Augen ist das noch keine Verspätung.«
    Jack sah aus dem Beifahrerfenster. Lou hatte recht. Fünfzehn Minuten fielen noch in einen angemessenen Zeitrahmen, aber das milderte seine Nervosität nicht.
    »Was ist denn jetzt der Anlass? Den hast du nie erwähnt.«
    »Muss es denn immer einen Anlass geben?«, erwiderte Jack.
    »Ist ja schon gut«, sagte Lou und warf Jack einen raschen Blick zu. Sein Freund verhielt sich merkwürdig, aber Lou ließ es auf sich beruhen. Irgendetwas war im Busch, aber er hatte nicht vor, länger in ihn zu dringen.
    Sie parkten ein paar Schritte vom Eingang des Restaurants entfernt im absoluten Halteverbot. Lou warf seinen Polizeifahrzeugausweis aufs Armaturenbrett.
    »Glaubst du, das ist sicher?«, fragte Jack. »Ich will nicht, dass mein Fahrrad mit deinem Auto abgeschleppt

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