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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Beerdigungsunternehmen. Da anscheinend keine Trauerfeier anstand, herrschte in den Räumen des Instituts, abgesehen von den kaum hörbaren gregorianischen Gesängen, wieder die übliche friedvolle, grabesähnliche Ruhe. Jack musste alleine zu Harolds Büro mit den schweren Vorhängen zurückfinden.
    »Dr. Stapleton«, sagte Harold, als er Jack in der Türöffnung bemerkte. »Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten.«
    »Bitte!«, flehte Jack. »Sagen Sie so etwas nicht. Ich hatte heute schon genug Ärger.«
    »Percy Gallaudet, der Baggerfahrer, hat mich angerufen. Der Friedhof hat ihm einen anderen Auftrag zugewiesen, und danach muss er weg, um irgendwo einen Abwasserkanal freizulegen. Er sagte, er hätte frühestens morgen Zeit, sich um Ihren Auftrag zu kümmern.«
    Jack atmete tief ein und blickte einen Moment zur Seite, um sich zu beruhigen. Harolds salbungsvolle Art machte dieses neue Hindernis nur noch schlimmer. »Okay«, sagte Jack langsam. »Was ist mit einem anderen Bagger? Es muss hier in der Gegend doch mehr als einen Bagger geben.«
    »Es gibt eine Menge Bagger, aber Walter Strasser, der Verwalter des Park-Meadow-Friedhofs, akzeptiert momentan nur diesen einen.«
    »Ist da Schmiergeld mit im Spiel?«, bemerkte Jack, eher als Feststellung denn als Frage. Nur ein einziger Baggerführer roch verdächtig nach Kleinstadtmauschelei.
    »Das weiß der Himmel, aber Tatsache ist, an Percy Gallaudet führt kein Weg vorbei.«
    »Scheiße!«, rief Jack. Es war vollkommen unmöglich, die Autopsie am nächsten Morgen durchzuführen und trotzdem um halb zwei nachmittags in der Riverside Church zu sein.
    »Und da gibt es noch ein Problem«, sagte Harold. »Der LKW der Sarkophag-Firma ist morgen nicht verfügbar, und ich musste sie anrufen und ihnen Bescheid sagen, dass wir sie heute nicht brauchen werden.«
    »Na, wunderbar!«, bemerkte Jack sarkastisch. Er atmete noch einmal tief ein. »Lassen Sie uns das Ganze in Ruhe durchgehen und sehen, was wir für Optionen haben. Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Exhumierung ohne die Sarkophag-Firma durchzuführen?«
    »Auf keinen Fall«, erwiderte Harold entrüstet. »Das würde bedeuten, wir müssten den Sarkophag in der Erde lassen.«
    »Mir ist es ziemlich egal, ob der Sarkophag an Ort und Stelle bleibt. Warum soll er denn überhaupt rausgehoben werden?«
    »Weil das nun einmal so gemacht wird. Das ist ein erstklassiger Sarkophag, den noch der verstorbene Mr Stanhope selbst in Auftrag gegeben hat. Der Deckel ist aus einem Stück gegossen und muss vorsichtig entfernt werden.«
    »Könnte der Deckel denn nicht angehoben werden, ohne den ganzen Sarkophag herauszuholen?«
    »Das könnte er vermutlich, aber es wäre möglich, dass er dabei einen Riss bekommt.«
    »Und was würde das für einen Unterschied machen?«, fragte Jack, der allmählich die Geduld verlor. Er fand die Praktiken der Erdbestattung ohnehin bizarr und tendierte persönlich eher zur Einäscherung. Man brauchte sich doch nur die Mumien ägyptischer Pharaonen anzuschauen, die auf makaberste Weise zur Schau gestellt wurden, um zu erkennen, dass es nicht unbedingt eine gute Idee war, seine sterblichen Überreste irgendwo herumliegen zu lassen.
    »Ein Sprung könnte die ganze Versiegelung zerstören«, entgegnete Harold mit wiedererwachter Entrüstung.
    »Also wenn ich recht verstehe, kann der Sarkophag durchaus in der Erde bleiben«, sagte Jack. »Ich übernehme die Verantwortung dafür. Wenn der Deckel einen Sprung bekommt, können wir einen neuen besorgen. Ich bin sicher, das würde der Sarkophag-Firma gefallen.«
    »Vermutlich«, entgegnete Harold und nahm eine versöhnlichere Haltung ein.
    »Ich werde zu Percy und Walter fahren und noch einmal persönlich mit ihnen reden, um zu sehen, ob wir irgendwie aus dieser Sackgasse herauskommen können.«
    »Wie Sie wünschen. Aber halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich muss dabei sein, falls der Sarkophag geöffnet werden sollte.«
    »Das werde ich ganz bestimmt«, antwortete Jack. »Können Sie mir sagen, wie ich zum Park-Meadow-Friedhof komme?«
    Als Jack das Bestattungsinstitut wieder verließ, hatte sich seine Stimmung grundlegend gewandelt. Inzwischen war er verärgert und überreizt. Es gab drei Dinge, die ihn immer wieder auf die Palme brachten: Bürokratie, Unfähigkeit und Dummheit, vor allem, wenn sie auch noch zusammen auftraten, was häufig der Fall war. Patience Stanhope aus der Erde zu bekommen war eine mühselige Angelegenheit. So hatte er sich das

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