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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und er sich sehr über ihre Hilfe freuen würde. Dann nannte er seine Handynummer.
    Nachdem er die erforderlichen Telefonate hinter sich gebracht hatte, richtete Jack seine Aufmerksamkeit auf ein praktisches Problem. Nach seiner amateurhaften Bestechung von Walter und Percy, denen er offensichtlich zu viel geboten hatte, wenn er bedachte, wie schnell sie darauf eingegangen waren, war er nun gezwungen, das versprochene Geld aufzutreiben. Mit den zwanzig, dreißig Dollar, die er normalerweise in seinem Portemonnaie hatte, würde er nicht weit kommen. Doch dank seiner Kreditkarte dürfte er keine Schwierigkeiten haben, an Bargeld zu kommen. Alles, was er brauchte, war ein Geldautomat, und davon musste es in der Stadt genügend geben.
    Als Jack alles erledigt hatte, was ihm im Moment einfiel, fand er sich mit der Aussicht ab, zum Gericht zurückzufahren. Er war nicht gerade begeistert von der Vorstellung, denn er hatte lange genug mit angesehen, wie seine Schwester gedemütigt wurde, und der leise – wenn auch uneingestandene – Anflug von Schadenfreude darüber, dass Craig sein Fett abbekam, war längst verschwunden.
    Jack empfand inzwischen großes Mitgefühl für die beiden, und er fand es widerlich, zuzusehen, wie ein Tony Fasano sie aus reiner Geldgier aufspießte und ihre Beziehung in den Dreck zog.
    Andererseits hatte Jack beiden versprochen, dass er kommen würde, und beide hatten sich auf ihre Weise dankbar für seine Anwesenheit gezeigt. Mit diesem Gedanken ließ Jack den Motor seines Mietwagens an, legte eine Hundertachtzig-Grad-Wende hin und verließ den Friedhof. Gleich hinter dem kunstvollen, mit Statuen überzogenen Tor hielt er am Straßenrand, um einen Blick auf den Stadtplan zu werfen. Eine gute Idee, denn er sah gleich, dass es einen sehr viel besseren Weg in die Innenstadt gab als die Strecke zurück am Bestattungsinstitut vorbei.
    Nachdem er losgefahren war, bemerkte Jack plötzlich, dass er lächelte. Es war nicht so, dass er laut loslachte, aber unwillkürlich musste er schmunzeln. Er war jetzt seit zweieinhalb Tagen in Boston, hatte sich den Kopf über einen unsinnigen Behandlungsfehlerprozess zerbrochen, hatte Ohrfeigen und Faustschläge einstecken müssen, es war auf ihn geschossen worden, er war von einem Rowdy in einem schwarzen Cadillac terrorisiert worden, und trotz allem hatte er in Wirklichkeit überhaupt nichts erreicht. Die ganze Angelegenheit entbehrte nicht einer gewissen Ironie, die seinem zugegebenermaßen verschrobenen Sinn für Humor entsprach.
    Plötzlich fiel ihm auf, dass er sich immer mehr Sorgen darüber machte, wie Laurie darauf reagieren würde, dass er in Boston aufgehalten wurde. Aus Angst vor ihrer Reaktion widerstrebte es ihm zunehmend, mit ihr zu reden. Wegen der Verspätung an sich machte er sich keine Gedanken. Wenn er erst am nächsten Morgen nach New York zurückfliegen konnte, musste er auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er eventuell die Hochzeit verpassen würde. Zwar standen die Chancen dafür äußerst gering, da ab halb sieben Uhr morgens alle dreißig Minuten ein Flieger ging, aber es war nun einmal nicht vollkommen ausgeschlossen. Trotzdem beunruhigte ihn diese Aussicht nicht. Und das führte ihn zu der Frage nach dem Grund dafür. Er liebte Laurie, dessen war er sich absolut sicher, und er war sich auch sicher, dass er wieder heiraten wollte. Warum also machte er sich nicht mehr Sorgen?
    Jack fand keine Antwort darauf. Er funktionierte offenbar auf mehreren Ebenen, von denen einige abgeschirmt, wenn nicht sogar aktiv unterdrückt wurden.
    Ohne Verfolger, undurchdringlichen Sprühnebel und dichten Berufsverkehr brachte Jack die Fahrt in die Bostoner Innenstadt in kürzester Zeit hinter sich. Obwohl er aus einer anderen Richtung kam, gelang es ihm, genau dort auf den Boston Public Garden und den Boston Common zu treffen, wo die Charles Street die Grenze zwischen den beiden Parks bildete. Und nachdem er diese Straße gefunden hatte, fand er auch die Tiefgarage wieder, in der er zuvor bereits geparkt hatte.
    Nachdem er sein Auto abgestellt hatte, ging Jack zum Geldautomaten. Mit so viel Bargeld in der Tasche, wie er auf einmal abheben konnte, ging er die Strecke vom Vortag in umgekehrter Richtung zurück. Er schlenderte den Beacon Hill hinauf und genoss die freundliche Atmosphäre der hübschen Stadthäuser, vor deren Fenstern zahlreiche sorgfältig bepflanzte, überquellende Blumenkästen hingen. Regen hatte die Straßen und Gehwege rein

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